Altlußheim. Der Gemeinderat verabschiedete am Dienstagabend in seiner öffentlichen Sitzung die Offenlage und Behördenbeteiligung für zwei Bebauungspläne, die der innerörtlichen Nachverdichtung dienen sollen. Daniel Hofmann vom Planungsbüro WSW und Partner aus Kaiserslautern erläuterte dem Gremium die wesentlichen Änderungen des Bebauungsplans „Wilhelm-Busch-, Friedrich-, Haupt- und Hockenheimer Straße“. Der Entwurf war im Ausschuss für Umwelt und Technik vorberaten worden.
Das Baufenster wurde angepasst, der Grünbereich gestärkt. Als zulässige Dachform wurde im Straßenbereich das Satteldach festgelegt, die Bebauung in rückwärtiger Reihe lässt in bestimmten Bereichen auch Flach- und Pultdach zu. Zudem wurde ein Bereich bestimmt, der von der Bebauung freizuhalten ist. Markante Bäume wurden erfasst, wenn sie fallen, gibt es eine Verpflichtung zur Neuanpflanzung.
Nachhaltigkeit und Städteplanung: Dachbegrünung und Naturschutz in Altlußheim
Der Ausschuss hatte eine Änderung zur Dachbegrünung vorgeschlagen. Die Verpflichtung, mindestens 50 Prozent der Flachdächer extensiv zu begrünen, wurde für Neubauten festgelegt. Das bezieht sich ebenso auf die Umwandlung einer bestehenden Dachform in ein neues Flachdach. Die Dachflächen sind auch zu begrünen, wenn auf den Dächern Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie errichtet werden.
Die notwendigen Stellplätze sind entsprechend der Satzung der Gemeinde nachzuweisen. Nicht überdachte Zufahrten, Hofflächen, Fußwege sowie ebenerdige Stellplätze für Autos und Fahrräder sind ausschließlich in wasserdurchlässigen Belägen und versickerungsfähigem Unterbau auszuführen.
Positive Resonanz im Gemeinderat zur Bauplanung
Die Ratsmitglieder waren vollauf zufrieden. Sandra Fluhrer (Grüne) sah „viele Ideen aufgenommen“. Ursula Kirschner (FWV) fand den Bebauungsplan gut und war ebenfalls dafür. Für Kay Schweikert (CDU) war „alles entsprechend vorberaten worden“. Richard Schmitt (SPD) sprach von einer „angemessenen Innenverdichtung“ und schickte diesen Bebauungsplan ebenso auf die Zielgerade.
Das Gremium war einstimmig für die Durchführung der Öffentlichkeitsbeteiligung als 30 Tage dauernde Offenlage der Planungsunterlagen.
Entwicklungen des Bebauungsplans „Am Friedhof II“ in Altlußheim
Hofmann erläuterte danach die Weiterentwicklung des Bebauungsplanentwurfs „Am Friedhof II“ für die Offenlage und Behördenbeteiligung. Sein Geltungsbereich erstreckt sich zwischen Rheinhäuser-, Beethoven und Ludwigstraße sowie dem Friedhof.
Als zulässige Dachform wurde auch in diesem Baugebiet im Straßenbereich das Satteldach festgelegt.
Der Steinmetzbetrieb in der Beethovenstraße wurde mit Bestandsschutz gesichert. Das war ein wichtiges Ziel der Planung. Sollte das Geschäft einmal aufgegeben werden, müssen Baugrenzen und Grundflächenzahl für eine Wohnbebauung angepasst werden.
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Die Höchstgrenze wurde auf zwei Vollgeschosse festgesetzt, nur für die zweite Reihe gilt ein Vollgeschoss. Auch hier muss die Stellplatzverpflichtung für Wohnungen beachtet werden.
Bäume sind zu ersetzen
Ebenso wurde ein Bereich festgelegt, der von der Bebauung freizuhalten ist. Wegfallende Bäume müssen ersetzt werden, bei Neubauten müssen die Flachdächer begrünt werden. Sandra Fluhrer (Grüne) lobte den „guten Entwurf“. Simone Köhler (FWV) freute sich über die Planungssicherheit. Kay Schweikert (CDU) und Richard Schmitt (SPD) stimmten einer „gelungenen Lösung“ ebenfalls zu. Der Beschlussvorschlag ging ohne Gegenstimmen durch. Jetzt gibt es für die Anwohner die Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung.
Der Sportverein Altlußheim möchte auf dem Sportplatzgelände eine Überdachung mit Photovoltaikanlage errichten und dafür Fördermittel aus einem UEFA-Klimaschutzprogramm beantragen, teilte Bürgermeister Uwe Grempels dem Gremium mit.
Im Zusammenhang mit der Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli werden die Zuschüsse dem Amateurfußball in Deutschland zur Verfügung gestellt. Genehmigt werden Anträge von maximal 250 000 Euro pro Projekt. Die Begünstigten müssen zehn Prozent der gesamten Projektkosten bis maximal 5000 Euro beisteuern.
Engagement für Umweltschutz durch Sportvereinsprojekt
Der Sportverein plant eine Überdachung von zweimal 40 Metern Länge und zwölf Metern Breite zwischen dem Hartplatz und dem großen Rasenplatz mit einer Photovoltaikanlage darauf. Die Zuschauer könnten sich dann bei Sonne und Regen unterstellen.
Für die geplante Photovoltaikanlage liegt bereits ein erstes Angebot über rund 100 000 Euro vor. Mit den Einspeisevergütungen könnte der Verein künftig wesentliche Projekte vorantreiben, die aus wirtschaftlichen Gründen sonst nicht möglich wären. Der Gemeinde würden durch das geplante Projekt keine Kosten entstehen.
Bewerbung befürwortet
Es tue sich erfreulicherweise was beim SVA, lobte Axel Müller (Grüne) „ein tolles Projekt“. Ursula Kirschner (FWV) wollte die Daumen drücken, dass der Verein den Zuschlag bekommt. Ines Schweickert (CDU) unterstützte das „zwingend notwendige Vorhaben“ ebenfalls. „Ein sehr gutes Projekt, das ergibt eine langfristige Perspektive für den Sportverein“, stimmte Dieter Hoffstätter (SPD) gerne zu.
Der Gemeinderat befürwortete ohne Gegenstimmen die Bewerbung des Sportvereins und stellte bei einer Förderzusage eine Zustimmung des Bauantrags in Aussicht.
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