Galerie Klaus Schäfer

Ausstellung von Horst „Ede“ Wolf in Schwetzingen: Anfassen ist erwünscht

Die Galerie Klaus Schäfer hat seit fast einem Jahr in Schwetzingen ihre Pforten geöffnet und bietet nun wieder eine Ausstellung an, dieses Mal präsentiert Holzbildhauer und Wahlmannheimer Horst „Ede“ Wolf seine Werke.

Von 
Marco Montalbano
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Künstler Horst „Ede“ Wolf präsentiert seine Skulpturen. Doch welche ist aus Holz und welche aus Bronze? Der Besucher der Galerie Klaus Schäfer darf versuchen, es mit den Händen zu erspüren. Denn das Anfassen ist hier ausdrücklich erlaubt. © Montalbano

Schwetzingen. Fast ein Jahr ist es her, dass die Galerie Klaus Schäfer zum ersten Mal ihre Pforten in der Mannheimer Straße geöffnet hat und ein weiterer Raum im Herzen der Stadt der Kunst gewidmet wurde. Schon mehrere Künstlerinnen und Künstler haben inzwischen dort ausgestellt, zuletzt die Iranerin Soroor.

Nun sind bis 29. Dezember wieder Werke eines weiteren Künstlers zu bewundern. Der aus Ladenburg stammende Holzbildhauer und Wahlmannheimer Horst „Ede“ Wolf zeigt seine beeindruckenden Skulpturen. Doch der Künstler ist vielseitig, sodass auch Objekte, Gemälde und Kunstfotografien von ihm zu entdecken sind.

Künstlerischer Werdegang von Horst „Ede“ Wolf

Schon relativ früh habe Horst „Ede“ Wolf verschiedene Materialien und Techniken ausprobiert, darunter auch Ton und Fotografie. 1988 habe der 1953 geborene Künstler dann seine erste künstlerische Auseinandersetzung mit dem Material Holz gehabt. „Aus einem Birnbaumstamm entstand die Skulptur ‚Verbindung zweier Teile‘“, erläutert er und ergänzt: „Meine Werke sind eher harmonisch denn expressiv. Sie sind nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Anfassen gedacht und dazu beschaffen, sich im positiven Sinne damit zu befassen.“

Infos zur Ausstellung

Die Ausstellung „Holzskulpturen & Bilder & Objekte“ in der Galerie Klaus Schäfer, Mannheimer Straße 14, mit den Werken von Horst „Ede“ Wolf ist bis 29. Dezember geöffnet.

Öffnungszeiten: Während der Kunstpromenade Schwetzingen am Samstag 24. November, von 18 bis 23 Uhr, nach Ankündigung am Eingang und telefonischer Vereinbarung unter Telefon 0172/7 62 84 01. mon

Seit 2001 freischaffender Künstler habe der gelernte Ergotherapeut ab diesem Zeitpunkt sein Hauptaugenmerk auf die Kunst gelegt. Viele Ausstellungen in Deutschland folgten und auch im Ausland wurde er bekannt, unter anderem durch die Ausstellung im italienischen Parma und 2001 auf der Internationalen Biennale in Florenz. Fruchtbar sei auch seine Zeit in Köln gewesen, wo er zahlreiche Ausstellungen hatte wie im dortigen Schlosspark Stammheim und wo er zum Mitgründer des Kölner Skulpturenparks „Rheinblicke-Einblicke“ wurde.

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Durch eine Begegnung mit Galerie-Kurator und Kunstkenner Erich Schuh stelle er nun erstmals auch in Schwetzingen aus. Der Schlossgarten fasziniere ihn und natürlich sei er Jahreskartenbesitzer, teilt er mit. Die ausgestellten Skulpturen, die oft Köpfe und Körper darstellen, sind aus unterschiedlichen Holzarten, mal aus 200 Jahre alten Eichenbalken, Olivenholz sowie aus einheimischen und exotischen Sorten. Oder gar nicht, denn Wolf gießt seine Holzskulpturen immer wieder auch in Bronze.

Vielfältige Werke zum Anfassen bei Horst „Ede“ Wolf in Schwetzingen

Tatsächlich verleiten seine Werke zum Anfassen. Belohnt für seinen Mut, den er eigentlich nicht bräuchte, wird der Besucher durch eine tolle Haptik. Birkenrinde wird zu Bildern, dazwischen die Farbe Blau, die er liebe. Frauenaugen blicken eindrucksvoll von Gemälden und kolorierte und solarisierte Porträtaufnahmen ziehen die Blicke an. Doch zeitgleich gibt es noch mehr in der Kunstgalerie zu sehen: Werke von Heinz Friedrich, dem großen Schwetzinger Künstler. „Die Arbeiten stehen in Kommunikation“, kommentiert Wolf. Ein zusätzlicher Reiz.

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Kurator Erich Schuh freut sich über die neue Ausstellung, die mit einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: „Es sind großartige Werke“, und er erläutert: „In diesen Räumlichkeiten war schon immer die Kunst zu Hause“, so der Ur-Schwetzinger, der ergänzt: „Die Fassadengestaltung des Gebäudes stammt von Heinz Friedrich und schon jetzt freuen wir uns auf unsere Ausstellung zu dessen 100. Geburtstag im nächsten Jahr, die die Ausstellung im Palais Hirsch ergänzen wird.“

Auch habe der Schwetzinger Künstler Josef Walch lange im Gebäude gelebt – bis zu seinem Tod,.“ Die Galerie würde sehr gut von den Menschen angenommen und böte auch aufgrund der Lage einen niederschwelligen Zugang zur Kunst. Schuh fügt mit einem Lächeln auf den Lippen hinzu: „Dieser Standort ist durch nichts zu überbieten.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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