Reilingen. Bei der künftigen Bebauung des Grundstücks in der Speyerer Straße 39 zeichnet sich noch keine Einigung ab, wie sich bei der Sitzung des Technischen Ausschusses im November herausstellte. Schon in der Sitzung am 30. September hatte der Ausschuss sein Einvernehmen für den Neubau einer Reihenhausgruppe mit fünf Einzelgebäuden versagt. Die minimalistischen Grundstücksgrößen seien nicht mit dem anzutreffenden Gebietscharakter zu vereinbaren und die Stellplatzanordnung sei ein Verkehrsrisiko, so der Tenor der Entscheidung.
Eigentlich standen die Zeichen jetzt auf Entspannung, da der Investor Entgegenkommen gezeigt und seine Planung leicht modifiziert hatte. Die auf der östlichen Straßenseite vorgesehenen Zwerchgiebel wurden um 50 Zentimeter auf 2,50 Meter reduziert, womit sie als untergeordnete Bauteile anzusehen sind. Ebenso wurde die als kritisch angesehene Stellplatzanordnung für das nördliche Eckhaus verändert, für das jetzt zwei Stellplätze parallel zum Nachbargrundstück Speyerer Straße 41 ausgewiesen sind.
Abgestimmt mit der Unteren Baurechtsbehörde, brachte Bürgermeister Stefan Weisbrod nunmehr eine Zurückstellung des Bauantrags ins Spiel. „Die Kubaturen der konzipierten Hausgruppe passen nun einmal nicht in den Straßenzug Schubertstraße und fügen sich dort nicht ein“, argumentierte er. Dies verband er mit der Aufforderung an die Bauherrschaft, überarbeitete Pläne vorzulegen. Der Technische Ausschuss schloss sich dieser Rechtsposition einstimmig an. Ganz im Sinne eines Anwohners, der schon zum Sitzungsauftakt seine früheren Einwände wiederholte.
13 Prozent zu schnell unterwegs
In regelmäßigen Abständen werden in den Horan-Gemeinden Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. In Reilingen war das im dritten Quartal an drei Tagen der Fall. Nach einer statistischen Auswertung wurden in einem Zeitraum von zusammen elf Stunden und an sechs verschiedenen Standorten insgesamt 1625 Fahrzeuge gemessen. Auffällig waren 204 Fahrzeuge, was einer Beanstandungsquote von 12,55 Prozent entspricht. Die maximale Überschreitung lag bei 44 Stundenkilometern in der Hockenheimer Straße.
Für Obstbaumallee starkgemacht
Zum Ende des öffentlichen Sitzungsteils setzte sich Peter Schell (FDP) für den Erhalt und die Wiederherstellung der Obstbaumallee am Burgweg ein. Das sei ökologisch sinnvoll und als klimaverbessernde Maßnahme eventuell sogar förderfähig. Denn das oft abgelichtete Naturdenkmal werde in seinem jetzigen Erscheinungsbild der Bedeutung dieser Anlage nicht mehr gerecht.
Die aufgereihten Birnen- und Zwetschgenbäume wiesen bereits große Fehlstellen auf, die unbedingt aufgepflanzt werden sollten. Schell legte Ratskollegen und Verwaltung nahe, dieses schöne Stück erhaltenswerte Natur nicht verkommen zu lassen und zeitnah, schon im Frühjahr zu handeln.
Bürgermeister Stefan Weisbrod sicherte in seiner Antwort zu, den Rat von Experten zu suchen. Die Gemeinde habe seither schon für einen regelmäßigen Pflegeschnitt in der Allee gesorgt und hochstämmige Obstbäume neu gepflanzt. Wegen einer anzutreffenden Bodenmüdigkeit würden aber die Jungbäume langsamer wachsen als zuvor und in eine „Wachstumsdepression“ verfallen, beschied der Bürgermeister dem Fragesteller. jd
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/reilingen_artikel,-reilingen-reihenhausgruppe-stoesst-in-reilingen-auf-ablehnung-_arid,1888847.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/reilingen.html