Straßenfest

Proppenvoll und superfriedlich

Sabine Petzold zieht makellose Bilanz der 65. Ausgabe dank großer Besucherresonanz – Bühnenprogramm kommt gut an

Von 
Volker Widdrat
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Reilingen. Nach diesem Erfolg glaubt Sabine Petzold, die Vorsitzende der Kultur- und Sportgemeinschaft (KuSG), beinah wieder an höhere Mächte. Dass die Bemühungen, das 65. Reilinger Straßenfest trotz mancher Veränderungen auf gewohnt hohem Niveau zu halten, durch das herrliche Wetter honoriert wurden und es auf der Festmeile so proppenvoll war, lässt sie begeistert auf ein rundum gelungenes Treffen der Dorfgemeinschaft zurückblicken.

„Toll gelaufen, keinerlei Probleme in der Nacht, keine Aufreger, kaum Scherben“ ist die eine positive Botschaft, die sie nach Rücksprache mit Mitorganisationschef Uwe Schuppel zu verkünden hat. Die andere: Die Straßen waren proppenvoll, sodass es zeitweise an einigen Stellen kaum ein Durchkommen gab – was denn auch Gegenstand der einzigen Beschwerde eines älteren Besuchers gewesen sei, die sie erreichte. Dadurch hätten die Vereine auch alle sehr früh „Essen ausverkauft“ gemeldet.

Ballungszentren gab es einige: der Eingangsbereich von der Wilhelmstraße, der Platz um die Dorflinde mit ihrer stimmungsvollen Beleuchtung und die Ecke Friedhofstraße/Zeppelinstraße. Streckenweise ging nichts mehr, weil die Besucherresonanz deutlich höher war als in den Vorjahren.

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Mit der Eröffnung durch die Musikfreunde unter der Leitung von Arian Müller startete das Spektakel am Samstagvormittag. „Hierbleiben und mitmachen“, meinte Petzold zu den Gästen und begrüßte Bürgermeister Stefan Weisbrod und seinen Amtskollegen Massimiliano Rivabeni aus der italienischen Partnergemeinde Mezzago. Die beiden Rathauschefs hatten zum fröhlichen Auftakt auf der Bühne neben dem Franz-Riegler-Haus ihre Schärpen in den jeweiligen Landesfarben angelegt. Den Reilingern eile der Ruf voraus, eine Partygemeinde zu sein. Dem wolle man nun gerecht werden mit einem „Kuschelprogramm nach Reilinger Art“ bis spät in die Nacht, kündigte Petzold an.

„Fast Unmögliches“ ermöglicht

Schultes Weisbrod lobte, die KuSG habe wieder „fast Unmögliches möglich gemacht“. Reilingen sei eben „etwas ganz Besonderes“. Drei Hoheiten kamen auf die Bühne, um dem Rathauschef zu assistieren. Sandra I. vom magischen Traum, die Karnevalsprinzessin der Käskuche sowie die amtierende Erdbeer- und Spargelprinzessin Kim I. brachten als besonderen Gast noch Weinprinzessin Michelle von der Region Freinsheim mit.

Trinksprüche auf die Weinhoheit Michelle aus der Urlaubsregion Freinsheim durften nicht fehlen. Weisbrod gab den Poeten und dichtete auf die 24-jährige Prinzessin aus dem pfälzischen Kallstadt, die beim Straßenfest am Stand des Weinguts Schwindt aus Weisenheim am Sand Pfälzer Weinseligkeit repräsentierte. „Du bringst uns Sonne“, hieß Weisbrod wie ein Minnesänger die Regentin willkommen. Michelle berichtete von ihrer „charmanten Region“ und lud ein, mit ihr einen „zauberhaften Erotikschoppe“ zu trinken

„Grazie mille“, rief Massimiliano Rivabeni. Das Straßenfest der Partnergemeinde sei das erste Fest, an dem sich die Italiener aus Mezzago nach der Corona-Pandemie beteiligten. Er habe Weine aus Italien mitgebracht, ganz im Sinne von Europa, warb Rivabeni für die Spargelgemeinde unweit von Mailand und Bergamo, mit der seit 2008 eine offizielle Partnerschaft besteht. Die Böllerschüsse des Schützenvereins haben Tradition bei der Eröffnung.

Die jüngsten Reilinger, die Kinder der kommunalen Betreuungseinrichtungen „Haus der kleinen Hasen“ und „Haus der kleinen Sterne“, begrüßten die Gäste mit einem fröhlichen Guten-Morgen-Lied, wie es jeden Tag in den Kitas erklingt. Der Sängerbund unter Dirigent Klaus Siefert sang vom grünen Wald und vom Wandern in die Welt hinein. Mit „Amore“ in „Bella Italia“ ging es noch einmal in Richtung Süden.

Zum herbeigesehnten Bieranstich hatte die Firma Schaumaplast das Fass Kurpfalz-Bräu spendiert. Standortleiter Thomas Plautz hieb den Zapfhahn mit zwei präzisen Schlägen ins Fass. Das Traditionsfest der Reilinger Vereine am zweiten Samstag im September, war jetzt auch offiziell eröffnet.

Am frühen Nachmittag kam die von den beiden frechen „Strohhut-Frauen“ Claudia Geng und Sabine Petzold moderierte Programmbühne gut an. Ihr Motto lautete „Wir machen nix, wie können nix, aber wir wissen über jeden alles“, als sie Spielmannszug, Musikverein Harmonie, HAO-Orchester, der „Käskuche“-Nachwuchs und der Männergesangverein präsentierten.

Bands kommen sehr gut an

Die Bands am Abend seien super angekommen, gerade auch die neuen, „Easy Blue“ und „B-Uncool“. „Jaycee“ mit Charly Weibel, Jens Penther und Fabian Müller haben ohnehin ihre Fans. Bemerkenswert findet Sabine Petzold, dass zu vorgerückter Stunde viele jüngere Besucher auf den Straßen unterwegs waren, die sich – friedlich – amüsieren wollten. Die unermüdliche KuSG-Chefin kann sich auf „ihre“ Reilinger verlassen: Es gab keine Lücken im Festbereich, neue teilnehmende Vereine lösten jene ab, die sich nicht mehr beteiligten, überall war etwas geboten.

Info: Mehr Bilder vom Straßenfest: www.schwetzinger-zeitung.de

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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