Stadtgeschichte - Der Standortwechsel hatte logistische Gründe / Dr. Hans Spielmann erinnert sich an die Entscheidung seines Vaters / Warum Schwetzingen damals nicht zum Zug kam

Als die Welde-Brauerei von Schwetzingen nach Plankstadt zog

Vor 50 Jahren verließ die Welde-Brauerei nach mehr als 200 Jahren ihren Standort in Schwetzingen und siedelte am 10. September 1971 auf die grüne Wiese in der Nachbargemeinde Plankstadt über.

Von 
Andreas Lin
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Schwetzingen/Plankstadt. Fast wäre er untergegangen, dieser besondere Jahrestag, der sowohl für Schwetzingen als auch für Plankstadt und vor allem für die Welde-Brauerei eine außergewöhnliche Bedeutung hat: Denn es ist genau 50 Jahre her, dass das Unternehmen seinen angestammten Sitz in der Spargelstadt verließ und sich in der Nachbargemeinde ansiedelte – eine Entscheidung, die vor allem in Schwetzingen für kommunales Aufsehen, ja für Empörung sorgte.

Schon 1965 gab es die ersten Tendenzen: Die bislang in der Herzogstraße ansässige Welde-Brauerei könnte Schwetzingen nach 200 Jahren den Rücken kehren. So berichtete es zumindest unsere Zeitung. Schon damals war wohl im Gespräch, dass das Unternehmen nach Plankstadt abwandern könnte. Anfang Juni 1968 stand dann endgültig fest, dass das Welde-Bier künftig in der Nachbargemeinde gebraut wird. 1971 erfolgte der Umzug. Wir haben uns auf Spurensuche begeben.

Die Geschichte von Welde bis zum Umzug nach Plankstadt

  • Angefangen hat alles mit Heinrich Joos, der damals eine Braulizenz von Carl Theodor bekam. Der gelernte Schneidermeister stand fortan am Braukessel in seinem neu gebauten einstöckigen Wohn- und Brauhaus in der Mannheimer Straße. Seine Gasthausbrauerei nannte Joos „Zum Grünen Laub“. Im Frühjahr 1752 wurde dort das erste Fass Bier angestochen.
  • 28 Jahre später setzte sich Joos zur Ruhe und verkaufte 1779 das „Grüne Laub“ an den Brauer Matthias Volz. Volz führte ebenso wie die weiteren Besitzer seit 1779 – sein Sohn Johann Volz (1815), Küfer Abraham Gund (1828) und Brauer Friedrich Bianchi (1832) die kleine Gasthausbrauerei weiter.
  • Im November 1846 erwarb der Oftersheimer Brauer Heinrich Seitz das Anwesen. Er erweiterte und kaufte 1854 das Nachbargrundstück dazu. 1880 übergab er das gesamt Brauereianwesen an seinen Sohn Georg III., der schon fünf Jahre später starb. Barbara blieb mit drei kleinen Kindern zurück und hielt mit Hilfe der Brauereimitarbeiter den Laden am Laufen. 1887 entschloss sie sich dazu, wieder zu heiraten: ihren Braumeister Johann Welde, mit dem sie weitere vier Kinder hatte. Der Name der Gasthausbrauerei wurde verändert: sie hieß nun „Brauerei zum Grünen Laub Johann Welde Schwetzingen“. „S’ Laab“ wurde die Gastwirtschaft im Volksmund genannt.
  • 1917 starb Johann Welde im Alter von nur 54 Jahren, Barbara Welde stand erneut allein da mit ihren Kindern und der Brauerei. 1918 erreichte sie auch noch die Nachricht, dass ihr ältester Sohn und damit der Erbe im Krieg gefallen war. Sie und ihre Tochter Elisabeth, die „Welde Liesel“, hielten die Brauerei aufrecht und führten die Gastwirtschaft weiter. Da kam 1919 Hans Hirsch des Wegs. Der junge Bierbrauer aus Bayreuth hatte bereits einiges an Erfahrung gesammelt während seiner Zeit auf der Walz. Die kleine Brauerei in Schwetzingen hatte es ihm angetan, und die „Welde-Liesel“ gefiel ihm auch ausnehmend gut. 1920 heirateten Hans und Elisabeth. Hirsch machte aus der fast ganz am Boden liegenden kleinen Brauerei einen aufstrebenden Betrieb.
  • Durch Ankäufe von weiteren Grundstücken schaffte er eine neue Zu- und Abfahrt über die Herzogstraße. 1934/35 wurde die Brauerei komplett umgebaut. 1939 später brach der Zweite Weltkrieg aus. Hans Hirsch junior, der einzige Sohn von Hans und Liesel Hirsch, fiel in Afrika. Der Betrieb blieb von Zerstörungen verschont, doch gehen die Kriegsjahre an der Brauerei nicht spurlos vorüber.
  • Hirschs müssen, unterstützt von ihrer Tochter Bärbel, nach 1945 wieder neu anfangen. Bärbel lernte den jungen Kaufmann Wilhelm Spielmann kennen und lieben, die beiden heirateten 1950. Spielmann und Hirsch verstanden sich bestens und ergänzten sich. Gemeinsam bauten sie die Brauerei weiter aus, bis Hirsch 1959 überraschend starb. Spielmann machte weiter. zg/ali

Dr. Hans Spielmann war damals ein junger Mann, ein Teenager, als sich sein Vater Wilhelm mit dem Gedanken befasste, den Standort in der Herzogstraße nach 200 Jahren aufzugeben. Kaufmann Wilhelm Spielmann senior hatte 1950 Bärbel geheiratet, die Tochter des Brauereichefs Hans Hirsch. Schwiegervater und Schwiegersohn verstanden sich bestens und ergänzten sich, so erzählt man sich. Gemeinsam bauten sie die Brauerei weiter aus, bis Hirsch 1959 überraschend starb. Wilhelm Spielmann machte weiter. Er ließ einen neuen Brunnen bohren, baute Lager- und Filterkapazitäten aus. Aus dieser Zeit Anfang der 1960er Jahre stammen auch die Fotos vom letzten großen Umbau, als Hubschrauber die neuen Tanks anlieferten. „Die waren von der Bundeswehr“, weiß Hans Spielmann. Durch gute Kontakte hatte sein Vater organisiert, dass die Piloten hier eine „Übung“ machten – gegen Freibier versteht sich.

Raus auf die grüne Wiese

Aber irgendwann reichten die Umbauten nicht mehr, mitten in der Stadt gab es für die Brauerei keine Wachstumschancen. Hans Spielmann erinnert sich noch genau an diese Zeit: „Der Platz war einfach zu eng in der Froschgasse“, wie die Herzogstraße ja im Volksmund heißt. Wer die räumliche Situation dort kennt, kann die Entscheidung nachvollziehen. Denn das Gebäude von damals steht immer noch, auch die Einfahrt zur Brauerei. Es wäre heute völlig undenkbar, dass hier Bierlaster ein- und ausfahren, wo doch kaum Pkw durchkommen. Auch mit Gabelstaplern zu arbeiten war unmöglich. „Wir mussten jede Kiste in die Hand nehmen“, sagt „Doc“ Spielmann. „Wir wären hier drinnen erstickt.“

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Vor 50 Jahren zog die Welde-Brauerei nach Plankstadt um

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So reifte bei Wilhelm Spielmann der Gedanke: „Wir müssen auf die grüne Wiese.“ Er reiste in Europa herum und schaute sich moderne Brauereien an. Dann ging er wohl schon bald mit dem Wunsch nach einem neuen Grundstück zum damaligen Schwetzinger Bürgermeister Kurt Waibel. Doch die angebotenen Flächen sagten dem Brauereichef nicht zu. Konkret ging es wohl um ein 25 000 Quadratmeter Grundstück im damals neuen Gewerbegebiet „Lange Sandäcker“ direkt neben dem Friedhof. „Das geht gar nicht, da kann ich doch keinen Brunnen bauen“, habe sein Vater damals gesagt, erzählt Hans Spielmann. Alternativen habe es nicht gegeben. Und so begann Wilhelm Spielmann, sich in der Umgebung umzuschauen. „Die umliegenden Bürgermeister hätten uns mit Handkuss genommen.“

Die Wahl fiel schließlich auf den heutigen Standort in Plankstadt. Entscheidender Grund war damals das dort vorhandene Wasser für den Brunnen. Bei Probebohrungen in 143 Meter Tiefe wurde festgestellt, dass dies Mineralwasserqualität hat. Und das gab den Ausschlag. Zudem schien die Verkehrsanbindung optimal, denn damals war schon lange der Bau der Umgehungsstraße B 535 geplant, deren Umsetzung aber dann erst viel später erfolgte.

Bürgermeister Waibel wehrt sich

Die Bekanntgabe des Wegzugs aus Schwetzingen ging nicht geräuschlos über die Bühne. „Es gab schon viele Diskussionen“, erinnert sich Hans Spielmann. In Leserzuschriften in unserer Zeitung wurde der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat Untätigkeit oder sogar Unfähigkeit vorgeworfen. Von „Verständnisschwierigkeiten im Gemeinderat“ war da unter anderem in einem Leserbrief des bekannten Schwetzingers Gust Kober die Rede. Der Gewerbesteuerausfall durch den Wegzug werde Folgen haben.

Der damalige Bürgermeister Waibel fühlte sich alsbald bemüßigt, die Anschuldigungen zu entkräften. Er wehrte sich energisch gegen den Vorwurf, „dass in Schwetzingen die Industrieansiedlung nicht so wie in anderen Gemeinden betrieben wird“. Er verwies auf die Tatsache, dass der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung einmal 20 Hektar Gelände rechts der Scheffelstraße für die Industrie erschlossen hat, mit der Maßgabe, es ausschließlich den in Schwetzingen ansässigen Betrieben zur Verfügung zu stellen. „Mit 18 Schwetzinger Unternehmen wurden Verträge abgeschlossen“, so Waibel und unterstrich, dass dabei kein Unterschied zwischen großen und kleinen Firmen gemacht worden sei: „Wir waren jedem behilflich.“

Weiter habe die Stadt 20 Hektar Gelände für die Industrie im Gebiet der „Langen Sandäcker“ bereitet – die Schilderfabrik Firma Merkel-Hawner (heute Geo) habe als erster Schwetzinger Betrieb von der dadurch gebotenen Siedlungsmöglichkeit Gebrauch gemacht. Außerdem standen damals im Gebiet hinter der Panzerkaserne, im sogenannten Neurott weitere 40 Hektar, von denen 13,5 Hektar zur baldigen Benutzung angeboten werden könnten, für die Industrie zur Verfügung. „Bei solchen Tatsachen darf man nicht sagen, der Gemeinderat und die Stadtverwaltung täten nichts für die Industrie“, meinte Bürgermeister Waibel. In diesem zuletzt erwähnten Gebiet ist heute allerdings das Gelände des Kleingärtnervereins.

Was den Fall Welde angehe, so meinte der Bürgermeister damals, dass es „nicht unsere Aufgabe ist, uns eine Meinung zu bilden, was die Weide-Brauerei bewogen hat, künftig in Plankstadt sesshaft zu werden, das ist doch deren höchstpersönliche Entscheidung.“ Natürlich bedauere der Gemeinderat und selbstverständlich auch er, wenn ein hier gewachsenes, 200 Jahre altes Unternehmen aus Schwetzingen abwandert. Man habe sich mit allen Mittel bemüht, die Weide-Brauerei zufriedenzustellen, es sei nun einmal nicht gelungen. Man habe zuvor intensiv mit der Brauerei wegen Gelände beim städtischen Wasserwerk (Nähe Bellamar), am „Langen Sand“ und im Neurott verhandelt. Die Brauerei habe ihr Interesse auf ein bestimmtes Gelände konzentriert, „aber damit verbundene weitergehende Wünsche, die zwar verständlich sind, verhinderten bei der erwähnten Gemeinderatssitzung einen sofortigen Beschluss“.

So ging es bei Welde weiter

  • Wilhelm Spielmanns Sohn Hans trat 1983 ins Unternehmen ein. Der studierte BWLer mit Schwerpunkt Marketing setzte neue Akzente und verband modernes Lebensgefühl mit alter Brautradition. Aus seiner Affinität und Leidenschaft für Kunst und Design entstanden international beachtete Veränderungen wie die grüne Bierflasche mit dem charakteristischen geschwungenen Hals und der Welde-Kunstpreis. 1999 öffnete die Welde-Bierwelt ihre Tore.
  • In den 2000er Jahren begann eine Rückbesinnung auf das Wesentliche, auf das Bier. Mit dem noch stärkeren Fokus auf Qualität, Rohstoffe und Handwerkskunst wurden neue Biersorten kreiert – vom Biobier bis zum Jahrgangsbier. Damit betraten Hans Spielmann und sein neuer Braumeister Stephan Dück neue Wege, lange bevor die Craft-Beer-Welle von den USA nach Europa schwappte.
  • In dieser Zeit hieß es auch Abschied nehmen: Bärbel Spielmann starb 2011 kurz vor ihrem 86. Geburtstag, Wilhelm Spielmann folgte ihr 2012 im Alter von 91 Jahren.
  • Die Weichen für die Zukunft wurden nach und nach gestellt. 2015 wurde die Braumanufaktur Welde mit dem Zertifikat „Slow Brewery“ vom internationalen Slow Brewing Institut ausgezeichnet. Neue Tanks und eine neue Kälteanlage wurden nach und nach eingebaut.
  • Zu dieser Zeit wurde, das Welde-Stammhaus in Schwetzingen, die eigentliche Keimzelle der Brauerei wegen der mangelnden Bausubstanz des Welde-Stammhauses abgerissen und ein neues Gebäude errichtet. Auf der Stelle des ursprünglichen „Grünen Laubs“ steht nun das Welde-Brauhaus. Mit dem „Grünen Baum“ am Schlossplatz gibt es seit 2020 einen zweiten Brauereiausschank.
  • 2017 stieg Spielmanns ältester Sohn Max – studierter BWLer, ausgebildeter Brauer und Biersommelier– ins Familienunternehmen ein, ein Jahr später wurde er zweiter Geschäftsführer. Erneut übergab der Vater dem Sohn Stück für Stück das Tagesgeschäft und die Leitung der Brauerei.

Und am 10. September 1971 siedelte Welde auf die grüne Wiese in der Nachbargemeinde Plankstadt über

„Der 10. September 1971 wurde zum Meilenstein der Welde-Brauerei. In der damals 220-jährigen Geschichte des renommierten Hauses wurde in der Gemeinde Plankstadt ein neues Kapitel aufgeschlagen“, so berichtete unsere Zeitung damals. Die Brauerei, die sich seit 125 Jahren im Familienbesitz befand und immer noch befindet, eröffnete im neuen Plankstadter Industriegebiet im Gewann „Ochsenhorn“ mitten auf der grünen Wiese, ihre neuen Lager-, Abfüll- und Verwaltungsgebäude – in der Brauereistraße 1. „Wir waren hier damals die Allerersten“, erinnert sich Dr. Hans Spielmann.

1969 war mit der Planung und 1970 mit dem Bau des Betriebes begonnen worden, der in eineinhalb Jahren erstellt und im August 1971 in Betrieb genommen wurde. Damals entstand neben dem Brunnen das Verwaltungsgebäude und ein Braumeisterhaus mit zwei größeren Wohnungen sowie eine eingeschossige Halle in de Ausmaßen 60 mal 60 Meter für den technischen Betrieb, alles ebenerdig. Die Lagerkeller des damaligen Plankstadter Teilbetriebs konnten Tanks mit einem Fassungsvermögen mit einer Gesamtkapazität von 15 000 Hektolitern aufnehmen.

Die Gesamtplanung lag übrigens in den Händen des Oftersheimer Architekts Wolfgang Maier, der vorher zusammen mit Chef Wilhelm Spielmann und Braumeister Friedrich Merz moderne Brauereien in fast allen europäischen Ländern besichtigt hatte. Für die Erstellung der Gebäude wurden die Bauunternehmen Wiest (Schwetzingen) und Wolf (Plankstadt) beauftragt.

Sudhaus 1981 gebaut

Gärkeller und Sudhaus kamen später in weiteren Bauabschnitten hinzu. 1972 nahmen Gär- und Lagerkeller, Füllerei und Logistik im Neubau die Arbeit auf, im Jahr 1981 wurde mit dem Bau des Sudhauses die neue Brauerei vollendet. In das alte, mittlerweile unter Denkmalschutz stehende Sudhaus in der Stadt zog eine Kunstgalerie ein, bevor es an einen Architekten verkauft und zu dessen Wohn- und Bürohaus wurde. Die Tanks aus der Herzogstraße wurden übrigens alle ausgebaut, sogar die glasemaillierten Pfaudler-Tanks, berichtet Dr. Hans Spielmann.

Das lange Warten auf die Umgehungsstraße

Interessant ist es, noch einmal den Blick auf die verkehrstechnische Erschließung des neuen Standorts der Welde-Brauerei zu wenden. Dessen Wahl sei weniger nach den gegenwärtigen als den zukünftigen Straßenverhältnissen getroffen worden, schrieb der Schwetzinger Chronist Ernst Brauch damals im Hinblick auf die geplante Ortsumgehung Schwetzingen mit einer direkten Straßenverbindung von Heidelberg nach Rheinau.

„Man kann mit gutem Grunde annehmen, dass sich die Situation bald entscheidend verändern wird. Nach dem Bau dieser Verkehrswege wird die Brauerei günstigen Anschluss an das allgemeine Straßennetz haben“, heißt es in seinen Aufzeichnungen.

Diese Prophezeiung erfüllte sich aber lange nicht. Brauch – und vor allem die Fahrer, Mitarbeiter und Kunden der Welde-Brauerei – mussten knapp 40 warten, bis 2010 dieser Abschnitt der B 535 in Betrieb genommen wurde. ali

Die Einweihung des neuen Standorts kam einem Festtag gleich – nicht nur für alle Mitarbeiter und eine kaum übersehbare Anzahl von geladenen Gästen, sondern vor allem für die Gemeinde Plankstadt, die durch die Ansiedlung der Brauerei einen lange gehegten Traum verwirklicht sah: Industrie anzusiedeln, von der keine Gefahr für eine Umweltverschmutzung ausgeht.

Welde-Chef Wilhelm Spielmann nahm diesen bedeutsamen Tag zum Anlass, Grundsätzliches über das Werden, Wirken und Fortbestehen der Welde-Brauerei auszusagen. Gebraut wurde übrigens damals noch eine Weile am angestammten Platz in Schwetzingen. Außerdem hatte sich eine ganze Reihe von namhaften Gratulanten eingefunden, die dem altbekannten Hause Glück und Segen sowie eine erfolgreiche Zukunft wünschten. Der damalige Bürgermeister Werner Weick bezeichnete den „Jahrgang 1971 für Plankstadt als einen guten Jahrgang“. In der Gemeinde sei man stolz über den Neubau der Weide-Brauerei. Sie habe mit ihren Bauten ein Maß gesetzt. Die Gespräche, die 1966 zwischen ihm und Wilhelm Spielmann begonnen hätten, seien – in Fortsetzung des Werkes von Hans Hirsch – in die Tat umgesetzt worden.

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Entscheidung war richtig

Heute – 50 Jahre später – ist der Standort Plankstadt längst Heimat für Welde. „Wir fühlen uns dort immer noch wohl“, sagt Dr. Hans Spielmann und erachtet die Entscheidung von damals nach wie vor als richtig: „Das war weitsichtig von meinem Vater.“

Die einstigen Diskussionen um den Wegzug der Brauerei hat er noch gut in Erinnerung: „Es gab Spekulationen, dass die Schwetzinger kein Welde-Bier mehr trinken, weil wir nach Plankstadt gezogen sind und dass es die Plänkschter nicht trinken, weil es Schwetzinger Bier ist“, erzählt er schmunzelnd. Aber nichts davon sei eingetreten. Die neue Brauerei stehe ja schließlich direkt an der Gemarkungsgrenze, zumal die Welde-Verwaltungsgesellschaft immer noch ihren Sitz in Schwetzingen habe und sich dort das Stammhaus, das heutige neue Brauhaus, am alten Platz befinde.

Hans Spielmann sieht ohnehin die Gegend um Schwetzingen mit Plankstadt, Oftersheim, Brühl und Ketsch als Heimat seiner Brauerei und des Welde-Bieres an: „Das sind unsere Wurzeln. Bier sei identitätsstiftend für die Menschen hier.

Redaktion Stv. Redaktionsleiter + Lokalsportchef Schwetzinger Zeitung

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