Schwetzingen. Im passend geschmückten Josefshaus feierte der Karneval Club Phoenix (KCP) am Samstag mit vielen Gästen die Eröffnung der Kampagne 2025/2026. Mit Tanz, bester Laune, zahlreichen Gästen, darunter auch Oberbürgermeister Matthias Steffan und Mitglieder des Stadtrats und befreundeter Vereine, wurde die Karnevalszeit eingeläutet.
Lustig wurde es auch durch Herren-Bauchtanz und bei der Aufnahmeprüfung der Anwärter für den Elferrat, die dabei die neue Stadtprinzessin, im wahrsten Sinne des Wortes, auf Händen trugen. Gefeiert wurden zudem die Neuaufnahmen in den Verein von René Kolb und Franziska Schulz, auch bekannt als CTS-Kurfürst Carl Theodor und Gattin Elisabeth Auguste, dies allerdings nur privat und nicht als „Adelige“, wie der KCP betonte.
Zum ersten Mal fände der Auftakt nicht in einem gastronomischen Betrieb statt, so Sitzungspräsident Andreas Schwenn, der gemeinsam mit Stellvertreterin Jacqueline Rathgeber durch den Abend führte. Auf gute Feier-Grundlage für die gestandenen Karnevalisten in Form reichhaltiger Speisen vom Buffet musste dabei nicht verzichtet werden, da die Freunde vom Karnevalsverein Insulana Ilvesheim sich darum kümmerten.
Tränenreiche Verabschiedung der bisherigen Stadtprinzessin Schwetzingens
Tränenreich wurde es, als die bisherige Stadtprinzessin Emely-Melina I. mit Worten der Rührung und der Dankbarkeit aus dem Amt schied. Doch sie bliebe, wie betont wurde, dem Verein weiterhin als Trainerin der Gardegruppen und Elferrätin erhalten. Durch ein Spalier aus Leuchtstäben verließ sie symbolisch den Raum, um Platz für ihre Nachfolgerin zu machen.
Shiva I. ist die neue Stadtprinzessin von Schwetzingen
Mit einer Diashow ließ man die vergangene Kampagne Revue passieren, bevor das Geheimnis um die neue Tollität gelüftet wurde. Shiva I., so der Name der neuen Stadtprinzessin (bürgerlich: Shiva Schwenn). Bestens scheint sie für ihr Amt gerüstet, denn sie ist im Verein nicht nur Jugendleiterin und „Tollitätsministerin“, sondern auch Gründungsmitglied. In ihrer anschließenden Rede gab sie ihr besonders soziales Motto bekannt: „Neben Frohsinn und Heiterkeit auch gesellschaftliche Themen in den Blick nehmen.“
Bei der Elferratstaufe von neuen Anwärterinnen und Anwärtern blieb kein Auge trocken, dieses Mal jedoch aus Heiterkeit. Denn sie mussten sich erst als würdig erweisen, sei es beim „Tschu Tschu wa“-Tanz mit vollem Körpereinsatz oder bei der Demonstration der Trinkfestigkeit, bei der erschwerend der griechische Ouzo von allen gleichzeitig aus auf einer meterlangen Holzlatte befestigten Gläsern getrunken wurde – etwas, das so gut funktionierte, dass es sofort wiederholt wurde.
Dass sie Shiva I. auf Händen tragen werden, wurde deutlich, als sie mit vereinten Kräften ihre Lieblichkeit in einem Schlauchboot durch den Raum und zurück trugen. Erst dann gab es „Kittel und Kappe“. „Das sieht wirklich gut aus“, kommentierte Schwenn nach erfolgter Einkleidung begeistert.
Warm ums Herz wurde dem Publikum bei den Tanzeinlagen der Mini-Phoenixe und der kleinen Funken, worauf der Sitzungspräsident auch deren stolz strahlende Eltern zum Einmarsch einlud. Alle Tänzerinnen wurden für ihre Auftritte mit einer „dreifachen Rakete“ und kleinen Geschenken aus den Händen der Prinzessin belohnt.
Noch wärmer wurde es für Sitzungspräsident Andreas Schwenn, als er bei einem heißen Bauchtanz in orientalischer Tänzerinnen-Kleidung von Ehrungsminister Norbert Reinmuth „umtanzt“ wurde, wodurch die Laune im Publikum weiter stieg.
Der Schwetzinger Rathausschlüssel für KC Phoenix? Nur gegen Bares
Oberbürgermeister Matthias Steffan sprach ein Grußwort und lobte den 2019 gegründeten und somit noch sehr jungen Verein: „Der KC Phoenix ist aus Schwetzingen nicht mehr wegzudenken – ob bei Stadtfesten, Märkten oder Benefizaktionen, die Mitglieder sind immer mit Herz und Hand dabei.“ Weiter dachte das Stadtoberhaupt laut nach, dass das gemeinsame Ouzo-Trinken des Elferrats auch für die kommenden Haushaltsberatungen eine gute Idee sei, auf die angespannte finanzielle Lage der Stadt anspielend.
Für den Rathaussturm der Schwetzinger Karnevalsvereine am 11. November kündigte Steffan launig und im Thema bleibend an: „Wir werden es euch alles andere als leicht machen. Den Rathausschlüssel gibt es dieses Jahr nur gegen Bares.“ Seine teils in Reime verfasste Rede beendete er mit einem Doppelgruß: „Schwetzingen Ahoi! Phoenix flieg hoch!“
Über den gesamten Abend erfolgte ein wahrer Ordensregen. Dass es nur „Notorden“ waren, störte dabei nicht, da die eigentlichen noch beim Zoll lägen, denn Shiva I. strahlt bei diesem wunderschön inmitten einer Goldblume aus massivem Metall am roten Bande. Unter den Ehrengästen befanden sich auch Mitglieder des Mannheimer Traditionscorps, KV-Aulaner und der Rote Löwe Garde Strasbourg aus Frankreich.
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