Schwetzingen. Den typischen Synthesizer-Sound und dazu viel Bass – das muss man echt mögen, dann hat man Spaß bei Konzerten von „Depeche Reload“, der angesagten Tributeband der englischen Formation „Depeche Mode“. Spaß hatten die wohl ausschließlich eingefleischten Fans des Synth-Rock oder auch Synthie-Pop am Samstagabend in der Schwetzinger Wollfabrik.
Elke und Matthias zum Beispiel lernten sich Mitte der 1990er Jahre zu „I feel you“ bei einer Party kennen, sind seitdem zusammen und von der Musik ihrer Kennenlernband begeistert: „Die Jungs hier spielen absolut klasse. Und dass alles live ist, ist gigantisch.“ Ihren Kennenlernsong bekommen sie übrigens später am Abend auch noch zu hören – Kuschelfaktor inbegriffen.
Die Synth-Rock Ära lebt in Schwetzingen auf
Für die Besucher beginnt mit „My secret Garden“ eine Party der Superlative, denn Sven Kuhl (Gitarre, Keyboard), Marco Müller (Schlagzeug), Herrmann Rang (Sänger), Axel (Aji) Imhof (Keyboard, Klavier) und Markus Kosch (Bass-Keyboard, Synthesizer) liefern perfekt ab. Seit rund 15 Jahren setzen sie ihre Leidenschaft für eine der kultigsten Bands der 1980er und 1990er Jahre live um.
Drei Keyboards, Schlagwerk und ein Sänger, der voll auf der stimmlichen Ebene und echt dicht an der Optik des Originals David „Dave“ Gahan agiert – das ist die Basis. Und dann die sich aneinanderreihenden Hits, die auch nach Jahrzehnten noch in den Ohren klingen: „Policy of Truth“, „Strange Love“, Black Celebration“, „Personal Jesus“ – ein Hammerlied nach dem anderen bringt die sehr gut besuchte Wollfabrik zum Beben. Grandios.
„Depeche Mode“ in Schwetzingen: Seit vier Jahrzehnten Kultstatus
Texte singen die Gäste selbstredend lückenfrei mit, haben Partylaune und werden von der Musik getragen, diese auszuleben und zu genießen. Man mag kaum realisieren, dass „Depeche Mode“ bereits vier Jahrzehnte als eine der erfolgreichsten Bands geführt werden, so präsent sind die Melodien und Texte auch jetzt noch. Sensationelle Lichtshows verstärken bei Konzerten die Wirkung der elektronisch erzeugten Klänge – in der Wollfabrik händelt der Techniker die Lichteffekte ebenfalls synchron zum Sound und taucht die Szenerie in rotes, blaues oder grünes Licht.
Bei all der Technik verzichten die Musiker bewusst auf Effekte wie Loops, was sequenziell mit großem Applaus für die Soli belohnt wird. Man schätzt handgemachte Musik vom Feinsten. Die Freundinnen Sonja, Martina und Heike sind aus Viernheim gekommen und tanzen ab, was das Zeug hält: „Wir lieben ,Black Celebration’, das ist unser Song“, erzählen sie. Passend haben sie ihr durchweg schwarzes Outfit gewählt. Das sind die wahren Fans.
Das Attribut „beste Elektronik-Band aller Zeiten“ hat man in Verbindung mit „Depeche Mode“ oft gehört, für „Depeche Reload“ kann man das locker adaptieren, ihrem 2009 erhaltenen Titel „Hessens beste Tributeband“ werden die Herren auch Jahre später noch komplett gerecht. „Enjoy the Silence“ („Genieße die Ruhe“) ist dann auch eher Mitsing-Aufforderung und Programm – bis zum nächsten coolen Konzert von „Depeche Reload“.
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