Gemeinderat

Deutliches Zeichen für eine Nachverdichtung im Ortskern

Einstimmiges Votum für den Bebauungsplan „Zwischen Hockenheimer Straße und Graf-Zeppelin-Straße“

Von 
Andreas Wühler
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Reilingen. Als vor gut zwei Jahren, im November 2021, Pläne zur Nachverdichtung im Ortskern bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt wurden, waren die Proteststimmen noch laut. Die Pläne der Gemeinde, mithilfe ihrer Tochter KWG, der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft im Geviert zwischen Hockenheimer Straße und Graf-Zeppelin-Straße einen Neubau zu errichten, stießen nicht nur auf Zustimmung.

Die ursprünglichen Pläne sahen vor, zwei Häuser in der Graf-Zeppelin-Straße abzureißen und durch ein Mehrfamilienhaus zu ersetzen. In der Verbindung zur Hockenheimer Straße, wo die Gemeinde ebenfalls Eigentümerin ist – die Grundstücke stoßen aufeinander – soll ein weiteres Mehrfamilienhaus entstehen, das planerisch dem rückwärtigen Bereich des Gebäudes in der Hockenheimer Straße zugeordnet ist. Da in dem Geviert eine innere Erschließung bisher nicht vorhanden ist, sich er Neubau also nicht nach dem Paragrafen des Einfügens einordnen lässt, muss für das Vorhaben ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Dieser vorhabenbezogene Bebauungsplan „Zwischen Hockenheimer Straße und Graf-Zeppelin-Straße“ lag dem Rat nun zur Entscheidung vor. Doch die Zuschauerstühle in der Aula der Schillerschule blieben weitestgehend leer – das Thema hat an Brisanz verloren. Wie eingangs Bürgermeister Stefan Weisbrod betonte, in Gesprächen mit den Mietern der betroffenen KWG-Immobilien und den Anrainern seien offenen Fragen beantwortet worden. Insbesondere sehen die Pläne nun keine verkehrliche Verbindung mehr zwischen den beiden Grundstücken vor.

15 Wohneinheiten entstehen

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Geplant sind zwei zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit ausgebauten Dachstühlen – insgesamt soll auf der Fläche Raum für 15 Wohneinheiten geschaffen werden. Die erforderlichen Stellplätze werden ebenerdig errichtet, die Zufahrt erfolgt über die Zeppelin-Straße. Die Stellplätze des Gebäudes in der Hockenheimer Straße werden weiterhin über diese angefahren.

Vom Gemeinderat wurde nicht nur einstimmig der Bebauungsplan beschlossen, sondern auch einem Durchführungsvertrag zwischen der Gemeinde und dem Vorhabenträger, der KWG, zugestimmt.

Auch der nachfolgende Tagesordnungspunkt wurde vom Rat ohne Diskussion beschieden, zumal die geplante Anpassung der Förderrichtlinien bei der Sanierung „Ortskern Reilingen III“ für alle Beteiligten von Vorteil ist. So wurde vom Rat einstimmig die Förderobergrenze für private Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten von 30 000 auf 45 000 Euro erhöht. Damit wird den allgemein gestiegenen Kosten Rechnung getragen. Das Sanierungsverfahren läuft im April 2026 aus.

Auch beim Thema kommunales Energiemanagement ist im Rat Konsens – die erforderliche Abstimmung zur Einführung desselben erfolgte einstimmig. Beauftragt mit den erforderlichen Arbeiten wurde die Firma Netze BW aus Biberach für rund 33 000 Euro.

Für das Geld wird die Netze BW den Energieverbrauch und die Energiekosten der kommunalen Gebäude erfassen und analysieren. Künftig sollen die Werte digital ausgelesen und Schwankungen können tagesaktuell erfasst werden.

Die Maßnahme wird vom Land mit 70 Prozent gefördert, sodass für die Gemeinde unterm Strich Kosten in Höhe von knapp 9800 Euro verbleiben.

Abschließend wurde vom Rat über die Annahme von Spenden entschieden – insgesamt waren 550 Euro an Spenden bei der Gemeinde eingegangen, die allesamt gebilligt wurden.

Die friedvolle weihnachtliche Stimmung im Ratsrund wurde auch von den Anfragen der Gemeinderäte nicht unterbrochen, bei denen es hauptsächlich um die Beleuchtung des Radwegs am Bach in Richtung Hockenheim ging. Agnès Thuault-Pfahler (CDU) wollte wissen, wie der Sachstand sei, Sabine Petzold (FW) erinnerte an einen ablehnenden Beschluss des Rates und Peter Kneis (CDU) fragte nach, warum dann noch ein Betrag für die Beleuchtung im Haushalt stehe.

Eine formale Anfrage aus Hockenheim habe es nie gegeben, beschied Bürgermeister Stefan Weisbrod und Ortsbaumeisterin Ramona Drexler wusste, dass der Ansatz seit 2019 im Haushalt stehe, die Errichtung der Fahrradbeleuchtung mittlerweile jedoch nicht mehr gewünscht werde.

Peter Schell (FDP) erinnert an die Fällung des Götterbaums am kattunischen Eck und wollte wissen, warum die Neupflanzung nicht diskutiert wurde. Wie Weisbrod erwiderte, sei von Anfang an klar gewesen, dass ökologisch wertvoller Ersatz geschaffen werden müsse, man habe sich nach Rücksprache mit den Experten für einen Amberbaum entschieden. Eine Wahl, der BUND-Vorsitzender Dieter Rösch angesichts des Klimawandels zustimmen konnte.

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