„Danke für die Zeit mit euch, es war immer schön, donnerstags den Gottesdienst hier zu feiern im Wechsel mit Gemeindediakonin Margit Rothe und früher mit Pfarrer Thilo Müller. Aber jetzt, da ich das Alter erreicht habe, wo ich in den Ruhestand gehen darf, ist es Zeit, Abschied zu nehmen“, sagte der katholische Pastoralreferent Bernhard Zöller bei seinem letzten Gottesdienst, den er im Altenheim hielt.
Dieser fiel auf den 24. Juni, den Johannistag, so dass seine Predigt Bezug nahm zum Hochfest der Geburt Johannes’ des Täufers. „Was ist wichtig an diesem Tag?“, fragte er. „Ab dem Johannistag gibt es normalerweise keinen Spargel mehr“, erklärte Zöller, „aber der Tag steht auch in enger Verbindung zur Sommersonnenwende, die zwischen dem 20. und dem 22. Juni stattfindet, das heißt, dass ab jetzt die Tage immer kürzer werden.“
Gottes Kraft und Segen
Bevor er am Ende der Eucharistiefeier den Segen aussprach, dankte er den zahlreichen anwesenden Seniorinnen und Senioren für die Zeit, die er mit ihnen verbringen durfte und wünschte ihnen alles Gute. Spontan erhob sich eine Seniorin und sagte: „Wir möchten uns bei Ihnen bedanken für die vielen Gottesdienste, die Sie gestaltet haben, und wünschen Ihnen für die weitere Zeit Gottes Kraft und Segen.“ Besondere Worte des Abschieds fand Heimleiterin Martina Burger: „Heute ist der Tag gekommen, an dem Sie Ihre letzte Andacht für unsere Bewohnerinnen und Bewohner gehalten haben“, sagte sie, „Ihre herzliche, offene und lebenslustige Art tat den Heimbewohnern immer sehr gut. Seit vielen Jahren schon unterstützen Sie uns bei unseren wöchentlichen Andachten, bei den jährlichen Weihnachtsfeiern sowie bei der Begleitung von Schwerkranken. Hierfür möchte ich mich im Namen aller bedanken. Für Ihren wohlverdienten Ruhestand wünschen wir Ihnen, dass Sie diesen gesund und in vollen Zügen genießen können.“
Und sie ließ ihn nicht mit leeren Händen gehen, denn, wie sie sagte, habe ihr ein „Vögelchen gezwitschert, dass Sie dem Hopfenblütentee nicht abgeneigt sind und sich gerne mal im Brauhaus zum Ritter zeigen“. Ein Gutschein für das besagte Restaurant und ein Strauß Rosen wegen seines Rufs als „Rosenkavalier“, da er am Ende der Andachten den Gottesdienstbesuchern immer eine Rose überreichte, waren somit sehr passende Geschenke.
Zur Verabschiedung war auch Gemeindediakonin Margit Rothe gekommen. Für sie war es ganz wichtig, ebenfalls Adieu zu sagen, „schließlich haben wir hier drei Jahre zusammengearbeitet“. Weil sie bei der offiziellen Verabschiedung nicht dabei sein kann, überbrachte sie hier die Grüße von der evangelischen Kirchengemeinde und knüpfte an das an, was Zöller zum Johannistag gesagt hat. „Warum wird ab diesem Tag der Spargel nicht mehr gestochen? Einfach, weil sich die Pflanze ausruhen muss, damit sie nächstes Jahr wieder Frucht bringen kann“, erklärte Rothe. „So hat es auch Johannes gemeint für unser Leben, es muss auch eine Pause geben, einen sinnvollen Wechsel zwischen Wirken und Ruhen, wo man wieder Kraft sammelt.“
Eine solche Ruhepause tritt jetzt bei Bernhard Zöller an. Und weil er nach so vielen aktiven Jahren Stärkung braucht, überreichte Rothe ihm Wildblütenhonig, Johannisbeergelee und Johannisbeertrunk mit den besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt.
Herzliche Worte des Abschieds sprachen Andrea Pflug, Marion Seib und Petra Bendzinsk vom Beschäftigungsteam: „Vielen Dank für die schönen Stunden, für Ihren Humor, für Ihre Wertschätzung, für die Zuwendung, die Sie unseren Senioren entgegengebracht haben.“
Zeitung zum Abschied
Als Andenken übergaben sie Bernhard Zöller die monatlich erscheinende Heimzeitung. „Die Juni-Ausgabe wurde speziell für Sie gemacht“, sagten die Beschäftigungsfrauen, „mit Dankesworten, mit vielen Fotos von den Gottesdiensten und gemeinsamen Feiern. Heimbeiratsvorsitzender Hans Löhr hat einen wunderschönen Artikel über Sie geschrieben, wo es unter anderen heißt: Neben dem Dank für Ihre aufopferungsvolle Arbeit wünschen wir Ihnen noch ein langes Leben mit viel Freude bei bester körperlicher und geistiger Gesundheit.“ Am Ende des Gottesdienstes bekam, gemäß Zöllers Gewohnheit, jeder Teilnehmer von ihm eine Rose.
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