Geschichte und Geschichten

Das verletzte Musikgenie aus Schwetzingen: Bodo Primke

Bodo Primke war Stammmusiker im Schwetzinger Kultlokal "Zum Zähringer Hof". Sein Gitarrenspiel war zauberhaft und seine Bühnenauftritte oft von autodestruktivem Humor geprägt. Rolf Simianer weckt Erinnerungen.

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Rolf Simianer
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Der begnadete Gitarrist Bodo Primke im Gespräch mit Sabine Schork – er ist viel zu früh verstorben. © Simianer

Schwetzingen. Ob zu Hause am Küchentisch oder vor großem Publikum auf der Seebühne im Mannheimer Luisenpark, Bodo Primke brachte mit seinem wunderbar melodischen Gitarrenspiel die Zuhörer zum Träumen. In sich und seine Musik versunken entführte er seine Fans in eine schönere, in eine bessere Welt.

Der Bundessieger bei „Jugend musiziert“ an der Spanischen Gitarre gründete akustische Gitarrenduos wie „Slippi-Slappos“ mit Andreas Wenk oder „Tschimmy und Tschonny“ mit Reinhard Hess zusammen.

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Dafür komponierte er viele eigene Lieder. Genauso leidenschaftlich spielte Primke aber auch die Leadgitarre bei diversen Hard-Rock- und Heavy-Metal-Bands in der Region. Nach einem schweren Motorradunfall, bei dem er ein Auge verlor, war Primke nach seiner Genesung gesichtsversehrt. Und obwohl ihn seine Freundinnen und Freunde liebten, kam er sich wegen seines Aussehens zeitlebens unattraktiv und hässlich vor.

Vielleicht stellte er deswegen oft und gerne einen derben und manchmal autodestruktiven Humor zur Schau. Vor einem Auftritt im „Zähringer Hof“ holte er einmal sein Glasauge aus der Höhle und ließ es mit der Bemerkung „da bleibt kein Auge trocken“ in ein Glas Mineralwasser plumpsen.

Bodo Primke starb schon mit 40 Jahren an einer Hirnhautentzündung. 

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