Inthronisation

Reilinger "Käskuche" küren ihre Prinzessin Michelle I.

Der Reilinger Karnevalsverein „Die Käskuche“ präsentiert seine neue Tollität mit einem umfangreichen und unterhaltsamen Programm mit Tanz und Ehrungen.

Von 
Susanne Kühner
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Die neue Tollität Michelle I. übernimmt die Regentschaft bei den „Käskuche“ von Sandra I. vom magischen Traum und wird mit einer gebührenden Inthronisation präsentiert. © Susanne Kühner

Reilingen. Der magische Traum ist vorbei, das Festival des Tanzes hat begonnen. Eingebettet in ein konfettibuntes Programm war der Regentschaftswechsel beim Karnevalverein „Die Käskuche“ Reilingen (KVR) am Samstagabend in den Fritz-Mannherz-Hallen. Manchen zwang die sogar in die Knie.

Reilinger Prinzessin Michelle I liebt das Gefühl der Freiheit beim Tanzen

2018 stieß Michelle Bauer als Trainerin der Krümelgarde zu den „Käskuche“. 2023 zeigt sie sich im glamourösen Prinzessinnen-Ornat. Zuvor und dazwischen lagen etliche Jahre Musik- und Bewegungsleidenschaft. „Tanzen leben. Das Gefühl von Freiheit kann mir ein Festival geben“, reimte die neue Tollität vor einem gut besetzten Narrenhaus und erklärte damit direkt ihren Beinamen.

Den Gardetanz entdeckte Michelle I. bereits 1997, damals beim Plankstadter Carneval Club (PCC) in ihrem Heimatort. Nach dem Umzug der 30-jährigen gelernten Friseurin nach Nußloch wurde sie beim KVR aktiv. Trainerin, Tänzerin, Elferrätin – da war der Sprung auf den Thron als Folgeschritt fast vorgegeben.

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Nur einer hoheitlichen Vorstellung beraubte Michelle I. die anwesenden Narrenfreunde direkt: „Absätze wird es bei mir nicht geben. Ich gehe auf flachen Füßen durch’s Leben.“ Ihre Vorgängerin Sandra I. vom magischen Traum hat das majestätische Fußkleid getragen – und das Corona-bedingt 735 Tage lang. Entsprechend schwer fiel ihr der Abschied und entsprechend ausdauernd fiel dieser aus.

Höhepunkte ihrer Kampagne waren in einem Film zusammengestellt worden, Geschenke für die wichtigsten Begleiter und Stützen waren von der scheidenden Prinzessin vorbereitet worden. Eine Doppelreihe duftender Rosen durfte sie beim Abgang von der Bühne von ihrem Narrenvolk entgegennehmen.

Corona hat die Herausgaben der Reilinger Jahresorden durcheinander gewirbelt

Durcheinander gewirbelt hat die Pandemie auch die Herausgabe des Jahresordens des KVR. Bereits in der zurückliegenden Kampagne sollte der nämlich produziert werden, anlässlich des 44. Rudi-Maier-Gedächtnisturniers, einem Qualifikationsturnier im Gardetanz. „Da wir nicht sicher waren, ob die Saison stattfinden wird, haben wir uns noch mal umentschieden“, erklärte Präsident Michael Lüdke.

Der Orden blieb gleich, nur die Zahl hat sich verändert: Eine 45 ist auf der närrischen Auszeichnung für die Aktiven zu sehen, abgesehen von Gardetänzerinnen und einem alles umrundenden Lorbeerkranz.

Um die 80 „Käskuche“ aller Generationen sorgten im Laufe des Abends dafür, dass das Publikum abwechslungsreich unterhalten wurde. Nicht nur Vertreter aus Politik und Ortsgemeinde allgemein waren nämlich zur Inthronisation gekommen. Gleichzeitig hatte der KVR Abordnungen befreundeter Karnevalvereine aus Baden und der Pfalz zu Gast, die Michelle I. direkt ihre gebührende Aufwartung machten und mit prachtvollen Gastgeschenken überraschten.

Die Krümelgarde entzückte in regenbogenfarbenen Taftröckchen, die Jugend überzeugte als Pippi Langstrumpf und die Junioren in dynamischer Marsch-Formation. Eine reife Leistung lieferte Tanzmariechen Liljana Roser ab, die als Solistin dem Scheinwerferlicht standhielt. Bevor die „Lustigen Rosinen“ – das Damenballett, die tanzende Männerriege und die Hupfmädels mit schön umgesetzten und choreographisch durchdachten tänzerischen Themen die Stimmung in der Halle aufrecht erhielten, hieß es für sechs Aktive der „Käskuche“ niederknien.

Tanzmariechen Liljana Roser hält mit einer beeindruckenden Leistung als Solistin dem Scheinwerferlicht mühelos stand. © Kühner

Ihnen wurde das Goldene Vlies verliehen, eine Auszeichnung der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine, die für elfjährige Aktivität ausgeschrieben wird. Ihren Ursprung hat die Ehrung in der Zeit des Kaisergeschlechts Habsburg. Heute noch wird das Vlies in Österreich und auch Spanien für besondere Verdienste verliehen.

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