Reilingen hat jetzt ein Handbuch für den Ernstfall

Die Gemeinde hat mit Experten Strategien für verschiedene Bedrohungslagen erarbeitet. Damit möchte Reilingen insbesondere auch auf Folgen des Klimawandels vorbereitet sein.

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jd
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Feuerwehr-Kommandant Markus Piperno (v. l.), Bürgermeister Stefan Weisbrod, EnBW Kommunalberater Ralf Strohecker, Ordnungsamtsleiterin Lea Brümmer, Bauamtsleiterin Ramona Drexler, Kämmerer Christian Bickle, Praktikantin Annika Schell sowie (kniend) Stefanie Schuppel vom Hauptamt und Beate Hecker vom Ordnungsamt werden künftig mit dem neu erstellen Krisenhand-buch in Notsituationen arbeiten. © Dufrin

Reilingen. Was tun im Krisenfall? Um dieser Frage nachzugehen und für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat ein Arbeitskreis der Gemeinde Reilingen gemeinsam mit Teams aus den Nachbargemeinden im Verwaltungsraum und EnBW-Krisenexperten verschiedene Bedrohungslagen und Szenarien diskutiert und Lösungsstrategien entwickelt. Die Ergebnisse wurden in einem individuellen Krisenhandbuch für jede Gemeinde festgehalten. Nun übergab Ralf Strohecker, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, das Krisenhandbuch für Reilingen offiziell an Bürgermeister Stefan Weisbrod.

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Die möglichen negativen Folgen klimatischer Veränderungen haben nicht nur Einfluss auf die natürliche Umwelt, sondern auch auf kritische Infrastrukturen und den ganz normalen Alltag. Von unterschiedlichsten Bedrohungsszenarien, wie Hochwasser, Starkregen, Unwetter, sowie langanhaltende Stromausfälle kann Reilingen betroffen werden. Selbst in solchen Situationen muss die Gemeinde handlungsfähig bleiben. Nach Artikel 5 des Katastrophenschutzgesetzes steht jede Kommune in der Pflicht, ein Notfallmanagement mit Alarm- und Einsatzplänen für ihren Zuständigkeitsbereich zu entwickeln.

Ergebnis der Teamarbeit ist ein speziell auf Reilingen zugeschnittenes 75-seitiges Grundlagenwerk mit sieben Kapiteln. Es wird ständig weiterentwickelt und an neue Gegebenheiten angepasst. Das Krisenhandbuch enthält alle wichtigen Informationen und Arbeitsmittel, wie beispielsweise die Zusammensetzung des Krisenstabes, eine Analyse der kritischen Infrastruktur, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Alarmierungs- und Kriseneinsatzpläne.

Praxistauglichkeit wird erprobt

„Ich bin froh, dass wir mit diesem Handbuch über ein gutes, auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmtes Arbeitsmittel verfügen, um im Ernstfall schnell und angemessen reagieren und handeln zu können“, betonte Bürgermeister Stefan Weisbrod bei der Übergabe. Natürlich hoffe man, von den darin beschriebenen Ereignissen verschont zu bleiben. „Gerade die Corona-Pandemie, die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal oder aktuelle politische Ereignisse zeigen uns, dass eine gute Vorbereitung für Krisenzeiten unumgänglich ist“, war Weisbrod überzeugt.

„Es ist erfreulich, dass wir gemeinsam mit dem Team der Kommunen in der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft ein professionelles Krisenkonzept entwickeln und dabei unser Know-how einbringen konnten“, äußerte sich Kommunalberater Ralf Strohecker. Das sei ein weiteres Zeichen einer sehr guten Zusammenarbeit.

Bloße Theorie allein ist aber nicht genug. Daher ist in jeder der Horan-Gemeinden im nächsten Jahr eine Stabsübung geplant, um die Theorie auch gleich in der Praxis auf den Prüfstand zu stellen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in die weitere Optimierung des Krisenhandbuchs einfließen. 

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