Mühlweg

Dorfplatz in Reilingen: Neuer Name ehrt Spargelpionier

Der neu gestaltete Platz im Mühlweg neben dem Dorfgemeinschaftshaus wurde erfolgreich in einen geordneten Parkplatz mit Grünflächen, E-Ladestationen und Aufenthaltsqualität umgewandelt.

Von 
Andreas Wühler
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Die neu gestaltete Fläche neben dem Dorfgemeinschaftshaus, Hauptstraße, Ecke Mühlweg, wird in bälde auf den Namen Franz-Dörfer-Platz getauft. © Lenhardt

Reilingen. Der neu gestaltete Platz im Mühlweg, neben dem Dorfgemeinschaftshaus, ist gelungen, darüber waren sich die Gemeinderäte schon bei der offiziellen Eröffnung nach dem erfolgten Umbau einig. Aus dem unbefestigten Gelände, auf dem die Kraftfahrzeuge oft etwas wild geparkt wurden, ist ein geordneter Parkplatz mit Grün, E-Ladestationen und Aufenthaltsqualität geworden, so der allgemeine Tenor. Kurzum, heißt es in der Verwaltungsvorlage der „Frühlings-Ratssitzung“, wie Bürgermeister Stefan Weisbrod die Märzsitzung treffend titulierte: Aus den ehemaligen Grundstücken ist ein schöner Dorfplatz entstanden, nun soll dieser auch einen Namen bekommen.

Der Verwaltungsvorlage waren auch gleich zwei Vorschläge beigelegt: Franz-Dörfer-Platz und Mühlbach-Platz, da der gleichnamige Bach einmal ganz in der Nähe des Geländes vorbeiführte. Doch das scheint lange her, denn so recht Aufmerksamkeit widmete dem Vorschlag niemand, er wurde mit keiner Silbe erwähnt, geschweige denn abgestimmt.

Was auf die Person von Franz Dörfer schon eher zutrifft. Der Landwirt, er lebte von 1835 bis 1908 in der Gemeinde, gilt als Pionier des Spargelanbaus, er holte das königliche Gemüse in die Gemeinde und legte somit den Grundstein für eine der bekanntesten Spargelgemeinden in der Region.

Alternativen zur Würdigung der lokalen Kultur: Museumsplatz oder Löwenplatz?

Bürgermeister Weisbrod hielt den Vorschlag für wohl begründet – in allen historischen Werken werde Dörfer als Vater des Spargelanbaus in der Gemeinde geführt – und wollte wissen, ob es Alternativen gebe. Dieter Rösch (SPD) hatte eine solche, er plädierte wegen der Nähe zum Heimatmuseum für den Namen Museumsplatz. Damit sei auch für Auswärtige gleich klar, wo sich das Museum befinde. Für den Sozialdemokraten eine neutrale und zutreffende Namensgebung.

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Peter Schell (FDP) hatte gleichfalls einen alternativen Vorschlag. Angesichts des geschaffenen schönen Platze neben dem Dorfgemeinschaftshaus und Gasthaus „Zum Löwen“, das zusammen mit dem Heimatmuseum eine kulturelle interessante Adresse sei, sprach er sich für den Löwenplatz aus, warnte davor, eine Person als Namensgeber zu nutzen, auch wenn er die Verdienste von Dörfer nicht abreden wollte.

Sabine Petzold (FW) war ob der neuen Vorschläge erstaunt, erinnerte an die Diskussion im Ausschuss, in dem der Name Franz Dörfer favorisiert worden sei, zumal er auch den Freunden Reilinger Geschichte zusage. Der Museumsplatz passe besser zu Paris, befand sie und trotz der Löwenstärke der Gemeinde war ihr ein gleichnamiger Platz suspekt.

Debatte und Entscheidung in Reilingen: Der neue Platzname steht fest

Rösch konnte die Verwunderung von Petzold nicht nachvollziehen, immerhin habe der Bürgermeister zur heutigen Sitzung aufgefordert, alternative Vorschläge zu machen. „Reilingen hat andere Probleme“, konnte Peter Kneis (CDU) die Diskussion um die Namensgebung nicht nachvollziehen. Er war auch gegen eine Vertagung, sprach sich für eine offene Abstimmung aus – „je schneller, desto besser“.

Da es sich, wie Weisbrod betonte, um Alternativvorschläge handelte, musste der Hauptantrag der Verwaltung, Franz-Dörfer-Platz, zuerst abgestimmt werden und damit war der Wahlgang schon beendet, bevor er begonnen hatte. Mit 9 Jastimmen bei 15 abstimmungsberechtigten Personen – vier Gemeinderäte waren entschuldigt – fiel das Votum eindeutig für den Franz-Dörfer-Platz aus.

In den nächsten Tagen wird der Platz neue Schilder erhalten, auf Anregung von Agnès Thuault-Pfahler (CDU) mit einem Hinweisschild, das die Daten und Bedeutung von Franz Dörfer erläutert.

Redaktion Zuständig für die Verwaltungsgemeinschaf

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