Schwetzingen. Marko Renic strahlt Zuversicht aus – das ist derzeit in der Gastronomie nicht überall so. Aber der Betreiber der Cantina Mexicana hat es keinen Tag bereut, zum 1. September 2022 auch das Kaffeehaus auf der anderen Schlossplatzseite übernommen zu haben. „Wir sind ja mitten in die Energiepreiskrise geraten, das hat uns natürlich stark belastet. Aber wir konnten die Situation meistern und sehen durch unsere Schlossplatzlage weiterhin sehr gute Möglichkeiten“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Jetzt, wenn die Sonne wieder scheint und sich die Freisitze füllen, beginnt eh die beste Zeit für die Schlossplatzgastronomie. Und das, obwohl mit dem früheren Café Journal und dem Neo’s gleich zwei Locations geschlossen sind. Bei beiden ist noch immer nicht klar, wie und wann es wirklich weitergeht.
Optimierung und Anpassung in der Schwetzinger Schlossplatzgastronomie
Marko Renic freut sich über den Zuspruch zum Kaffeehaus: „Im Hintergrund in der Küche haben wir schon einiges renoviert, die Nebenräume entkernt und auch die Speisekarte auf die neuen Verhältnisse angepasst: „Bisher wollte man zu allen Zeiten mit einer großen Karte möglichst vielseitig sein. Das ist aber mit einer Küche in der Größe einfach nicht zu leisten. Wir haben die Speisekarte angepasst, Sachen, die nur selten gingen, runtergeworfen und setzen auf Klassiker, die wir durch neue trendige Sachen ergänzen“, sagt Renic. Das Frühstücksangebot wurde bis 14 Uhr eingegrenzt und Marko Renic hat einen Mittagstisch eingeführt – da ist immer für jeden Geschmack was dabei. Lecker sind vor allem die tollen Salate mit jeweils passenden Dressings. Das Dressing und einige andere Produkte will er demnächst auch außer Haus verkaufen.
„Wichtig war mir, dass wir von den hohen Wartezeiten runterkommen und dass die Qualität stimmt. Da sind wir wirklich auf einem guten Weg, das sehe ich auch an Bewertungen und Rückmeldungen, die mein Team und ich bekommen“, sagt der Gastwirt. Das gelingt nur mit einem großen Pool an Bedienungen und mit einem guten Küchenteam. Beides habe ich und da die Leute bei mir auch gut bezahlt werden und ich auch helfe, wenn mal ein privates Problem drückt, bleiben die Leute auch gern und lang bei uns“, betont er. Zwischen 120 und 130 Leute beschäftigt er in den beiden Lokalen am Schlossplatz, davon 40 im Küchenbereich, wo Frische Trumpf sei – manche nur wenige Stunden, manche Vollzeit, so wie das halt in der Gastronomie ist. Und er nutzt den Vorteil der beiden Gaststätten, kann so auch mal Leute dorthin beordern, wo es grad einen Engpass gibt. Die Teams seien gut zusammengewachsen, sagt er. Als nächstes lasse er Kühlaggregate erneuern und man gehe die Gaststuben an schaffe vielleicht auch noch neue Terrassenstühle an.
Nach dem Konzert im Schwetzinger Schlossgarten gibt es im Kaffeehaus noch Essen
Wenn jetzt die Festspiele wieder beginnen oder im Sommer, wenn die Open Airs Tausende nach Schwetzingen locken, will er auch den Menschen, die aus dem Konzert kommen, bis 23 Uhr noch etwas zu essen anbieten. Das ist dann natürlich immer ein Stoßgeschäft und ich wäre froh, wenn andere Kollegen da mitziehen könnten. Und gerne würde er öfters mal eigene Veranstaltungen machen, so wie das Wine Tasting letzten Herbst. Da müsse er dann aber Bereiche absperren und Eintritt verlangen, damit es sich auch rechnet. Er hoffe, dass sich das Ordnungsamt da nicht quer stelle. Dem Schwetzinger Stadtmarketing-Geschäftsführer Oliver Engert habe er schon die Unterstützung zum Spargelsamstag zugesagt und auch im Spätjahr, wenn Kurfürst Carl Theodor in der Stadt seinen 300. Geburtstag feiert, plant er schon was.
Freuen würde sich Marko Renic, wenn auch ein Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft möglich wäre. Er könnte sich vorstellen, dass das dann bei der Cantina Mexicana frei zugänglich wäre und beim Kaffeehaus mit Tischreservierung für einen kleinen Obolus. Mal sehen, ob das klappt. Damit könnte es dann was werden mit dem neuen Sommermärchen – falls die Nationalmannschaft mit ihren Leistungen mitzieht. An einen Verkauf des Kaffeehauses, wie er vor Kurzem mal wieder durch die Gerüchteküche in Schwetzingen waberte, sei überhaupt nicht zu denken. Und: Das Kaffeehaus bleibt das Kaffeehaus, auch wenn wir ein wenig Ballast aus der vergangenen Zeit abwerfen mussten“, so Marco Renic.
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