Neu im Gemeinderat

Neu im Gemeinderat Reilingen: Melanie Rohr von der CDU

Zunächst habe Ur-Reilingerin Melanie Rohr ein Gefühlschaos im Wahlkampf durchlebt, nun sei sie aber glücklich: Im zweiten Anlauf konnte die zweifache Mutter ein Mandat für die CDU im Gemeinderat Reilingen erringen.

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Andreas Wühler
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So kennen sie viele Reilinger Bürger: Neu-Gemeinderätin Melanie Rohr in ihrem Blu-mengeschäft Blütenzauber. © Müller

Reilingen. „Politik war eigentlich nicht meins“, gesteht Melanie Rohr. Deswegen habe sie auch lange mit sich gerungen, als einige Christdemokraten, die sie kannte, sie fragten, ob sie nicht auf der CDU-Liste für den Reilinger Rat kandidieren wolle. „Ich habe dann gesagt, ich versuche es mal“, erzählt die Inhaberin des Blumenladens „Blütenzauber“. Das ist inzwischen fünf Jahre her. Den Einzug in das Gremium habe sie nur knapp verpasst. „Und ganz ehrlich: Damals war ich erleichtert. Ich habe aber auch gesehen, dass so viele Wähler für mich gestimmt hatten“, sagt die 48-Jährige.

Als die Frage nach ihrer Kandidatur vor der jüngsten Wahl erneut kam – „und das hartnäckig“ –, habe sie daher nicht mehr so lange überlegen müssen. „Ich glaubte, das bekomme ich zeitlich hin“, erklärt Rohr. Auch habe ihr Partner sie bestärkt und bekräftigt, dass die Familie für sie da sein wird. Nicht zuletzt seien ihre beiden Kinder mittlerweile 20 und 17 Jahre alt, könnten es also verschmerzen, wenn sie nach der Arbeit noch in der Dorfpolitik mitmischt.

Nach der Wahl in den Gemeinderat Reilingen: Das Handy glühte

Dennoch hätten der Wahlkampf, der Wahltag und der nächste Tag, an dem das Wahlergebnis amtlich wurde, ein Gefühlschaos in ihr ausgelöst, seien sehr emotional gewesen. „Ich hatte montags einen Arzttermin. Als ich aus der Praxis kam, glühte mein Handy förmlich vor lauter Nachrichten und Glückwünsche, dass ich in den Rat gewählt wurde“, erinnert sie sich. Trotzdem habe es noch einige Minuten gedauert, bis sie das alles richtig verdaut hatte.

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„In dem Moment stand ich an einer roten Ampel, streckte die Arme nach oben und rief ,yeah!’. Die anderen Fahrer müssen gedacht haben, dass ich verrückt bin“, verrät die Christdemokratin und lacht. Zugleich betont sie: „Jetzt bin ich richtig glücklich.“ Selbst danach hätten ihr immer wieder Leute zu diesem Erfolg gratuliert, in ihrem Geschäft ebenso wie beim Einkaufen. Besonders bewegt habe sie, dass sich auch meine Tochter für mich freute. „Das ist immer das Schönste.“

Was sie ebenfalls freut: Die Inhaberin des benachbarten Friseurgeschäfts, Eva Scarciglia, hat es ebenfalls für die CDU in den Rat geschafft. „Wir kennen uns schon lange, sind befreundet und jetzt sogar Parteifreundinnen“, erläutert Rohr. Nach der erfolgreichen Wahl hätten sie sich beide damit auseinandergesetzt, was in den Sitzungen auf sie zukommt. Wie ihre Freundin besuche sie dazu eigens Seminare zur Kommunalpolitik und stellt fest: „Wir wurden super vorbereitet.“ Bei der ersten Ratssitzung habe sie sich überraschenderweise gar nicht fremd gefühlt, zumal „uns selbst die Ratsmitglieder der anderen Fraktionen Mut machten“. Das gefalle ihr schon jetzt. „Denn wir müssen zusammenarbeiten, sonst erreichen wir nichts.“

Gemeinsam für die Gemeinschaft in Reilingen

Das Miteinander mache Reilingen auch sonst aus. Manchmal kämen Leute nur in ihren Laden, um ihr einen guten Morgen zu wünschen. „Und wenn sie mal nicht kommen, fehlt etwas“, erklärt Rohr. Als Ur-Reilingerin und durch ihr Blumengeschäft kenne sie Gott und die Welt. Das sei eine gute Grundlage, um die Sorgen und Nöte ihrer Mitbürger zu erfahren und in den Rat zu tragen. „Ich höre mir alle Anliegen an. Klar ist aber auch: Alles wird nicht gehen“, betont sie.

Reilingen soll weiter blühen

So störe manche Mitmenschen, dass im Ort so viel blüht. „Ich habe allerdings schon viele Durchreisende gesehen, die anhalten und fotografieren, weil es bei uns schön ist“, sagt Rohr. Die schön angelegte Fläche vor ihrem Laden zum Beispiel erfreue immer wieder Passanten. Deren Lob gebe sie gerne an die dafür Verantwortlichen weiter. „Das haben sie sich verdient.“ Eines ihrer politischen Anliegen sei daher, dass Reilingen auch künftig derart anschaulich bleibt.

Daneben liegt Melanie Rohr am Herzen, dass die Reilinger Jugendlichen gut versorgt sind. Zwar sei für diese ein Platz bei der Friedrich-von-Schiller-Schule und den Fritz-Mannherz-Hallen geschaffen worden. Doch ob dieser Standort wirklich der beste ist, da sei sie nicht sicher. „Als junger Mensch will man abends raus und ein bisschen für sich sein“, erinnert sich die zweifache Mutter an ihre eigene Jugend. Ansonsten sei sie auch offen für Neues: „Ich habe keine Scheuklappen“, hebt sie hervor.

„Ganz wichtig ist mir meine Familie und das gemeinsame Essen“, antwortet Rohr auf die Frage, wie und wem sie am liebsten ihre Freizeit verbringt. „Früher habe ich auch Theater gespielt, das war megaschön“, ergänzt die neue Gemeinderätin. Mittwochabends sei immer Probe gewesen, die Gruppe wie eine zweite Familie. Doch leider habe sich die Truppe mittlerweile aufgelöst, bedauert sie.

Zu ihren aktuellen Hobbys zählen Fahrradfahren, im Sommer Schwimmen und „mich mit meinen Mädels treffen“.

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