Reilingen. Unter der Leitung von Tambourmajor Jürgen Oechsler marschierte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, angeführt von den Standartenträgern der Wehr in die Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle ein und eröffnete so den Kameradschaftsabend, an dem eine Abordnung der Freude aus der französischen Partnergemeinde Jargeau teilnahm.
300 Gäste kommen zum Kameradschaftsabend der Reilinger Feuerwehr
Kommandant Markus Piperno hieß die rund 300 Gäste im 127. Jahr der Reilinger Feuerwehr willkommen, unter ihnen Wehrleute aus Hockenheim, Neulußheim und Walldorf sowie Bürgermeister Stefan Weisbrod, Vertreter des Gemeinderates, Ordnungsamtsleiterin Lea Brümmer, der stellvertretende Kreisbrandmeister Mathias Splett und der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Rhein-Neckar Thorsten Plachta. Pipernos Dank galt der Walldorfer Wehr, die an diesem Abend die Einsatzbereitschaft für Reilingen übernahmen.
Für Piperno war es eine große Freude, erneut eine große Delegation aus Jargeau, angeführt von Kommandant Gregori Adam, begrüßen zu dürfen. Abschließend hieß er diejenigen willkommen, um die es an diesem Abend hauptsächlich ging: die Mitglieder aller Abteilungen der Reilinger Feuerwehr sowie deren Familien und Freunde.
Über 70 Einsätze, zahlreiche Übungen und Weiterbildungen, Auftritte des Spielmannszuges, Sitzungen, Sommer-Rock, Kindertag und vieles mehr, forderten im vergangenen Jahr den Einsatz der Mitglieder aller Abteilungen. Auch in diesem Jahr liege der Fokus des Kommandos, von Bürgermeister Weisbrod und dem Gemeinderat darauf, die ehrenamtliche Arbeit bei der Feuerwehr noch attraktiver zu machen, so Piperno.
Die Geehrten
Ludwig Anweiler wurde für 55 Dienstjahre, Edwin Jungkind für 50 Dienstjahre geehrt. Beide standen bereits als Kommandant oder Stellvertreter an der Stelle Pipernos.
Mit dem golden Feuerwehrabzeichen des Landes Baden-Württemberg für 40 Dienstjahre wurde Georg Dagenbach ausgezeichnet.
Die Ehrung für 30 Dienstjahre nahmen Stefan Ströhl und Dominik Hild entgegen, Timo Frey wurde für 20 Dienstjahre geehrt.
Für zehn Dienstjahre wurden Justin Hoffmann und Lukas Kolb ausgezeichnet. mg
Eine erste Entlastung brachte mit Viktor Faber die Einstellung eines hauptamtlichen Gerätewarts. Zum Abschluss ging Pipernos spezieller Dank an Familie und Freunde, die immer wieder Verständnis für das zeitintensiv „Hobby“ Wehr aufbringen. Diesen Worten schloss sich Bürgermeister Stefan Weisbrod in seiner Dankesrede an und sicherte der Wehr weiterhin die volle Unterstützung zu.
In mittlerweile über 35 Jahren ist es zu einer liebgewonnenen Tradition geworden, dass der Kommandant der Feuerwehr der Partnergemeinde Jargeau Grußworte an die Gäste richtet. Übersetzt von Philipp Geng, der sich seit über 20 Jahren federführend um diese besondere Freundschaft zwischen den Wehren kümmert, übergab Kommandant Gregori Adam ein Gastgeschenk an Kommandant Piperno. 18 Kameradinnen und Kameraden sowie deren Partner und Freunde waren nach Reilingen gekommen.
Dem Kommando um Markus Piperno sowie dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Mathias Splett und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Rhein-Neckar Thorsten Plachta oblag es anschließend, Wehrleute zu ehren. Dabei betonte Piperno, dass man an den Ehrungen sehen könne, wie wichtig Jugendarbeit sei, seien die Geehrten doch ausnahmslos Eigengewächse der Feuerwehr.
Eine Reilinger Feuerwehr ohne Piperno ist kaum vorstellbar
Überraschend ergriff beim Ehrungsreigen der erste stellvertretende Kommandant Michael Malcher das Wort. Schnell war klar, dass noch ein Punkt auf der Liste stand mit dem man nicht unbedingt gerechnet hatte. Und so kam es. Malcher hielt eine Laudatio auf Kommandant Markus Piperno: „Vielen der Geehrten hier auf der Bühne und den Mitgliedern der Reilinger Feuerwehr im Saal, die Altersmannschaft vielleicht ausgenommen, dürfte eine Feuerwehr ohne Markus nicht in Erinnerung sein: Sei es als Jugendleiter, Jugendwart, Kommandant oder Stellvertretender, als Lira-Spieler im Spielmannszug, Atemschutzgerätewart oder Gruppen- und Zugführer. Vielen von Euch im Saal ist er als Ausbilder im Unterkreis bekannt, wo er sich seit vielen Jahren engagiert. Kurzum, Markus ist mit Leib und Seele Feuerwehrmann. Es freut mich, dass er heute das Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Neckar verliehen bekommt“, lobte Malcher.
Die Überleitung von einem langjährigen Jugendleiter und Jugendwart zur aktuellen Jugendwartin Sabrina Lüll hätte besser nicht sein können. Es war nun an ihr, traditionsgemäß am Kameradschaftsabend und per Handschlag, die Jugendlichen an das Kommando zu übergeben, die das 18. Lebensjahr vollendet und die Jugendfeuerwehr somit erfolgreich abgeschlossen hatten.
Mit Mia Offenloch bekam die Einsatzmannschaft einmal mehr weibliche Verstärkung. Sie hat bereits 2023 ihre Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist ab sofort im Einsatzdienst dabei. Sie nutzte die Gelegenheit, sich bei den Jugendleitern, die sie auch ihrem Weg begleitet haben, zu bedanken.
Für Kommandant Piperno ein Zeichen dafür, wie wichtig die Jugendarbeit ist, denn alle Jugendleiter entstammen der eigenen Jugend.
Nun war es an der Zeit, das Buffet zu eröffnen. Anschließend stand eine musikalische Überraschung des Spielmannszuges als Abschlussprogrammpunkt an. Altersobmann Toni Kellner hatte sich zwei bekannte Lieder vorgenommen und ihnen neue Texte verpasst – in Reilinger Mundart versteht sich. Vorgetragen von der Jugendfeuerwehr, Teilen des Spielmannzuges, der aktiven Wehr und der Altersmannschaft, wurde das lebenswerte Reilingen besungen.
Mit einem Eröffnungsmarsch und der Europafanfare beschloss der Spielmannszug, unter der Leitung von Tambourmajor Jürgen Oechsler das kurzweilige Abendprogramm wie es begonnen hatte: mit klingendem Spiel. Die Europafanfare hatte Oechsler mit seinem Spielmannszug eigens für den Kameradschaftsabend aufleben lassen. Zuletzt wurde das Stück anlässlich der 700-Jahr-Feier gespielt. Damit zeigte Tambourmajor Jürgen Oechsler, dass der Spielmannszug aus dem Jahr 1925 noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
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