Lutherhaus

"Brot für die Welt" in Schwetzingen: Aktionen beim Gemeindetag vorgestellt

Es war wie ein Eintritt ins extra gewärmte Weihnachtszimmer vor vielen Jahren. In der plüschwarm beheizten evangelischen Stadtkirche läutete der von Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen gehaltene Gottesdienst den zweiten Advent ein.

Von 
Bojan Basson
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Große Auswahl gab’s am Geschenketisch für die Aktion „Brot für die Welt“ im Luther-haus der evangelischen Kirchengemeinde. © Basson

Schwetzingen. Es war wie ein Eintritt ins extra gewärmte Weihnachtszimmer vor vielen Jahren. In der plüschwarm beheizten evangelischen Stadtkirche läutete der von Pfarrerin Dr. Franziska Beetschen gehaltene Gottesdienst den zweiten Advent ein. Organistin Dorothee Striecker zelebrierte gekonnt Adventslieder. Pfarrerin Beetschen stellte die Organisation „Brot für die Welt“ vor und illustrierte dafür die „Tannenbaum-Aktion“ am 7. Januar 2023 als einleuchtendes Beispiel. An diesem Tag werden die herausgestellten Weihnachtsbäume von den Konfirmanden – den „Konfis“ – abgeholt. Der Erlös geht direkt an „Brot für die Welt“ und das ist in diesen erschütternden Zeiten leider immer wichtiger. Steigende Mehl-, Weizen-, aber auch Energiepreise sind für uns alle ein tägliches, aber in armen Ländern oft ein unlösbares Problem für die Menschen.

Nach dem Gottesdienst erfreuten sich die Kirchenbesucher im Lutherhaus an einem liebevoll ausgewählten und wunderschön zusammengestellten Geschenketisch. Gestrickte Kinderpullis, bei denen man noch die Nadeln hinter dem Wollfaden sehen könnte, liebevoll gemusterte Mützchen oder Weihnachtskarten des Mund-und-Fußmalenden Künstlerverlags reihten sich zum Erwerb der Besucher unschlagbar dekorativ auf. Das alles in Dank an die liebenswürdige Arbeit der ehrenamtlichen Helfer in Küche, Geschenkgabentisch, Kuchentheke, deren Logistik Helga Wiegand reibungslos organisiert hatte.

Brot für die Welt in Schwetzingen: „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“

Eine gekonnt gewürzte Kartoffelsuppe war selbst hergestellt. Dazu Grünkernbratlinge mit Salatteller und einige andere Gerichte. An vielen Tischen plauderten die seit Jahren altbekannten Gäste vertraut und herzlich. Gekonnt schlang Pfarrerin Beetschen die Stimmung dann um den nächsten Programmpunkt: Die Jahresaktion „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“ werde vorgestellt „von unseren Jungen“. Ninos Rox sprach über Aktivitäten zum Klimaschutz. Friedrich Skibba trat mit Beiträgen zur Katastrophenprävention oder sturmsicheren Häusern an. Vincent Wagner las wichtige Anliegen zum Pariser Klimaschutzabkommen vor. Alle vier vertraten mit ihren Plädoyers zentrale Forderungspunkte von „Friday for Future“. Von den Mädchen trugen Emilia Koch, Finja Baeßler und Flora Wein vor, wie Frauen in Ecuador unterstützt und bei ihrer täglichen Heimarbeit gleichberechtigt im Alltag respektiert werden sollen.

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Als die Bühne „etwas müder“ wurde, sang Diakonin Margit Rothe schon vor ihrer Programmzeit einige Adventslieder mit der Gitarre. Rothe erzählte von der „Diakonie Katastrophenhilfe“, die eng mit „Brot für die Welt“ zusammenarbeite. Die Spenden kämen zur Gänze bei „Brot für die Welt“ an. Die Verwaltung werde von Kirchensteuergeldern bezahlt, die von der seit Jahren schwindenden Mitgliederzahl abhänge. Und nicht erst in diesen Tagen sei das sozialer Kitt – über alle Gesellschaftsschichten hinweg. Gerade jetzt bei steigenden Energiekosten. Hilfe zur Selbsthilfe leiste „Brot für die Welt“. Saatgut werde an den Ort gebracht, an dem es gebraucht werde. Die Menschen dort sähen es aus und ernten und verzehren das selbst produzierte Produkt. Die Menschen werden gestärkt in ihrer Selbstwirksamkeit, so Diakonin Rothe.

Brot für die Welt in Schwetzingen: Ressourcen schwinden

Kirchengemeinderätin Andrea Botero-Hartmann schilderte bewegt zukunftsorientierte Projekte der evangelischen Stadtkirche Schwetzingen im Kontext mit der Landeskirche. Man wisse, dass die Ressourcen enger werden und nicht erst in ferner Zukunft schwinden. Hartmann hat dazu das Projekt „Licht + Ton“ aufgegriffen. Im nächsten Jahr werde man das aktiv umsetzen. Es müsse an jedem Platz der Kirche gleich warm und hell sein. Hier seien grundlegende Erneuerungen wichtig und vorgesehen. Alle Christen sollten sich in ihren Kirchenräumen wohlfühlen. Dazu habe man eine Fundraising-AG installiert, an der sich jeder beteiligen könne. Ganz egal, ob man Mitglied der Kirche sei oder nicht.

Viele Gäste wie Heinz-Ulrich Fischer finden sich beim Gemeindetag einmal im Jahr ein, um Kontakte lebendig zu halten und den Kontakt zur evangelischen Kirche zu pflegen. Marietto Schuster erzählte von sich, als Agnostiker herangewachsen zu sein. Seit rund einem Jahr besuche der Entwicklungsingenieur nun aber den evangelischen Gottesdienst. Zuvor habe er den „Quelltext der Bibel“ durchgearbeitet.

Großen Dank bekamen alle ehrenamtlichen Helfer und Organisatoren in Küche und an der Kaffeetisch-Bar von allen Seiten übermittelt. Nicht nur die Kartoffelsuppe schmeckte exzellent. Auch die Kuchenbar bot große Auswahl. Bei den Besuchern war jedes Alter dabei – alle freuten sich, wieder miteinander feiern zu dürfen.

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