Schwetzingen. Am Sonntag würde Heinz Friedrich 99 Jahre alt. Das Andenken an einen der größten und bekanntesten Künstler Schwetzingens wird auch nach seinem Tod vor neun Jahren immer noch hochgehalten – einerseits durch seine Werke, die sowohl im öffentlichen Raum an vielen Stellen zu sehen sind, als auch in zahlreichen privaten Haushalten hängen. Und dann gibt es einen Kreis von langjährigen Freunden Friedrichs, die ihn nicht nur bis 2014 immer eng begleitet haben, sondern auch danach die Erinnerung an ihn intensiv pflegen. Unter anderem in jedem Jahr an seinem Geburtstag mit einem Treffen im Schlossgartenrestaurant „Blaues Loch“. Das wird auch an diesem Sonntag, 19. Februar, ab 11 Uhr so sein – und zwar im Johann-Welde-Saal.
Das Lokal war so etwas wie die zweite Heimat von Heinz Friedrich. Nicht nur, weil es seit Jahren eine liebgewonnene Tradition geworden ist, dort die Geburtstage im Kreise seiner Freunde und Bewunderer zu feiern. Das war naheliegend, traf sich doch der engste Freundeskreis über viele Jahre dort jeden Dienstag zur munteren Gesprächsrunde. „Der Dienstagstreff über viele Jahre war für Heinz das Highlight der Woche, er fühlte sich in diesem Kreis besonders wohl“, erzählt Erich Schuh. Auch Gastronom Michael Münch zählt zu den Fans von Friedrich, zu Lebzeiten war der Künstler einmal pro Woche beim Mittagessen im „Blauen Loch“, wo übrigens auch zahlreiche Bilder, Druckgrafiken oder Plakate hängen.
Am Sonntag werden es noch ein paar mehr sein – Aquarelle, Holzschnitte, Ölgemälde und Porträts. Und zudem wird anlässlich seiner Geburtstage immer ein besonderes Thema ausgewählt. Diesmal ist es „Heinz Friedrich und der Sport“, erzählen Erich Schuh und Klaus Schäfer. Dazu gehören Bilder von Sportlern aus seiner Feder, aber auch Erinnerungen an seine sportliche Passion, die vorrangig im Bereich Leichtathletik und Tennis lag. „Aber Heinz war auch bis ins hohe Alter regelmäßig bei den Jedermann-Turnern des TV“, weiß Schuh.
Größte Sammlung des Schwetzinger Künstlers Heinz Friedrich
Klaus Schäfer ist vermutlich im Besitz der größten Sammlung an Friedrich-Werken. Die Backstube des ehemaligen „Café Baumann“‘in der Mannheimer Straße ist seine „Alte Galerie“. Dort bewahrt und pflegt er einen großen Fundus an Malerei und Druckgrafik von Heinz Friedrich und darüber hinaus auch von Otto Mindhoff. Doch seit wenigen Wochen hat der bekannte Schwetzinger auch eine „Neue Galerie“ – im völlig umgestalteten Einfahrtsbereich des Geschäftshauses „Farben Schäfer“ in der Fußgängerzone.
Herzstück der Galerie ist ein großes Holztor aus dem 19. Jahrhundert, das ehemals in der früheren „Druckerei Kugel“ in der Dreikönigstraße den Zugang zum Hinterhof schmückte. Bei Umbauarbeiten wurde das Tor entfernt und fand – ein echter Zufall – ausgerechnet im Antiquitätenlager von Michael Münch im „Blauen Loch“ eine vorübergehende Bleibe. Dort entdeckte Klaus Schäfer, der Seniorchef des Farbengeschäfts, das wertvolle Objekt beim wöchentlichen Künstlerstammtisch. Nach mühevoller Restaurierung integrierte er es nun in seine neu gestaltete Galerie. Im Moment werden dort Bilder von Friedrich und Mindhoff gezeigt, künftig auch von dem 2022 verstorbenen Josef Walch.
So gibt es in Erinnerung an Heinz Friedrich nicht nur die jährlichen Treffen an seinem Geburtstag und immer noch den Dienstagstreff, sondern auch eine dauerhafte Einrichtung – dies vor allem im Hinblick auf den 100. Geburtstag von Heinz Friedrich am 19. Februar 2024.
Dem gelte es, mit Ausstellungen und Veranstaltungen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. „Wir rufen Freunde, die Stadt Schwetzingen mit ihren Künstlervereinigungen und darüber hinaus alle Kunstinteressierte zur Mitgestaltung und Teilnahme auf“, sagen Erich Schuh und Klaus Schäfer – und sie freuen sich auch an diesem Sonntag schon auf viele Gäste im „Blauen Loch“, wo der Künstlerstammtisch ab 14 Uhr zum Sektempfang mit Musik sowie anschließend zu Kaffee und Kuchen einlädt.
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