Musik im Park

Bastille bitten im Schlossgarten Schwetzingen zum Tanz

Die englischen Indie-Rocker starten ihren Auftritt bei Musik im Park im Schwetzinger Schlossgarten mit ihrem bekanntesten Titel. Der Spannungsbogen zeigt vor über 4000 begeisterten Besuchern trotzdem immer nach oben

Von 
Matthias Mühleisen
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Dan Smith singt seine berühmten Songs im Schlossgarten von Schwetzingen. © Dorothea Lenhardt

Schwetzingen. Der Höhepunkt kommt zum Schluss – dieser Dramaturgie folgen zahlreiche Dinge des Lebens und meistens auch die Setlisten von Popkonzerten. Bastille haben ein abweichendes Konzept, was möglicherweise auf abweichenden Erfahrungen beruht. Sie hatten ihren bisher größten Erfolg mit ihrem ersten Album und so beginnen sie ihr Konzert bei der Open-Air-Reihe Musik im Park im Schwetzinger Schlossgarten mit ihrem bekanntesten Titel: „Pompeii“. Dass das kein Fehler ist, zeigt der Enthusiasmus der Fans in den folgenden eineinhalb Stunden.

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Vor zehn Jahren veröffentlichte die Band um Frontmann Dan Smith „Bad Blood“ und erreichte damit im heimischen Vereinigten Königreich Platz eins der Album Charts. Zum zehnten Geburtstag des Debüts spielt die Band dessen 13 Titel am Stück in der Originalreihenfolge. Zum allerletzten Mal in Europa, sagt Smith. Tags darauf geht es zum Festivalauftritt ins belgische Tienen, dann auf Nordamerikatour.

Dass Bastille in den vergangenen zehn Jahren viel in der Welt herumgekommen sind, zeigen die Videoeinspielungen, mit denen sich das um zwei Backing-Vocals-Sängerinnen und Keyboarder Charlie Barnes verstärkte Quartett ab und zu Zeit zum Luftholen gibt. Die Schnipsel zeigen die Formation aus Leeds beim Reifenwechsel am Fahrbahnrand der M1, backstage beim Essen oder beim Sightseeing in den Tour-Städten verschiedener Kontinente. Das können alle der nach Veranstalterangaben über 4000 Besucher bestens auf drei LED-Wänden verfolgen, auf denen die Show mit Kameras übertragen wird und die zu den Singles gedrehten Musikvideos ablaufen.

„Ooo-ooo-ooohs“ und Mehrfachtrommler

Smiths Einladung, lautestmöglich mitzusingen, nehmen viele gerne und textsicher an. Wobei es dazu oft nur eines einzigen Buchstabens bedarf: O. Die „Ooo-ooo-oooh“-Parts sind neben dem massiven Schlagzeugeinsatz, den neben dem versatilen Christopher „Woody“ Wood immer wieder auch Dan Smith und Multiinstrumentalist Kyle Jonathan Simmons mit Zusatztrommeln verstärken, das Markenzeichen Bastilles. Neben den extrem eingängigen Melodien machen sie den Reiz beispielsweise von „Icarus“ aus.

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Eher selten, aber umso ergreifender sind die stilleren Momente, etwa in der von Piano und Cello getragene Ballade „Oblivion“, zu der Hunderte Smartphonetaschenlampen aufleuchten. Die Stimmung hellt sich aber sofort wieder auf, als Smith in der Anti-Perfektionismus-Hymne „Flaws“ („Schwächen“) einen ausgedehnten Ausflug durchs Publikum unternimmt.

Nachdem „Bad Blood“, das der Songwriter ein „weird album full of strange songs“ nennt, mit „The Weight of living, Part 1“, das natürlich erst nach dem zweiten Teil kommt („Wir sind eine Band, keine Mathematiker“) abgefeiert ist, starten Bastille problemlos durch mit dem fröhlichen Abschiedsstampfer „Good grief“ vom zweiten Album „Wild World“ (2016).

Die Setlist von Bastille

  • Pompeii
  • Things We Lost In The Fire
  • Bad Blood
  • Overjoyed
  • These Streets
  • Weight Of Living Pt.2
  • Icarus
  • Oblivion
  • Flaws
  • Daniel In The Den
  • Laura Palmer
  • Get Home
  • Weight Of Living Pt.1 (bis hierhin komplettes „Bad Blood“-Album am Stück)
  • Good grief
  • What you gonna do?
  • The Draw
  • Laughter Lines
  • Happier
  • Million Pieces
  • Of the Night
  • Shut off the lights (we don’t need them to dance).

Der Spannungsbogen zeigt auch danach nur aufwärts: Die Frage „What you gonna do?“ (2020) beantworten Bastille mit „noch wilder Party machen“. „Happier“, 2018 mit dem US-DJ Marshmello aufgenommen, ist die erfolgreichste Single der Band, der 1990er-Eurodance-Mashup „Of the Night“ ein Tanzmonster, bei dem alle springen müssen. Mit der ausgelassenen Genieße-den-Augenblick-Nummer „Shut off the lights (we don’t need them to dance)“ entlässt die Band ihre Fans endorphingestärkt in die Nacht. Die Reihe Musik im Park endet am Sonntag um 19.30 Uhr mit Alvaro Soler.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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