Vorweihnachtszeit

Reilinger Adventsmarkt ist ein Garant für heimelige Weihnachten

Die Gemeinde bietet ihren zahlreichen Besuchern einen stimmungsvollen Treff, der selbst dem Regen trotzt, mit dem zur Eröffnung noch niemand gerechnet hat.

Von 
Stefan Kern
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Bürgermeister Stefan Weisbrod (am Mikrofon), umrahmt von der Spargel- und Erdbeerprinzessin und dem Christkind, begrüßt zahlreiche Ehrengäste und alle Besucher des Adventsmarktes. © Gans

Reilingen. Um 17 Uhr, zur Eröffnung des Reilinger Adventsmarktes, sah noch alles perfekt aus. Glühwein, Waffeln und Raclette sorgten rund um das Rathaus für weihnachtliche Wohlfühlatmosphäre in ihrer schönsten Form. Von Leib bis Seele war hier wahrlich für alles gesorgt. Der frühere Hockenheimer Oberbürgermeister Dieter Gummer brachte es auf die Formel: „Wer heimelige Weihnachten suche, wird hier fündig“. Eine Einschätzung, die hier Zustimmungsquoten von annähernd 100 Prozent erreichten. In die Suppe gespuckt hat dem Ganzen leider etwas später der Wettergott. Knapp zwei Stunden gewährte dieser dem Adventsmarkt Regenfreiheit. Heißt, ab 19 Uhr regnete es, und zwar nicht zu knapp. Was einen massiven Aderlass bei den Besucherzahlen mit sich brachte. Nur wenige folgten der Maxime von Bürgermeister Stefan Weisbrod, dass sich das Regenprasseln ja wie leiser Applaus anhöre. Geräusche mäßig mag das stimmen, doch das mit der Feuchtigkeit war doch vielen zu viel.

Eröffnung mit dem „Haselaus“

Die Eröffnungszeremonie verlief noch wie im Bilderbuch. Der evangelische Posaunenchor unter der Leitung von Alexander Hartmann rief die Menschen vor die Bühne und Weisbrod begrüßte, flankiert vom Reilinger Nikolaus, der hier Haselaus genannt wird, und dem Weihnachtsengel, die Besucherschar. In Sachen heimelig in die Sterne ging es dann mit dem Auftritt der Kinder der beiden kommunalen Kitas „Hasen“ und „Sterne“ und ihrem Lied „Weihnachtsbäckerei“.

Auch die ganz Kleinen wollten gern mal mit dem Weihnachtsmann auf ein Foto. Beim Adventsmarkt bot sich dafür im Foyer des Rathauses reichlich die Gelegenheit. © Wolfgang Gans

So viele, so freudig strahlende Augen lassen niemanden kalt. Anschließend strömten die Menschen zu den fast 40 Ständen, die in Sachen Kulinarik, sowohl in fester als auch flüssiger Form, kaum Wünsche offenließ. Von Heißgetränken mit und ohne Alkohol über Flammkuchen, Fischbrötchen, Pommes und Waffeln, bis zu Chili con und sin Carne, Wurst-Spezialitäten, Raclette und vielen süßen Verführungen, gab es ein wahrhaftig großes Angebot. Dazu gehörten auch noch Hütten mit Weihnachtsdekorationen, selbst gemachte Mützen und Schals sowie Ständen mit dekorativer Kunst. Abgerundet wurde das vorweihnachtliche Ambiente mit einem Kinderkarussell, einer lebendigen Krippe mit drei Schafen und zwei Eseln, Kutschfahrten und eine Vorleseaktion in der Weihnachtsstube. Bei rund 8000 Einwohnern sind das Dimensionen, die durchaus beeindrucken. Einziger kleiner Kritikpunkt des Autors dieser Zeilen, der Schweizer Staatsbürger ist, Raclette unter französischer Flagge zu verkaufen schmerzte dann doch etwas.

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In die Liga beeindruckend gehört auch das Bühnenprogramm, das über den Regen hinaus immer wieder für lauten Applaus sorgte. Nach dem Posaunenchor übernahm auf der Bühne die Sängerin Elly Syring. Ihr Weihnachtspotpourri begeisterte jung und alt. Die Eltern der zweieinhalbjährigen Flora schafften es jedenfalls kaum, ihre Tochter von der Bühne wegzubewegen. Das musikalische Band zwischen Flora und Elli schien sehr eng zu sein. Begeistert gesellten sich die Kinder übrigens auch an die Seite des Haselaus, der im Foyer des Rathauses Platz nahm und kleine Geschenke verteilte. Später, dann vom Regen betroffen, übernahmen das Rathaus-Turmbläser-Quartett, der Musikverein Harmonie, der junge Chor des MGV, die nigerianische Gospelsängerin Efe May und zum Schluss die Akustikband „Wörner Cocktail“. Trotz Regen und schwindender Besucherzahl wurde das Programm bis zum Schluss durchgezogen. Zur Freude aller, die bis zum Schluss durchgehalten haben.

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Zum Glück waren die Aussichten auf den zweiten Tag Adventsmarkt wettertechnisch deutlich freundlicher. Denn für Miriam (13), Malia (zwölf) und Eva (elf) ist der Adventsmarkt eines der Ereignisse im Jahr. „Hier trifft sich alles und es ist einfach schön.“ Das sagt auch Sabine Braun, die keinen Zweifel daran lässt, dass der Reilinger Adventsmarkt der schönste Weihnachtsmarkt überhaupt sei.

Reilinger Adventsmarkt ist vom Ehrenamt getragen

Getragen, so der Bürgermeister, von vielen hundert Ehrenamtlichen. Auf Letzteres ist Weisbrod besonders stolz. Es sei der eigentliche Grund für die besondere Wohlfühlatmosphäre. Gestern sorgten über die Hütten hinaus vor allem der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, „Die Kleinsten musikalischen Talente der Gemeinde“ unter der Leitung von Alexander Hartmann, der Schulchor der Schiller-Schule, der Männer- und Frauenchor der MGV, die Musikfreunde Reilingen und die Schartel-Band für Stimmung.

Trotz der Vorhersage von regnerischem Wetter ließen sich viele nicht abhalten, den Reilinger Adventsmarkt zu besuchen. © Wolfgang Gans

Ein schöner Schlusspunkt nach einem doch etwas regenbetrübten Start. Und in etwas weniger als einem Jahr, am 7. Dezember 2024 geht der Reilinger Adventsmarkt ja wieder an den Start mit der Chance auf bestes Weihnachtswetter.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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