Schwetzingen. Seit 30 Jahren wirkt der Förderverein für Städtepartnerschaften auf das mittlerweile siebenteilige Städtepartnerschaftsgeflecht der kurfürstlichen Residenz ein. Und während eines kleinen Festaktes zu diesem Geburtstag im Palais Hirsch ließ niemand Zweifel daran, dass dies zum großen Segen dieses völkerverständigenden Projekts geschieht.
Oberbürgermeister Dr. René Pöltl erklärte: „Unsere Städtepartnerschaften sind ohne den Förderverein schlicht undenkbar.“ Die Freundschaften über Grenzen hinweg fußen auf der Bereitschaft von Bürgern, sich einzubringen und auf andere zuzugehen. Und genau dafür sei der Förderverein, so Simon Abraham, der für die IG Vereine sprach, ein genialer Brückenbauer.
Zahlreiche Grußworte beim Förderverein für Städtepartnerschaften in Schwetzingen
Am Ende, so der Tenor der zahlreichen Grußworte, schien klar, dass der Verein unersetzlicher Garant für den Austausch und das Verstehen über Grenzen hinweg sei. Damit sei er gerade in diesen weltpolitisch eher unruhigen Zeiten ein Hoffnungszeichen, weil er Kooperation betone, wo andere Konfrontation suchten.
Worte, die dem ersten Vorsitzenden Jochen J. Wiegand natürlich gefielen. Zugleich verwies er in seiner Eröffnungsrede auf die Stadt, die sich immer wieder als kongenialer Partner erweise. In seinen Augen könnten die Bürger allein das Rad der Freundschaft kaum am Laufen halten. Es brauche auch das Rathaus. Man denke nur ans Partnerschaftswochenende während des Weihnachtsmarktes. Ein Beleg für die gelingende Kooperation zwischen Verein und Stadt.
Nicht zu vergessen die Partnerstädte, die sich ihrerseits ja auch mit viel Engagement einbrächten. Nach einem kleinen furiosen Zwischenspiel des La Sala Quartetts übernahm der stellvertretende Bürgermeister aus der ungarischen Partnerstadt Pápa, Támás Unger, das Mikrofon und brachte seinen Dank zum Ausdruck. Er erinnerte an die große Hilfsbereitschaft der Schwetzinger gegenüber seinen Bürgern in den 1990ern und den 2000er Jahren. In vielen Zeitungsartikeln sei belegt, wie schnell Freundschaft und Vertrauen gewachsen seien. Genau wie Robert Heinrich, Städtepartnerschaftsbeauftragter aus dem bayerischen Karlshuld, sieht er die Freundschaft zwischen den Städten als quicklebendig an.
Städtepartnerschaften von enormer Bedeutung: IG Vereine tritt jetzt auch bei
Gerade nach dem jähen Stopp so vieler Aktivitäten wegen der Pandemieeindämmung zeige sich, so Simon Abraham, wie stark die Bande der Freundschaft seien. Und das verdanke sie zu einem guten Teil dem Förderverein. Deshalb war es Abraham auch ein Anliegen, dass die Interessensvertretung der Vereine nun Mitglied des Fördervereins werde.
Fredericksburg (USA), Karlshuld- Neuschwetzingen (Bayern), Luné ...
Als letzter Redner wandte sich der frühere Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende Gabor Kollanyi an die Festgemeinschaft. Auf 30 Jahre blickte er zurück. Und eine der wichtigsten Wegmarken war für ihn die Öffnung nach der Wende. So wichtig die Verbindungen nach Frankreich in den 1960ern waren, so wichtig seien diese ab den 1990ern gen Osten. Für das Zusammenwachsen des Kontinents waren und sind die Städtepartnerschaften in seinen Augen von enormer Bedeutung.
Kurz vor dem Knallen der Sektkorken ehrte Wiegand dann noch einige verdiente Mitglieder. Für sein überragendes Engagement wurde Gründungsmitglied Andreas Lin, Redakteur dieser Zeitung, zum Ehrenmitglied ernannt. Darüber hinaus wurden noch Johann und Maria Hann für ihre 30-jährige Mitgliedschaft, Walter Imhof für 20 Jahre und Gyöngyi Knupfer für zehn Jahre im Vorstand ausgezeichnet.
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