Veranstaltungsbericht

Bücherfrühling: Diese Werke wurden in Schwetzingen empfohlen

Neuen Lesestoff zum Frühling stellten Barbara Hennl-Goll und Jürgen Harber von der Insel-Bücherei sowie Dagmar Krebaum am Donnerstagabend in der Schwetzinger Stadtbücherei vor.

Von 
Rita Weis
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Sie stellen neue Bücher vor: (v.l.) Jürgen Harber, Dagmar Krebaum, Barbara Hennl-Goll und Autorin Jeanette Limbeck © Rita Weis

Schwetzingen. Der Frühlingsbücherabend begann mit einer Autorenlesung: Jeanette Limbeck stellte ihren neusten Roman „Die Farben der Revolution“ vor. Das Buch ist im Februar dieses Jahr erschienen und spielt in Paris zu Zeiten der französischen Revolution. Die spannende, sehr gut recherchierte, leserfreundlich strukturierte Geschichte erzählt von der Begegnung der Pariser Malerin Éléonore Duplay und Maximilien Robespierre, einem Kämpfer für die Armen, der sich zu einem Terroristen entwickelte. – Sieben Jahre hat die Autorin an dem Buch, das sie nun in der Stadtbibliothek Schwetzingen vorstellt, gearbeitet.

Seit einer Parisreise im September 2017„bin ich mit Éléonore durch die Korridore der Künstlerakademie des Louvre gestreift, habe mit Robespierre auf der Rednerbühne des Jakobinerklubs gestanden und mit den Sansculotten am 10. August (1782) die Tuilerien gestürmt ...“ So kann man auf ihrer Website nachlesen. „Das Historische ist bei mir nie einfach nur Kulisse, sondern Teil der Handlung.“ Das vorliegende Buch ist nach „Die Fliegerinnen“ über sowjetische Kampfpilotinnen im zweiten Weltkrieg ihr zweites Werk; ein dritter historischer Roman ist in der Mache; es gehe wieder um die Französische Revolution, „aber mit einem anderen Personal“, sagte die Autorin auf der Buchvorstellung.

Jeanette Limbeck ist in Heidelberg geboren und hat im Schwetzinger Hebelgymnasium ihr Abitur gemacht; sie hat Slawistik und Islamwissenschaften studiert und einen Master in Biografischem und Kreativem Schreiben in Berlin gemacht.

Die Autorin Jeanette Limbeck liest aus ihrem neuerschienen Roman „Die Farben der Revolution“ © Rita Weis

Historisch, aber aus etwas neuerer Zeit ist der Roman, den Barbara Hennl-Goll vorstellte, „Ich kenne Herrn Benz nicht, sagt Herr Daimler“ von Ronald Reng. Wie man dem Titel schon entnehmen kann, geht es um die augenzwinkernd beschriebene Rivalität der beiden Autoerfinder aus Mannheim beziehungsweise Cannstadt. Der Autor Ronald Reng hat nicht nur Romane geschrieben, sondern ist ein renommierter deutscher Sportjournalist. Für seine Bücher zur Geschichte und zu Persönlichkeiten des Fußballs wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Dagmar Krebaum besprach ein Buch der Heidelberger Schriftstellerin Christine Koschmieder, „Frühjahrskollektion“. Lilo entwirft Bademoden für die reifere Frau. Ihr Mann Harry betreut als Reisebegleiter von Kriegerwitwen Kriegsgräberfahrten, Tochter Reni tourt als gefragtes Mannequin durch die Welt. Beim Lesen des Romans, sagte Krebaum, habe sie ihre Jugend in den 1960er Jahre Revue passieren lassen: Die Mode, das Kaufhaus Vetter in Mannheim und der Neckarmann-Katalog, die Jahre des Wirtschaftswunders und der Vergangenheitsbewältigung, die 1968er und die vorherrschend patriarchalen Familienstrukturen.

Bücherfrühling: Krimi in Schwetzingen vorgestellt

Nach einer kleinen Pause gab Irland-Fan Jürgen Harber eine kleine Kostprobe irischer Musik. Harber empfahl zwei Bücher aus dem englischen Sprachraum. Der Krimi „Das zweite Herz“ von dem Amerikaner Michael Conelly wurde schon vor dreißig Jahren geschrieben, aber nun neu aufgelegt. Die Hauptfigur Terry McCaleb ist ein ehemaliger Profiler, der wegen einer Herztransplantation frühberentet ist. Da bekommt er eines Tages Besuch von einer Frau, die ihn bittet, einen Mord an ihrer Schwester aufzuklären. Die Schwester aber war die Herzspenderin …. Harber wies darauf hin, dass die Geschichte unter dem Titel „Blood Work“ verfilmt wurde; Clint Eastwood war Hauptdarsteller und Regisseur. „Das Buch ist aber besser“, sagte Harber entschieden.

Das zweite Buch, das Harber präsentierte, war „Was das Leben uns gibt“ von dem irischen Schriftsteller Billy o’Callaghan. Die Saga beginnt im 19. Jahrhundert in Irland und erzählt von dem Schicksal einer rechtlosen Frau und ihrer Kinder. Es ist die Geschichte von drei Generationen im Wechselbad der irischen Geschichte.

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„Was würde Sie tun, wenn Sie wüsste, wie lange Sie noch zu leben haben?“ fragte Hennl-Goll vor ihrer Buchvorstellung. Sich selbst erfüllende Prophezeiungen thematisierten die von ihr vorgeschlagenen Romane. Liane Moriarty schrieb den Roman „Vorsehung“. Eine mysteriöse alte Lady sagt Flugpassagieren voraus, wann und woran sie sterben würden. Für alle Fluggäste stellen sich ab diesem Moment dieselben existentiellen Fragen: Gibt es ein Schicksal, und was wäre, wenn wir es verändern könnten? – Nicht unähnlich ist die Geschichte „Die Unsterblichen“ von Chloe Benjamin, die nur ein einziges Buch geschrieben hat.

Eine Wahrsagerin in New York kann den Todestag von Menschen benennen. Die Geschwisterkinder Varya, Daniel, Klara und Simon suchen im Sommer 1969 die Hellseherin auf, um den Zeitpunkt ihres Ablebens zu erfahren. Nicht jedes Kind glaubt an die Aussagen der Hellseherin. Aber das Schicksal nimmt seinen Lauf. Werden sich die Prophezeiungen der Wahrsagerin wirklich erfüllen?

Weitere Veranstaltungen der Bücherinsel Schwetzingen

Am 26. Juni ist um 19 Uhr ein Spanischer Abend mit Musik, Sangria, kleinen Köstlichkeiten von der Gruppe „Mediterrane Küche“ und jede Menge spanische Literatur in der Villa Benz, Zähringerstraße 51, Schwetzingen geplant.

Am 8. Juli um 11 Uhr ist Lazy Summer Matinée mit Martina Netzer auf dem Spargelhof Renkert im Allmendsand 3, Schwetzingen angesetzt.

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