Reilingen. Die bauliche Umsetzung von Ultranet, einer Gleichstromverbindung von Osterath nach Philippsburg, verzeichnet auf den Gemarkungen St. Leon-Rot, Reilingen und Walldorf sichtbare Fortschritte. (wir berichteten).
Der Ausbau in der Region konzentriert sich gegenwärtig auf den Streckenabschnitt zwischen Reilingen und Walldorf, wo der neue Stromkreis auf rund ein Dutzend Strommasten aufgelegt wird. Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW hat die Leitungsarbeiten für die zweite und dritte Märzwoche angekündigt. Der Leitungsverlauf führt durch den Hardtwald, ebenso müssen die Autobahn A 6 und die Landesstraße 723 überspannt werden. Ausgeführt wird der Bau von den Monteuren der Biberacher EQOS-Gruppe.
Bei nicht gerade optimalen Witterungsbedingungen hob der Hubschrauber der Firma Wucher Helikopter vom Boden ab, um das sogenannte Vorseil einzuziehen. Zu schaffen machte insbesondere ein böiger Wind und der einsetzende Regen, die das ganze Können des Piloten forderten. Dennoch verlief die spektakuläre Aktion ohne besondere Vorkommnisse. In den Folgetagen kann jetzt das Leiterseil durch die an den Isolatoren befestigten Seilrollen gezogen werden.
Erstmals zwei Stromarten parallel
Utranet ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Energiewende. Es ist der südlichste Teil eines größeren Leitungsprojekts, das sich von der Nordsee bis in den Süden Deutschlands erstreckt und als „Korridor A“ bezeichnet wird. Auf den 340 Kilometern zwischen Osterath und Philippsburg ist Ultranet ein Pilotprojekt, bei dem erstmalig eine Gleichstromleitung gemeinsam mit einer bereits existierenden 380 000 Volt-Drehstromleitung auf einem Mastgestänge geführt wird.
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik ist für die Energiewende essenziell, denn sie kann Strom besonderes verlustarm über weite Entfernungen transportieren. Damit wird es möglich, vor allem den Windstrom aus dem Norden und Osten zu den großen Verbrauchszentren im Westen und Süden des Landes zu bringen.
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