Ökumene

Reilinger Frauen beteiligen sich am Weltgebetstag

Im evangelischen Lutherhaus in Reilingen findet ein ökumenischer Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen statt. Das Motto in diesem Jahr lautet Taiwan und die Anwesenden lernen viel über die dort lebenden Frauen.

Von 
Katrin Dietrich
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Die Organisatorinnen um Pfarrerin Eva Leonhardt (v. l.), Andrea Siegel, Margarete Hopf, Anke Palmer und Anita Schrirmer mit der Flagge Taiwans. © Katrin Dietrich

Reilingen. Seit knapp 130 Jahren schließen sich Frauen auf der ganzen Welt zusammen, sie beten und handeln gemeinsam dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Somit ist der erste Freitag im März zum Weltgebetstag der Frauen geworden. Rund um den Erdball wird gebetet und Frauen aus über 150 Ländern verbinden sich dabei. Somit gehört dieser Tag zur größten Basisbewegung von Christinnen. Das Schöne dabei ist, dass sich jeder anschließen kann, denn dieser Tag wird in der Ökumene gefeiert.

Nachdem sich die Frauen in Reilingen im vergangenen Jahr in der katholischen Kirche getroffen haben, waren sie am Freitag ins evangelische Lutherhaus eingeladen. Sehr zur Freude von Pfarrerin Eva Leonhardt und ihrem ökumenischen Team waren die Plätze um die liebevoll vorbereitete Mitte sehr gut gefüllt und der Gottesdienst zum Weltgebetstag, der in diesem Jahr von Frauen aus Taiwan vorbereitet wurde, konnte beginnen. Mit dem Lied „Kommen und Gehen“, das die Botschaft vermittelte, das der „Glaube bewegt“ wurde die Verbindung zu Frauen auf der ganzen Welt, und ganz besonders zu diesen in Taiwan, hergestellt. Der Gesang der Gemeinde wurde dabei über den ganzen Gottesdienst vom Flötenkreis der evangelischen Kirche und von Anke und Christian Palmer umrahmt.

Reilinger Frauen verleihen den Texten der Taiwanerinnen ihre Stimmen

Mit einem „Ping an“ begrüßte man sich dann, denn dies tun auch die Frauen in Taiwan, wenn sie sich gegenseitig den Frieden mit Gott und den Frieden untereinander wünschen. Den Texten der Taiwanerinnen gaben abwechselnd Pfarrerin Eva Leonhardt, Margarete Hopf, Andrea Siegel, Silvia Kief, Anita Schirmer, Anke Palmer und Frauen aus dem Flötenkreis ihre Stimme.

Sie berichteten von der reichgesegneten und wunderschönen Insel mit all ihrem Reichtum. Den Bergwäldern und dem Meer, welche Taiwan nähren sowie auch von den Missionaren, die das Evangelium nach Taiwan brachten. Ein zentrales Anliegen der taiwanesischen Frauen war der Umgang mit der Schöpfung.

Viele Frauen finden sich zum Weltgebetstag im evangelischen Lutherhaus Reilingen ein, um einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst zum Thema Taiwan zu feiern. © Katrin Dietrich

„Wir sorgen nicht für unsere Erde, weder in Taiwan noch bei uns. Wir verschmutzen die Umwelt, statt sie zu pflegen. Unser Lebensstil vernichtet Tiere und Pflanzen, anstatt das Leben zu bewahren“, schrieben die Frauen und sprachen somit ein weltweites Problem an. Neben den ausgewählten Bibeltexten zeigten sie in den Texten auch ihre Anerkennung für die Arbeit und den Einsatz ganz besonderer Frauen.

Ein Gebet aus Reilingen für Weisheit und Stärke

Im gemeinsamen Gebet wurde Gott und auch den Frauen in Taiwan für diesen schönen Weltgebetstag gedankt und für all das Gute, das Vertrauen und die Hoffnung, was die Menschen umgibt. Dazu wurden Bitten an Gott gebracht, damit die Menschen in Taiwan die Stärke und Weisheit erhalten, um mit ihrer ungewissen Zukunft gut zurechtkommen.

Damit die Besucherinnen in Reilingen etwas mehr über das Land und die Frauen, die mehr als 9000 Kilometer von Deutschland entfernt leben erfahren, hatte Anita Schirmer viele interessante Hintergrundinformationen zusammengestellt. Zuerst zeigte sie ein Foto der Künstlerin, die das Bild zum diesjährigen Weltgebetstag gestaltet hatte. Dann erklärte sie, dass Taiwan etwa 200 Kilometer von China entfernt liegt und etwas so groß wie Baden-Württemberg sei, jedoch viel stärker besiedelt.

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Das Land ist wohlhabend und modern und etwa 90 Prozent der Frauen arbeiten dort Vollzeit. Auch der Konflikt mit China wurde in den Ausführungen nicht vergessen, genauso wie die unschöne Seite der Arbeitsmigranten. Außerdem gab es wertvolle Tipps, falls mal ein Besuch in Taiwan ansteht. So ist es dort verpönt, im Juli und August zu pfeifen, da dies die Geistermonate sind und damit Geister angelockt werden.

Zum Ausklang des Abends ging es dann auch noch der Küche Taiwans auf den Grund. Dazu hatte das Vorbereitungsteam zwei taiwanesische Gerichte gekocht, die die Besucherinnen voll und ganz begeisterten. Der Nachtisch rundete den Abend dann genüsslich ab. Auch war die Freude darüber groß, dass es auch in Taiwan Apfelkuchen gab.

Freie Autorin Seit 2001 fotografiere und schreibe ich regelmäßig und gerne als Freie Mitarbeiterin für die Schwetzinger Zeitung. Vor meine Linse und unter meine Feder kommen gerne die Feuerwehr, Tiere, Natur, Kinder, Kirche, Feste, Kultur, mein Heimatort Reilingen und

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