Reilingen. Aktuell ist viel von Zeitenwenden die Rede. Und natürlich will Bürgermeister Stefan Weisbrod nun nicht zu hoch greifen, aber der erste Jugendgemeinderat in der Geschichte Reilingens sei doch eine kleine Zäsur. Auf alle Fälle sei es „eine fantastische Premiere für unser Dorf“. Und so war es dem Verwaltungschef sichtlich eine Freude, die neun Jugendlichen für zwei Jahre Jugendgemeinderatsarbeit zu verpflichten.
Eine Stunde vor der eigentlichen Ratssitzung in der Aula der Friedrich-von-Schiller-Schule trafen die frisch gewählten Jugendgemeinderäte zu ihrer Inthronisierung ein. Cosima Walter, Vanessa Greif, Anthea Reeb, Lilli-Marlene DeChant, Patricia Ludwig, Famke Kradi, Tristan Heiler, Malik Beinlich und Silas Linnebach schienen etwas nervös zu sein. Auch für sie war das eine Premiere. Eine Premiere, so der Jugendsozialarbeiter Walter Rall, die mit dem Jugendplatz ihren Anfang nahm. Das Projekt, an dem die Jugendlichen maßgeblich beteiligt waren, erwies sich als Initialzündung für die Institution des Jugendgemeinderates.
Auch Vanessa Greif und Cosima Walter, die sich später in geheimer Wahl mit großer Mehrheit als Sprecherin des Jugendgemeinderates und deren Stellvertreterin durchsetzen, verknüpften den Beginn ihres politischen Engagements mit dem Entstehen dieses Jugendplatzes. Engagement, so die beiden, mache eben doch einen Unterschied. Darüber hinaus scheint sie die Arbeit des Jugendgemeinderates im benachbarten Hockenheim beeindruckt zu haben. „Die sind schon unser Vorbild“, so Walter. Auch Tristan Heiler ließ gegenüber dieser Zeitung kein Zweifel daran, dass er sein Mandat ernst nehme. Sich für die Jugend einsetzen und ihrer Stimme Gehör verschaffen, ist seine politische Leitlinie. Auffallend übrigens, eine Frauenquote braucht es angesichts sechs Jugendgemeinderätinnen bei nur drei Jugendgemeinderäten hier nicht.
Nach der Verpflichtung als Jugendgemeinderäte stand die Wahl von Sprecher und Stellvertreter an. Und auch, wenn am Ende Vanessa Greif und Cosima Walter nun an der Spitze des Gremiums stehen, betont Weisbrod, dass es wichtig sei, dass der Jugendgemeinderat als Ganzes funktioniere. Allein gehe nur sehr wenig, zusammen dagegen sehr viel.
Sitzung Mitte Juli
Geeinigt haben sich die jungen Räte dann relativ zügig auf einen ersten Sitzungstermin. Dieser findet am Mittwoch, 13. Juli, ab 18.30 statt. Ganz sicher auf der Tagesordnung findet sich dann der Jugendplatz, um den es etwas zu kriseln beginnt. Es laufen, so ist zu hören, aktuell mehr Anwohnerbeschwerden rund um Lärmbelästigung auf. Eine erste und gar nicht kleine Bewährungsprobe in Sachen demokratischer Kompromissfindung.
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