Schwetzingen. Der Abend war als etwas anderes musikalisches Angebot am Schmutzigen Donnerstag gedacht – als Alternative für all diejenigen, die sich nicht ins typisch närrische Getümmel stürzen und trotzdem Party machen wollten. Dass die Resonanz sagen wir mal etwas überschaubar blieb, war das eine. Aber für die Gäste, die gekommen waren, hat es sich absolut gelohnt. Denn was Alex Auer und Lava bei ihrem Comeback nach einigen Jahren Pause im Schlossrestaurant „Theodors“ boten, war einfach gigantisch.
Dass Alex Auer, Rolf Breyer (Bass), Boris Angst (Drums) und Alexander Hartmann (Keyboard/Trompete) zur musikalischen Extraklasse in der Region zählen, ist bekannt. Eine Überraschung war für viele Keyboarder Alexander Hartmann – ein Ur-Reilinger.
„Der stammt aus der Speyerer Strooß“, verriet Christian Bikowski, der extra zusammen mit Rolf Wirth wegen ihres Reilinger Kumpels ins Schloss gekommen war, dessen Hauptinstrument die Trompete ist. Der studierte Jazz- und Popularmusiker ist im Hauptberuf festes Mitglied der renommierten Bundeswehr-Bigband und so ganz nebenbei noch im Reilinger Musikverein und Posaunenchor engagiert.
Alte Weggefährten im Schwetzinger Schlossrestaurant
Ohnehin waren viele im Saal, die Berührungspunkte zur Band hatten. „Ich kenne Alex Auer noch aus der Schulzeit vom Gauß-Gymnasium, das ist über 40 Jahre her“, erzählte „Theodors“-Chef Andreas Bante. Er spielte damals bei „Cascade“ Bass und der etwas jüngere Auer fing mit „Shyboy“ an. Seit diesen Zeiten kennt ihn übrigens auch der Autor, der einst über den jungen aufstrebenden Gitarristen und Sänger bei Auftritten im Hockenheimer Pumpwerk berichtete.
Alex Auers Lava zur Faschingsparty im Schlossrestaurant „Theodors“. Ausgelassene Stimmung beim Publikum.
Sie waren nicht die einzigen Weggefährten im Publikum: „Lava hat bei meinem 50. Geburtstag gespielt“, erzählte Stadtrat Karl Rupp. Kultgastronom Peter „Pitsches“ Solert erinnerte sich wehmütig an die guten alten Zeiten im „Montreux“, wo Lava auch zu Gast waren. Dass das Foyer im nördlichen Zirkel nicht so gefüllt war wie erhofft, tat der Spielfreude der vier Musiker keinen Abbruch. „Wenn einer klatscht, hört es sich an wie zehn, und wenn 50 klatschen wie 500“, lobte Alex das Publikum, das – ob kostümiert oder nicht – von den Stühlen gerissen wurde. „Und wir machen das ja auch für uns“, meinte ein schweißgebadeter Alex Auer, als die Uhr schon Richtung Mitternacht ging.
Der Abend war wieder einmal ein Beweis, wie musikalisch vielfältig Auer und seine drei Bandkollegen, die übrigens alle ausgezeichnet die Backgroundstimmen singen, nach wie vor unterwegs sind. Sie beherrschen alle Stilrichtungen – ob RnB, Rock, Ska, Funk, Soul, Reggae, Gangsterrap und vieles mehr.
Vielfalt bei Songauswahl von Alex Auer und Lava
Diese Vielfalt wird auch bei den Songs deutlich: Die Palette reicht von Kool and the Gang und Hot Chocolate über John Mayer, die Beatles oder Phil Collins bis hin zu Coolio, John Lennon, Rage against the Machine oder Otis Redding. Ständig werden bei den Songs Sequenzen ganz anderer Titel eingebaut, etwa wenn bei Kool and the Gang plötzlich „Another one bites the dust“ erklingt. „Wir sind ja eine Band, die irgendwelche Spinnereien machen muss“, lachte Alex Auer.
Das Publikum war jedenfalls begeistert von diesem musikalischen Schmutzigen Donnerstag.
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