Reilingen. Der Heilige St. Wendelin wacht als Schutzheiliger treu und sicher über die katholische Kirche in Reilingen, die seinen Namen trägt. Ihm zu Ehren wurde am Sonntag das Patroziniumsfest gefeiert und ihm im Gottesdienst ganz besonders gedacht. Pfarrer Christian Müller sieht sich dem Heiligen sehr verbunden, da St. Wendel, der Ort in dem Wendelin gewirkt hatte und der auch nach ihm benannt wurde, nur 20 Kilometer von seinem Elternhaus im Saarland entfernt liegt. „Wendelin bewegt die Menschen bis heute. Auch wenn er schon 1406 Jahre tot ist, scheint seine Botschaft auch heute noch etwas für uns bereit zuhalten, da ihm immer noch gedacht wird“, sagte der Pfarrer.
Das Leben von St. Wendelin wird beim Gottesdienst in Reilingen beleuchtet
Im Gottesdienst beleuchtete er drei Punkte aus dem Leben St. Wendelins. Sein Leben als Einsiedler, die Arbeit als Hirte und sein Wirken als Mönch und Missionar. Der Legende nach war Wendelin ein Königssohn aus Irland, der sich nicht zu schade war, als Viehhirte zu arbeiten und er lebte als Einsiedler um sich selbst und auch Gott zu begegnen. „Weil er mit sich selbst im Reinen war, konnte er auch andere auf dem Weg zu Gott mitnehmen. Er lebte in Überzeugung und so konnte er zu einem Boten Gottes werden“, betonte Christian Müller, der das Thema Ruhe und „Innere Einkehr“ in seiner Predigt aufgriff. Es sei gut, wenn der Mensch ab und an ganz bewusst Ruhe erfahre. Wenn er alleine sei, bewusste Auszeiten ohne Handy erlebe und so ganz bei sich sein kann. Auch wenn die Menschen glaubten, dass ein voller Terminkalender von einem erfüllten Leben zeuge, seien doch die Momente der Ruhe und Stille ebenfalls von großer und wichtiger Bedeutung.
Zu Ehren des Heiligen sang die Gemeinde das „Wendelin Lied“, welches in einem Liederheft zu finden war, das ein Bild zierte, auf dem Wendelin als Hirte in der Reilinger Kirche zu sehen ist. Auch der Kirchenchor gestaltete den Gottesdienst zum Patrozinium mit, genauso wie Diakon Robert Mook. Bevor der Gottesdienst mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich“ endete, sprach der Pfarrer in der Kirche noch das Gebet zur Pferdesegnung und zog dann mit dem Diakon und den Ministranten aus der Kirche aus.
Gemeinsam mit ihnen versammelten sich die Gottesdienstbesucher vor der Kirche und am Rande der Hauptstraße, um auf die Pferde zu warten. Schon bald war die erste Kutsche zu sehen, die mit Blumen geschmückt war und die Pferdeschar des Reitervereins anführte. Jedes Pferd, jeder Reiter und jede Kutsche samt Mitfahrer erhielt von Pfarrer Müller den Segen und am Ende einen großen Applaus der Besucher.
Im Anschluss lud die Kirchengemeinde noch zu einem Umtrunk und einem gemütlichen Zusammensein in das Gemeindehaus ein, welches mit dem Namen „Wendelinushaus“ ebenfalls an den Einsiedler, Viehhirte und Mönch erinnert. Somit entstanden bei leckerer Suppe und erfrischenden Getränken gute Gespräche.
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