Handwerk

Andreas Sturm absolviert Praktikum bei Schwetzinger Goldschmied

Im Meisteratelier von Goldschmied Carsten Kissner absolvierte der CDU-Landtagsabgeordnete Sturm ein Praktikum. Dabei ging es aber nicht nur um Politik, sondern vor allem um Handwerk.

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Mathias Busse, Büro Sturm
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Helen Otto (v. l.), Felix Cyzgan, Meister Carsten Kissner und Hannah Knoth vom Meisteratelier Kissner in der Carl-Theodor-Straße in Schwetzingen freuen sich über den Besuch von Andreas Sturm, der feinhandwerkliches Talent beweist. © Busse

Schwetzingen. Dicke Bretter auf der politischen Bühne zu bohren und im Anschluss für den nötigen Feinschliff zu sorgen, das hat Andreas Sturm (CDU), der im März 2021 in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt wurde, mittlerweile gelernt. Recht ähnliche Arbeitsschritte gilt es in einer Goldschmiede vorzunehmen, dies konnte der Parlamentarier bei einem mehrstündigen Praktikum im Meisteratelier Kissner, das sich in der Carl-Theodor-Straße in Schwetzingen befindet, erfahren, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Büro von Sturm.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Goldschmiedemeister Carsten Kissner und seinem Team ging es direkt zur Sache: Unter der Anleitung von Kissner wurde zunächst Silber eingeschmolzen und ein Gussrohling hergestellt. Das mehrmalige Walzen des Rohlings übernahm Kissner, der mittlerweile über 20 Jahre Erfahrung in dieser filigranen Handwerkskunst verfügt, selbst. Die notwendigen unterschiedlichen Walzeneinstellungen richtete er quasi mit geschlossenen Augen ein, jeder Handgriff saß auf Anhieb.

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Dann konnte Sturm mit einem Hammer das Halbzeug auf einem Amboss und einem Armreifriegel in Form bringen und schmieden. Bis sich der Meister mit der Arbeit seines Praktikanten zufrieden zeigte, galt es für diesen, unter anderem fleißig zu feilen, mit Schmirgellatten zu versäubern und zu polieren. Das Ergebnis war beeindruckend: ein schmucker silberner Herrenarmreif, der selbstverständlich genau um Sturms Handgelenk passte.

Viel am Bodensee gelernt

Im Dialog mit Sturm berichtete Kissner, dass er seine Goldschmiedewerkstatt im Jahr 2004 in der Weinheimer Altstadt eröffnet hatte, im Juli 2011 zog es ihn dann in die Herzogstraße nach Schwetzingen. Im Oktober 2015 habe er dann die Chance genutzt, mit dem Atelier in die Carl-Theodor-Straße umzuziehen, da das traditionsreiche Schwetzinger Unternehmen „Foto Thomé“ von dort in die Scheffelstraße umsiedelte. „Dieser Standortwechsel war für mich goldrichtig, das gab wirklich einen richtigen Schub“, erzählte Kissner, während gerade einige Passanten seine besonderen und kreativen Schmuckstücke durch die großen Schaufensterscheiben in Augenschein nehmen. Seit dem 2019 verfügt das Meisteratelier auch über ein Edelsteinlabor zur zuverlässigen Analyse von Edel- und Farbsteinen. Seine Ausbildung hat Kissner in der Berufsfachschule für Goldschmiede Pforzheim absolviert, die anschließende Lehrzeit mit erfolgreicher Gesellenprüfung bei dem renommierten Atelier Michael Zobel in Konstanz. Kissner, der seine Meisterprüfung in Karlsruhe mit Auszeichnung bestand: „Die Zeit am Bodensee hat mir eine ganz neue Welt eröffnet, was Schmuck sein kann.“ Alle seine Mitarbeiter hat Kissner von der Pforzheimer Berufsfachschule rekrutiert, denn: „Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie hochprofessionell dort gearbeitet und ausgebildet wird.“ Kissner lachend: „Im Kern arbeiten wir wie die Etrusker, aber bei uns gibt es auch CAD-Arbeitsplätze und 3-D-Scanner“, so der Meister zur hochmodernen Technologie.

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Andreas Sturm bedankte sich abschließend für die Möglichkeit, seinen Unternehmensbesuch im Meisteratelier mit einem Praktikum verbinden zu können: „Das waren für mich wertvolle Einblicke in dieses filigrane Kunsthandwerk und in die Werte und Visionen des Betriebs. Ich bin von der Liebe zum Detail und dem außergewöhnlichen Maß an Präzision, Geschicklichkeit und Sorgfalt beeindruckt. Auf diese Weise werden Meisterwerke erschaffen. Im Meisteratelier Kissner gehen Tradition und Innovation Hand in Hand.“

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