Reilingen. Jung, intelligent und engagiert sind nicht nur in der Geschäftswelt gefragte Attribute, sondern auch in der Kommunalpolitik wichtig. Als die Gemeinde Reilingen sich dazu entschied, mit der Einführung des ersten Jugendgemeinderats den örtlichen Nachwuchs noch mehr zu fördern und zu fordern, fand sie neun heranwachsende Jungen und Mädchen, die genau diesem Anforderungsprofil entsprechen und sich nun für die Belange ihrer Altersgenossen einsetzen.
Ein paar Wochen nach der ersten konstituierenden Sitzung des frisch gewählten Jugendgemeinderats geben dessen Mitglieder einen Einblick in ihre Arbeitsabläufe, Planungen und vor welchen Herausforderungen die Heranwachsenden in ihrer Premierenwoche standen.
„Momentan bekommen wir vor allem Lob von Erwachsenen. Sie sind begeistert von unserem Engagement. Die Reilinger Jugendlichen halten sich mit Anfragen noch etwas zurück, aber wir sind ja auch dabei, alles einzurichten und Anlaufstellen zu bieten. Natürlich haben uns trotzdem schon ein paar Wünsche erreicht“, gibt die stellvertretende Sprecherin Cosima Walter beim Pressetermin am neuen Reilinger Jugendplatz bekannt.
Die Schaffung der nötigen Anlaufkanäle, um die Kommunikation zwischen dem neuen Gemeindegremium und der Ortsjugend zu gewährleisten, ist eine der ersten und wichtigsten Aufgaben der Nachwuchspolitiker, wie Sprecherin Vanessa Greif betont: „Alle Jugendlichen und Kinder unserer Gemeinde können sich mit ihren Anliegen und Fragen jederzeit bei uns melden. Hierzu haben wir bereits eine E-Mail-Adresse eingerichtet. Außerdem besitzen wir einen neu erstellten Instagram-Account, über den wir ebenfalls immer ein offenes Ohr für Wünsche und Anregungen haben.“
Hervorragende Zusammenarbeit
Unterstützung erhalten die neun gewählten Vertreter vor allem in der Anfangszeit von mehreren Seiten. Das Team der mobilen Jugendarbeit des Postillions um Friederike Bün, Walter Rall und Atim Pilarski steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite und hilft auch bei kommunikativen und bürokratischen Fragen.
Mit dem Rathaus der Gemeinde herrscht über Stefanie Schuppel und Allen Baothavixay vom Hauptamt ebenfalls ein durchgehender Austausch. So gehen die verschiedenen Organe zur Förderung der Reilinger Jugend Hand in Hand und nicht zuletzt Bürgermeister Stefan Weisbrod hat stets ein offenes Ohr für seine neuen Jugendgemeinderäte.
„Die Unterstützung ist wirklich sensationell und wir kommen immer besser in die Abläufe und sind optimistisch, dass wir einiges bewegen können“, lobt Vanessa Greif die Zusammenarbeit in den ersten Wochen. Doch es gebe auch Hürden: Vor allem in bürokratische Vorgänge müssten sich die Jungpolitiker erst nach und nach einfinden, so die offizielle Sprecherin weiter. „Doch mit Frau Schuppel haben wir immer eine freundliche und hilfreiche Ansprechpartnerin“, schließt die Jugendliche.
Das aktive Mitgestalten des Gemeindegeschehens ist dem jungen Gremium ein großes Anliegen. So brachten sich die neun Heranwachsenden jüngst beim „Café Ahrtal“ des Vereins Reilinger Kindertag am Samstag, 2. Juli, vorbildhaft ein. Sie betreuten ein Kunstprojekt und halfen Kindern dabei, ein Banner für ein Jugendzentrum im Ahrtal zu gestalten.
Auch Visionen für zukünftige Projekte sind schon in den Köpfen der Teenager. Jugendgemeinderätin Anthea Reeb gewährt Einblick auf die Vorhaben: „Wir wollen den Jugendlichen der Gemeinde ein breiteres Spektrum an Veranstaltungen bieten, um auch den Zusammenhalt zu stärken. Ein Open-Air-Kino wäre hier eine erstklassige Möglichkeit für die Sommermonate. Aber das ist alles noch in der Planung, wir sind ja erst ein paar Wochen im Amt.“
Verantwortung übernehmen
Mit dem neu gebauten Jugendplatz besitzt die Gemeinde Reilingen auch schon einen adäquaten Treffpunkt, der in den nächsten Jahren zur beliebten Begegnungsstätte reifen soll. Bei der Verwaltung und Pflege des Platzes ist der Jugendgemeinderat bereits jetzt federführend. So wird aktuell an einem Regelentwurf für dessen Nutzung gearbeitet und weitere Gadgets wie offenes Wlan oder eine E-Bench sollen als Upgrade folgen.
Die Jugendlichen erwecken im Gespräch mit der Presse einen überaus engagierten Eindruck und sind bereit für die kommenden Aufgaben innerhalb ihrer auf zwei Jahre angesetzten Amtszeit. Die zweite Sitzung fand am Mittwochabend statt.
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