Gründung im ADFC

Deutscher Fahrrad-Club hat die neue Ortsgruppe Schwetzingen

Radfreunde aus Schwetzingen, Oftersheim, Plankstadt, Ketsch und Brühl bilden die neue Ortsgruppe im Allgemeinen Detuschen Fahrrad-Club (ADFC). Die Gründung fand im "Blauen Loch" in Schwetzingen statt.

Von 
Marco Montalbano
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Freuen sich gemeinsam über die gelungene Gründung: Daniel Steegmaier (ADFC Landesverband, v.l.), Beisitzer Johannes Sommerfeld, OG-Sprecher Georg Ramsch und Florian Reck, Kassenprüferin Claudia Wochlik, Kassenwart Uwe Reichert, Beisitzer Norbert Theobald, Michael Fröhlich (ADFC Rhein-Neckar, teilweise verdeckt) und Dr. Andre Baumann. © Marco Montalbano

Schwetzingen. Radfahren ist ein Thema von zunehmender Bedeutung. Es ist gesund und klimafreundlich. Doch im Vergleich zu den bundesweit über 21 Millionen Mitgliedern des ADAC-Automobilclubs wirken die die zirka 220 000 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) relativ wenig. Die Mitgliederzahlen steigen aber und von öffentlicher Seite wird mehr auf das Rad gesetzt, ersichtlich zum Beispiel in Mannheim und ganz Baden-Württemberg. Nicht zuletzt durch eine grün dominierte Landesregierung. 2128 Mitglieder hat der ADFC Rhein-Neckar, aber bis dato nur vier Ortsgruppen. Nun sind es fünf.

Denn Mitglieder hatten sich in der Zeyherstube des Restaurants „Blaues Loch“ in Schwetzingen zur Neugründung getroffen, darunter auch Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und grüner Landtagsabgeordneter.

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Unter der Leitung von Michael Fröhlich, Projektleiter beim ADFC Kreisverband Rhein-Neckar, wurde die Ortsgruppensatzung besprochen und beschlossen. „Herzlichen Glückwunsch - jetzt gibt es Euch!“, kommentierte er im Anschluss.

Die Gruppe der aus Schwetzingen, Brühl, Ketsch, Oftersheim und Plankstadt stammenden Teilnehmer war nicht groß, aber das könnte sich bald ändern. Denn laut Fröhlichs Erfahrungen, wie auch die des ebenfalls anwesenden Daniel Steegmaier vom ADFC-Landesverband, steigen die Mitgliederzahlen nach Gründung einer Ortsgruppe (OG) nicht selten rasant. Von der ersten Minute an sprudelten die Ideen über mögliche Aktionen wie Fahrsicherheitstrainings. Auch eine stärkere Zusammenarbeit mit den Gemeinden wurde vorgeschlagen und Fahrradcodieraktionen angestrebt. Ebenso werde man sich an der Sternfahrt im Mai beteiligen und dafür werben, die traditionell zum Auftakt des Stadtradelns (wir berichteten mehrfach) stattfindet.

Ortsgruppe des ADFC in Schwetzingen: „Es gibt viel zu tun“

Als Sprecher-Duo wurden die Oftersheimer Florian Reck und Georg Ramsch gewählt. Kassenwart ist Uwe Reichert aus Schwetzingen. Beisitzer sind Johannes Sommerfeld und Norbert Theobald. Die Amtszeit umfasst jeweils zwei Jahre. Auch Kassenprüfer zu finden, war kein Problem, die je ein Jahr im Amt sind: Stephanie Tenhumberg und Claudia Wochlik. „Ein fünfköpfiger Vorstand - das finde ich einen sehr guten Start“, freute sich Michael Fröhlich über die große Lust, sich einzubringen. Bisherige OG-Neugründungen müssten eher mit einem zweiköpfigen Team auskommen. Im neuen OG-Gebiet gebe es aktuell über 130 ADFC-Mitglieder, die nun automatisch zur neuen Gruppe gehörten. Florian Reck betonte: „Ich sehe einen Schwerpunkt meiner neuen Aufgabe darin, die Menschen zu animieren, mitzumachen.“ Er selbst fahre von Oftersheim aus gern und oft zur Uni oder zur Arbeit. Georg Ramsch schilderte Ideen, die man ausarbeiten könne. „Ich sah den großen Hof der Schimperschule - ideal für ein Fahrsicherheitstraining. Da sollten wir bald Kontakt mit den Verbandsgemeinden aufnehmen“, lautete einer seiner Vorschläge.

Doch die Gruppe übte auch Kritik. Ein Teilnehmer berichtete, ihm seien auf dem Weg zur Versammlung fünf Radfahrer begegnet, von denen drei kein Licht gehabt hätten. „Da gibt es noch viel zu tun. Auch an den Voraussetzungen für sicheren und besser berücksichtigten Radverkehr in Schwetzingen und Umgebung“, hieß es aus der Runde. Dr. Andre Baumann, der mit Frau und Kindern eine Familienmitgliedschaft im ADFC habe, meinte: „Ich freue mich sehr für die Stadt und Gemeinden der neuen OG. Wir müssen jetzt nur noch die ‚autogerechten‘ in ‚menschengerechte‘ Städte umwandeln und dabei den Radfahrern eine Stimme geben.“

Salierbrücke bei Speyer als Negativbeispiel

Spontan hätte sich Baumann morgens trotz Termindruck für die Teilnahme entschieden, auch da er sich zuvor in Stuttgart in Gesprächen geärgert habe: „Bei der Sanierung der Salierbrücke nach Speyer wurden die Radfahrer kaum berücksichtigt. Jetzt muss man große Umwege fahren. Wenigstens wird über eine kleinere Radbrücke gesprochen, die den Weg abkürzt. Da muss sich was ändern. Wenn die Brücke in 20 Jahren wieder marode ist, wird eine neue gebaut. Dafür muss man in fünf bis sieben Jahren schon in die Planung gehen und die Radfahrer endlich stärker einbinden.“ Orte wie Ketsch, Alt- und Neulußheim seien da einfach „mitzudenken“.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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