Schwetzingen. Im ehemaligen Welde-Sudhaus in der Herzogstraße in Schwetzingen feierte die dort ansässige Architektengruppe Numerobis ihr 30-jähriges Firmenjubiläum.
Auch das Stadtbild Schwetzingens wurde von der bundesweit tätigen Gruppe durch besondere Entwürfe von Büroleiter- und Gründer Jürgen Presser und dessen Team mitgeprägt.
Unter anderem zeichnen sie für den Neubau der Mensa und der Schulbibliothek des Hebel-Gymnasiums, den Neubau des Welde Stammhauses und den Um- und Neubau der Comeniusschule verantwortlich. Zahlreiche Gäste, darunter auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und Dr. Hans Spielmann von der Welde-Brauerei, feierten mit Büroleiter Jürgen Presser, Petra Presser, Sylvia Engelberth-Hauth, Martin Mrozek, Anja Rexroth und Anna Spietzack.
Betritt man das Architekturbüro mit dem sympathischen Namen, fühlt man sich sofort in frühere Zeiten versetzt. Noch immer sind Teile der alten Braukessel zu sehen, genau wie Druck- und Temperaturanzeigen. Riesige Fenster durchfluten die Räume mit Licht. In einem der Kupferbehälter stehen kleine Modelle von Gebäuden. Eine inspirierende Umgebung.
Jazzige Klänge dank Kristof Körner am Vibrafon und Steffen Rosskopf an der Gitarre sorgten für entspannte Atmosphäre, bevor Oberbürgermeister Pöltl das Wort ergriff, der nicht mit Lob sparte: „Man sieht anhand ihrer Arbeit, was Architektur bewirken kann. Ikonische Werke wie der Neubau der Mensa des Hebelgymnasiums haben die Stadt mitgeprägt. Sie sind schon lange unterwegs, aber stets bescheiden, jung und frisch geblieben“, so das Stadtoberhaupt, das ergänzte: „Heute werden wir alle von Vorschriften und Normen geradezu erdrückt. Ich freue mich, dass Ihr es trotzdem schafft zu handeln. Herzlichen Glückwunsch!“
Auch der langjährige Welde-Chef Dr. Hans Spielmann beglückwünschte die Architektengruppe und bedankte sich „für die zahlreichen, stets zur vollen Zufriedenheit ausgeführten Arbeiten“.
Cineplex in Mannheim gestaltet
Jürgen Presser wiederum bedankte sich bei allen Bauherren, Fachplanern und Freunden und betonte: „Es macht mir große Freude, Ihr zahlreiches Erscheinen zu erleben. Es ist sicher nicht das schlechteste Zeichen, wenn sich Bauherren und Architekten nach so vielen Jahren immer noch gerne sehen, oder?“
Vor etwas mehr als 30 Jahren habe er in Oftersheim als Freier Architekt die Gruppe gegründet. Nach dem Kauf des alten Sudhauses seien er und seine Frau 2003 dort eingezogen und hätten 2006 auch das Büro dorthin verlegt. Auf den Namen habe man sich schnell geeinigt. Denn sie alle seien Comicfans gewesen und hätten sich auf den aus den „Asterix und Obelix“-Heften bekannten besten und etwas schrägen Architekten von Alexandria im Dienste Cleopatras als Namensgeber geeinigt, der das Wagnis auf sich genommen hatte, einen Palastbau in Rekordzeit zu realisieren.
In der ersten Zeit habe man sich auf Einfamilienhäuser konzentriert. „Von südlichen Steinmauern bei Rastatt über Bad Dürkheim bis nach Viernheim. Es war nicht leicht, damit Geld zu verdienen. Aber es hat unglaublichen Spaß gemacht und die Sinne für Ausführung, Detail und Design geschärft“, so Presser. Schon früh habe man einen Architektenwettbewerb in Heidelberg gewonnen. 1995 habe das erste größere Projekt mit der Erweiterung der Ebert-Grundschule in Oftersheim angestanden. Später sei der Hebel-Mensa-Neubau ein weiterer Meilenstein gewesen. „Konzeptionelles Entwerfen mit dem Anspruch, Besonderheiten des Inhaltes auch im äußeren Erscheinungsbild zu zeigen“, sei seine Maxime. Neben dem Neubau des Welde-Stammhauses und Projekten am neuen Bauereisitz in Plankstadt habe es viele überregionale Einzelprojekte vom Bodensee bis zur Insel Rügen gegeben.
„Die Umgestaltung des Cineplex-Kinos in Mannheim 2010 war noch ein Meilenstein“, so Presser. Viele Aufträge im Kinobereich seien gefolgt. „Dabei haben wir das Kinodesign der kommenden Jahre nachhaltig und deutschlandweit beeinflusst. Ein Kollege hat über meinen Stil einst gesagt, ich arbeite mit einer Art ‚poetischer Reduktion‘. Um dies zu tun, benötigt man Auftraggeber die nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch das Vertrauen mitbringen und Fachplaner und Handwerker mit dem nötigen Können“, meinte Presser stolz.
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