Musikfreunde Harmonie

Dorfbrunnenfest in Reilingen: Bestes Weizenbierwetter

Beim 19. Dorfbrunnenfest des Musikvereins Harmonie Reilingen konnten Besucher aus 20 verschiedenen Weizenbiersorten wählen. Trotz unbeständigem Wetter lockte die Auswahl an schmackhaften Bieren zahlreiche Gäste an.

Von 
Henrik Feth
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Vom Regenwetter lässt sich niemand abschrecken, schon kurz nach Beginn des Dorfbrunnenfestes findet sich kaum mehr ein Platz an den Tischen und Bänken und wo gerade mal Platz ist, versorgen sich die Menschen in dieser Zeit gerade mit Nachschub. © Wolfgang Gans

Reilingen. Was darf’s denn sein? Ein „Krieger“? Oder doch lieber der „Keiler“? Oder vielleicht ganz nach Goethe den „Faust“? – Fragen, die sich die Besucher des 19. Dorfbrunnenfests des Musikvereins Harmonie Reilingen stellen mussten. Denn seit Jahren bieten die Musiker bei ihrem allseits beliebten Fest eine Auswahl an 20 verschiedenen Weizenbiersorten aus ganz Deutschland an – teilweise preisgekrönte Varianten.

Eine solche Palette an schmackhaften Bieren lockt natürlich etliche Besucher an den Dorfbrunnen – trotz unbeständigem Wetter. Noch bevor das Fest um 17 Uhr startete, ließ Petrus zwei kräftige Regenschauer nieder. Hans Büchner vom Musikverein beschrieb die Lage: „Uns war kurze Zeit bange, aber wir haben uns beim Aufbau entschieden, auf das Wetter zu vertrauen.“

Für beste Stimmung beim Dorfbrunnenfest sorgt unter anderem der Musikverein „Harmonie“ Neulußheim mit seinem Dirigenten Thomas Sturm. © Gans

Und er sollte recht behalten: Zwar ließ sich die Sonne im weiteren Verlauf des Samstagabends nur ganz selten blicken, doch bis weit in den Abend hinein blieb es trocken. Im Gegensatz zu den Kehlen der Besucher: Die große Auswahl an Weizenbieren fand rege Nachfrage, die Schlange zur Kasse war durchgehend lang. Wer sich durch die verschiedenen Sorten probieren wollte, der konnte sich direkt eine Fünfer- oder Zehnerkarte holen.

„Flötzinger“ trifft den Nerv beim Dorfbrunnenfest in Reilingen

„Wir haben in jedem Jahr 20 verschiedene Sorten. Meistens einen gewissen Stamm, der immer dabei ist, zu diesem kommen dann noch fünf bis acht neue Biere dazu“, berichtet Büchner. Und das Sortiment reicht über ganz Deutschland: Vom „Störtebeker“ aus dem Norden bis „Kuchlbauer“ aus Niederbayern.

Am beliebtesten war diesmal das „Flötzinger“ aus dem bayerischen Rosenheim. Das schmackhaft herbe Weizen war als Erstes ausverkauft – vielleicht wegen der Namensgleichheit mit dem Sanitärunternehmer aus den „Eberhofer-Krimis“, die grad so populär sind. Als nächstes war das goldgelbe und geschmacklich an reife exotische Früchte erinnernde „Farny“-Weizen vergriffen.

Gut gelaunte Gäste des 19. Reilinger Dorfbrunnenfestes bei ihrer Weizenbier-Probe: Nicole Hamann (v. l.), Mathias Hamann, Erich Keller, Sandra Brenner und Oliver Brenner haben ihren Spaß an dem Fest, genießen das Bier und die Blasmusik der Kapellen. © Wolfgang Gans

Während sich die Besucher ihrer Bierverkostung hingaben, wurde das Fest musikalisch zuerst vom Musikverein Neulußheim mit dem Dirigenten Thomas Sturm und zu späterer Stunde vom Musikverein Malsch – geleitet von Simon Schöndorf – begleitet. Zum wohlschmeckenden Gerstensaft servierte der Musikverein verschiedene Würstchen.

„Wir legen großen Wert auf ein familienfreundliches Fest. Die Leute sollen herkommen, Freunde treffen, Gespräche führen und dabei gutes Bier und wohlklingende Musik genießen. Das ist hervorragend gelungen“, erzählt Büchner: „Erstmals nach sieben Jahren mussten wir die Preise etwas erhöhen, es ging nicht anders“. Doch diese waren mit 15 Euro für eine Fünfer-Weizenbierkarte immer noch mehr als human. So empfanden dies wohl auch die Besucher, denn wer nicht rechtzeitig zum Dorfbrunnen kam, der musste sich eine der wenigen Lücken an den voll besetzten Tischen suchen. Und zu späterer Stunde, als es dann doch noch nass wurde, zeigten die Reilinger einen beachtlichen Zusammenhalt. Sobald der erste Tropfen vom Himmel fiel, wurden Jacken angezogen und Schirme aufgespannt. Auf die Idee, nach Hause zu gehen, kam quais niemand – fast alle blieben sitzen und feierten weiter.

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Hans Büchner, der mit Birgit Wetterauer und weiteren Mitgliedern des Musikvereins maßgeblich an der Organisation beteiligt war, zeigt sich zufrieden und hinterlässt noch einen speziellen Dank: „Das Wetter hat zum Großteil mitgespielt, der Platz war voll und die Besucher hatten eine tolle Zeit bei uns, mehr haben wir uns gar nicht gewünscht. Ein großes Dankeschön geht auch an die Gemeinde, die uns den Dorfbrunnenplatz immer zur Verfügung stellt und dieses Fest somit überhaupt erst möglich macht.“

Jubiläum steht für das Dorfbrunnenfest in Reilingen bevor

Im kommenden Jahr steht dann das 20. Dorfbrunnenfest an und der Musikverein wird sich für dieses Jubiläum mit Sicherheit einiges einfallen lassen. Schließlich gehört die Veranstaltung mit ihrer spannenden Weizenbierauswahl seit Jahren zu den beliebtesten im Dorf – wie das jüngste Fest nun wieder bewiesen hat.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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