Zweckverband Wasserversorgung

So geht es mit der Wasserversorgung der Horan-Gemeinden weiter

Die Sitzung des Zweckverbandes Wasserversorgung mit Vertretern der Verwaltungsgemeinschaft gibt Überblick zu geplanten Investitionen und personellen Vorhaben am Wasserwerk.

Von 
Volker Widdrat
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Mit schwerem Gerät werden die Bauarbeiten des neuen Brunnens des Wasserwerks angegangen – dieser soll im Oktober ans Netz gehen. © Widdrat

Neulußheim. Der Zweckverband Wasserversorgung „Südkreis Mannheim“ ließ sich in seiner jüngsten Sitzung über den Neubau eines Ersatzbrunnens und neue Speicherbehälter informieren. Der Verbandsvorsitzende, Neulußheims Bürgermeister Gunther Hoffmann, begrüßte im Bürgersaal des Rathauses die Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft mit den Amtskollegen Stefan Weisbrod (Reilingen) und Uwe Grempels (Altlußheim) sowie OB-Stellvertreter Fritz Rösch (Hockenheim).

Der Zweckverband wurde im Dezember 1963 von der Stadt Hockenheim und den Gemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen gegründet. Das Wasserwerk nördlich der Landesstraße 546 versorgt mit Hilfe von insgesamt sieben Brunnen die Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft mit Trinkwasser. Die Flachbrunnen in einer Tiefe von 28 bis 32 Metern speichern das Reinwasser in vier Behältern mit zusammen 8000 Kubikmetern.

Im Wasserwerk bei Reilingen werden zwei neue Brunnenpumpen eingebaut

Erich Schulz vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Hirschberg zeigte Bilder und Grundrisse. Ein nicht mehr sanierbarer und außer Betrieb gesetzter Brunnen wird durch eine neue Anlage ersetzt. Der neue Brunnen wurde mit einem Durchmesser von 1,8 Metern gebohrt. Die Ausbautiefe liegt bei 33 Metern. Es werden zwei Brunnenpumpen eingebaut, die immer wechselseitig in Betrieb sind.

Die sogenannte Brunnenstube schließt den Brunnen unterirdisch ab und wird begehbar hergestellt. In dieser Woche wird schon die Bodenplatte für das Gebäude betoniert. „Im Oktober dürften wir mit dem neuen Brunnen ans Netz gehen können“, sagte Schulz über den Zeitplan.

Die geschätzten Kosten von knapp 580 000 Euro würden eingehalten. Der Ingenieur erläuterte auch die Neuordnung des Betriebsgeländes. Geplant ist eine weitere Behälterkammer. Dazu müssen das Versickerungsbecken und das Schlammbecken neu angelegt werden – der Bauantrag ist eingereicht. Schulz geht davon aus, dass die Baugenehmigung in den nächsten Wochen kommt und die Arbeiten im Spätjahr starten können, die Maßnahme dauert etwa sieben bis acht Monate.

Der Zweckverband Wasserversorgung der Horan-Gemeinden erwirbt ein Teilgrundstück

Nächste Woche ist der Notartermin für den Erwerb eines Teilgrundstücks durch den Verband, teilte Hoffmann mit. Wenn Bäume und Büsche entfernt werden müssen, wird es Ausgleichsmaßnahmen geben, die teilweise auf dem Betriebsgelände angelegt werden. Die Versammlung nahm einstimmig Kenntnis vom aktuellen Sachstand. Ohne Gegenstimmen ging auch die Anpassung des Sitzungsgeldes für die Verbandsmitglieder über die Bühne. Die letzte Festlegung stammt noch von 2001.

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Mit Blick auf die jüngste Anpassung im Zweckverband Lußheim sollte der Zweckverband Wasserversorgung nicht zurückstehen, zumal die Anzahl der Sitzungen auch deutlich reduziert worden sei. Es gibt nur noch zwei Versammlungen pro Jahr. Die Satzung wurde geändert und das Sitzungsgeld für die Verbandsmitglieder wurde von 30 auf 50 Euro pro Sitzung erhöht.

Schließlich ging es noch um die Personalsituation im Wasserwerk. Der Zweckverband hatte beim Ingenieurbüro Schulz ein Strukturgutachten beauftragt, in dem darauf hingewiesen wird, „dass die derzeit vorhandene personelle Ausstattung kurzfristig, gerade bei Notfällen, Bereitschaftsdiensten oder Krankheitsfällen, zu Problemen führen kann“.

Wasserwerk bei Reilingen: Wassermeister soll augebildet werden

Deshalb möchte der Verband eine zusätzliche Kraft gewinnen – mit Erfahrung im Rohrleitungsbau oder im Bereich der Elektrotechnik. „Nach einer entsprechenden Einarbeitungszeit von zwei bis drei Jahren sollte der neue Mitarbeiter in der Lage sein, die Wassermeisterausbildung und die Prüfung abzulegen“, so der Vorschlag des Ingenieurbüros. Derzeit hat das Wasserwerk nur zwei festangestellte Vollzeitkräfte und eine Kraft auf Minijob-Basis. Die Versammlung war einstimmig für die Stellenerhöhung.

Abschließend informierte der Verbandsvorsitzende über den Stromausfall im Wasserwerk im Januar. Zwei Stunden war die Wasserversorgung für Reilingen, Neulußheim, Altlußheim und Hockenheim an jenem Sonntagnachmittag unterbrochen. Schulz erläuterte die Details. Bei zwei Trafostationen, an denen auch das Wasserwerk hängt, war der Strom ausgefallen. Ein Notstromaggregat war wegen einer rausgeflogenen 20-Kilovolt-Sicherung nicht angesprungen. Nur ein EnBW-Elektriker hatte die Sicherung wieder einschrauben können.

Die Pumpen im Wasserwerk mussten vom Wassermeister vorsichtig wieder hochgefahren werden damit es nicht zu Schäden kommt. Danach sprudelte das wertvolle Nass wieder. Die Wasserlieferung nach Hockenheim erfolgt über zwei Hauptwasserleitungen. Die Transportleitungen haben eine Länge von 6,8 Kilometern, nach Altlußheim und Neulußheim sind sie 3,3 Kilometer lang, nach Reilingen 1,1 Kilometer. Die Gemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen beziehen seit 1971 ihren Wasserbedarf ausschließlich vom Zweckverband, die Stadt Hockenheim wird seit Anfang 1982 voll versorgt.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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