SPD AG 60plus

Ältere brauchen digital Hilfe

Bei Monatstreffen neues Gesetz diskutiert und offene Altenarbeit gefordert

Von 
Marcus Oehler
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Geothermie muss differenziert betrachtet werden, findet die AG 60plus. © badenova

Eine muntere Diskussion entwickelte sich, als die SPD AG 60plus nach der Winterpause wieder zu ihrem Monatstreffen zusammenkam. Im Kern ging es dabei um zwei wichtige Themen: das neue Altenhilfegesetz und die Geothermie-Rütteltests rund um Schwetzingen. Dr. Walter Manske begrüßte dazu die Teilnehmenden bei Kaffee und Kuchen.

Norbert Theobald, der aus dem AG 60plus-Bundesvorstand berichtete, wies auf eine Reform hin. „Das neu überarbeitete Altenhilfegesetz soll dazu beitragen, alten Menschen die Möglichkeit zu erhalten, selbstbestimmt am Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen.“ Dazu habe der Gesetzgeber im Dezember 2022 eine Reform des Paragrafen 71 SGB XII durchgeführt, sagte Theobald.

Lebensqualität im Alter hänge in besonderem Maße von den Umständen am Wohnort ab. Deshalb komme Kommunen in der Seniorenpolitik eine große Bedeutung zu. „Hier in Schwetzingen entscheidet sich, ob eine gute Versorgung durch Dienste und Einrichtungen gesichert ist“, erklärte Theobald. Alle Kommunen sollten Beratungs- und Begegnungsmöglichkeiten für ältere Bürger aufbauen und betreiben.

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Die SPD setze sich deshalb dafür ein, die kommunale Politik für ältere Menschen auf eine verbindliche Basis zu stellen. Die Kommunen müssen in Zeiten weitreichender Digitalisierung in die Lage gesetzt werden, ihre Aufgaben bedarfsgerecht zu erfüllen. „Viele ältere Menschen sind heute nicht imstande, Theatertickets, Bahnfahrkarten, Steuererklärungen und Behördengänge digital, also über das Internet abzuwickeln – sie brauchen Hilfe“, betonte Theobald.

Ein Rechtsgutachten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen zeige auf, dass offene Altenarbeit keineswegs eine freiwillige Leistung sei, sondern dass kreisfreie Städte und Landkreise solche Strukturen in einem gewissen Umfang vorhalten und finanzieren müssten. „Denn Vorbeugen ist besser als Nachsorgen – und genau darum geht es bei der offenen Altenarbeit, wie sie im neuen Paragrafen 71 beschrieben wird.“

„Ist Geothermie gefährlich?“, fragte Walter Manske in die Runde – und natürlich war die Aufregung darüber so groß wie in der Zeitung berichtet. Ein Teilnehmer aus dem Schälzig hatte alles hautnah mitbekommen. „Das hat ordentlich gewackelt.“. Trotzdem waren sich alle einig, dass man Atommüll und Kohleverstromung vermeiden und alternative Energieformen fördern muss.

Schäden im Verhältnis sehen

Es solle natürlich durch die Energieunternehmen sichergestellt sein, dass eventuelle Schäden durch Rütteltests reguliert werden, erklärte Manske. Claus Veitengruber wies darauf hin, dass bis auf die Schäden in Staufen mehr oder weniger geringe Sachschäden entstanden seien. „Die wenigen Störfälle im Verhältnis zu den über 300 000 existierenden Geothermie-Anlagen sollte man ins Verhältnis setzen.“ Im Augenblick fänden hier seismographische Untersuchungen statt, um genau diese Schäden von Staufen zu vermeiden.

Heidi Ross aus Neulußheim wusste, dass Geothermie-Anlagen in Deutschland hohen Investitionskosten unterliegen. Zunächst müsse man seismographische Untersuchungen finanzieren, dann folgten die aufwendigen Bohrungen. Als Alternative schlug sie vor, alle Autobahn-Lärmschutzwände in Baden-Württemberg mit Photovoltaik auszustatten. An der A 3 bei Aschaffenburg seien in einem Pilotvorhaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr 1750 Quadratmeter Photovoltaikpaneele verbaut. Laut Ministerium bringen sie eine Co2-Einsparung von 180 000 Kilogramm pro Jahr. Das nächste Treffen der SPD AG 60plus ist am 1. März. zg

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