Schwetzingen/Region. „Du stellst meine Füße auf weitem Raum“: Mit diesem Lied leitete der Bezirksbläserkreis unter der Leitung von Sven Ebbinghaus den Festgottesdienst ein, der anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Diakonischen Werks der evangelischen Kirchenbezirke im Rhein-Neckar-Kreis in der evangelischen Stadtkirche in Schwetzingen stattfand.
„Raum geben“ ist auch das Motto des Gottesdienstes, wie Diakonin Margit Rothe in ihren einleitenden Worten hervorhob. „Raum zum Leben, zum Atmen, zum Sein, das stellt uns Gott zur Verfügung“, sagte sie, „und dennoch, nicht alle können diesen Raum betreten, viele Menschen in unserer Gesellschaft haben zu wenig Raum zum Wohnen, zum Atmen, zum Sein. Es wird eng, da kommt die Diakonie ins Spiel, und das in unserem Bezirk nun schon seit 50 Jahren. Das ist ein Grund zum Feiern, das tun wir heute in diesem Gottesdienst mit Singen, Beten und Danken, auch mit Trinken und Essen, damit es auch unserem Leib gut geht.“
Vielfältige Unterstützung durch das Diakonische Werk
Die besondere Bedeutung der Jubiläumsfeier war vor allem an den prominenten Gästen zu erkennen, die mit ihrer Anwesenheit und Grußworten das Engagement der Mitarbeiter würdigten. So konnte Margit Rothe beim Gottesdienst, den sie gemeinsam mit einer großen Runde von Mitarbeitern des Diakonischen Werks und der Kirchengemeinde mit viel Liebe zum Detail vorbereitet hatte, Karl-Heinz Konnerth, den Geschäftsführer des Diakonieverbandes Rhein-Neckar-Kreis, begrüßen, Bürgermeister Matthias Steffan in Vertretung von Oberbürgermeister Dr. René Pöltl, Nadine Bikowski, Bezirksleiterin Südliche Kurpfalz, Schuldekanin Christine Wolf sowie Bezirksdiakoniepfarrerin Henriette Freidhof. Worte des Dankes richtete sie auch an den Bezirksbläserkreis, der gemeinsam mit Dorothee Strieker am Piano den Festgottesdienst musikalisch umrahmte.
Unterstützung in allen Lebenslagen für Hilfesuchende
Im Verlauf des Gottesdienstes wurde deutlich, was das Diakonische Werk im Allgemeinen und in den letzten 50 Jahren geleistet hat. Der Begriff „Diakonie“ bedeutet „Dienst, Dienst für hilfebedürftige Menschen“. In diesem Sinne versteht das Diakonische Werk seinen Auftrag als gelebte Nächstenliebe in der Nachfolge Jesu Christi. Es pflegt, heilt, tröstet, stärkt und unterstützt Menschen in allen Lebenslagen. Auf diese Weise setzt es sich für eine chancengerechte Gesellschaft ein.
Das breite Spektrum an Unterstützungsangeboten hat ein kleines Rollenspiel sichtbar gemacht, in dem Hilfesuchende am Telefon mit dem Satz „Was kann ich für Sie tun?“ aufgemuntert wurden, ihr Anliegen vorzubringen. Egal, ob es um Schwangerschaftsberatung, um Sprachkurse für ausländische Arbeitskräfte, um Geflüchtete, häusliche Gewalt oder Schulden geht, beim Diakonischen Werk wird allen in Not geratenen Menschen geholfen, unabhängig von Religion und Herkunft.
Langjährige Tradition: Seit 1974 für die Region
Abwechselnd griffen Diakonin Margit Rothe, Schuldekanin Christine Wolf und Bezirksleiterin Nadine Bikowski in ihrer Predigt das Thema auf und legten anhand der Bibelgeschichte vom blinden Bartimäus und von Initiativen aus dem Alltag dar, „dass ohne Diakonie für viele die Chancen auf ein würdiges, lebenswertes Leben viel kleiner wären“.
„Seit der Gründung im Jahr 1974 haben wir uns der Unterstützung und Fürsorge für die Menschen in unserer Region verschrieben“, erklärte in seinem Grußwort Karl-Heinz Konnerth, der Geschäftsführer des Diakonieverbandes Rhein-Neckar-Kreis, „wir haben Höhen und Tiefen erlebt, Herausforderungen gemeistert und Erfolge gefeiert. Über die Jahre konstant geblieben ist vor allem eines: unser Glaube an die Kraft der Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe“, sagte er noch.
Aktuelle Relevanz: Diakonie in modernen Herausforderungen
Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Bürgermeister Matthias Steffan. In einer Zeit von Kriegen, Energiewende und klimatischen Herausforderung, in der Gastfreundschaft und Humanismus auf der Strecke bleiben, findet er die Idee der Diakonie genau so aktuell wie bei ihren Anfängen in Deutschland vor 175 Jahren. Er dankte dem Diakonischen Werk für sein Engagement und wünschte ihm viel Erfolg für die Zukunft.
Im Anschluss an den Festgottesdienst, der einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Wirkungsbereiche des Diakonischen Werks ermöglichte, lud ein großes Büfett mit kunstvoll garnierten Häppchen zu Gesprächen mit Vertretern der Stadt, der Diakonie und anderen Besuchern auf die Kleinen Planken vor der Kirche ein.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen_artikel,-schwetzingen-50-jahre-diakonie-in-der-region-um-schwetzingen-sie-gibt-jedem-raum-_arid,2214923.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/schwetzingen.html