Abschied

Diakonisches Werk: Bezirksleiterin Ursula Igel verabschiedet

Bezirksleiterin Ursula Igel geht in Altersteilzeit und wird in einem Gottesdienst mit ehrenden Worten sowie Gaben beschenkt.

Von 
Volker Widdrat
Lesedauer: 

Schwetzingen/Rhein-Neckar-Kreis. Mit einem Gottesdienst im Melanchthonhaus in Schwetzingen verabschiedete das Diakonische Werk im Rhein-Neckar-Kreis seine Bezirksleiterin Ursula Igel in die passive Altersteilzeit. Sie leitete seit sieben Jahren die Beratungsstellen in Schwetzingen und Wiesloch, ab Ende 2019 war sie Teil der kollegialen Geschäftsführung und vertrat den Diakonieverband in der Liga der freien Wohlfahrtspflege.

In ihrer Zeit in der Diakonie hat sie neben ihrer Mitwirkung bei der Schwangerenberatung sowie der Migrationsberatung vor allem den Fachbereich Migration und Integration im Diakonieverband koordiniert. Ab 2015 war sie wesentlich am Aufbau der Beratung der Flüchtlinge, besonders bei der Landeserstaufnahmestelle in Schwetzingen, zuständig. Drei Jahre lang hat sie den Dolmetscherpool mitverantwortet, der durch „Aktion Mensch“ finanziert war und über den viele Ehrenamtliche als Dolmetscher befähigt und im Landkreis eingesetzt wurden. Ursula Igel hat von Beginn an diakonische Anliegen gegenüber kommunalen, staatlichen und anderen Stellen vertreten und war Ansprechpartnerin im kirchenbezirklichen Austausch und in Gremien, Mitglied im Bezirksdiakonieausschuss und der Bezirkssynode.

Keiner soll leer ausgehen

Verbandsgeschäftsführer Karl-Heinz Konnerth begrüßte den kompletten Aufsichtsrat des Diakonieverbandes mit Steffen Haselbach, Dekanin Annemarie Steinebrunner, Robert Braun und Diakoniepfarrerin Henriette Freidhof sowie die Bürgermeister Matthias Steffan (Schwetzingen), Jens Geiß (Oftersheim) und Ludwig Sauer (Wiesloch) und wünschte der scheidenden Bezirksleiterin einen schönen letzten Arbeitstag. Der Gottesdienst begann mit einem gemeinsamen Lied. Bezirkskantor Detlev Helmer spielte die Orgel. Der Psalm 113 in moderner Übertragung des Künstlers Hanns Dieter Hüsch lobte den erhabenen Gott: „Ich habe dich angesprochen und dich bei deinem Namen genannt.“

Mehr zum Thema

Diakonisches Werk

Ursula Igel wird verabschiedet

Veröffentlicht
Von
Marcus Oehler
Mehr erfahren
Feierlicher Vesper-Gottesdienst (mit Fotostrecke)

Dekan Uwe Lüttinger in Schwetzingen offiziell ins Amt eingeführt

Veröffentlicht
Von
Thomas Macherauch
Mehr erfahren
Jubiläum

Katholischer Kirchenchor feiert in Plankstadt seinen 125. Geburtstag

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren

Diakoniepfarrerin Henriette Freidhof predigte über Lukas von der Rückkehr der Jünger und der Speisung der Fünftausend. Das Speisungswunder wird in den Evangelien gleich mehrfach erzählt. Die Jünger hatten nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische – und alle wurden dennoch satt. Die Geschichte sei so schön, „weil hier etwas gelingt“, meinte die Diakoniepfarrerin.

Auch Ursula Igel sei es immer wichtig gewesen, „dass keiner leer ausgeht“. Der Fokus liege auf der Verteilung von Nahrung, nicht ohne Grund schlügen Tafeln für Bedürftige heute Alarm. Jesus habe den Jüngern gesagt, sie sollten nicht warten, sondern genau hinschauen: „Du, liebe Ursel, bist auch einer von den Menschen, die losgehen und einfach machen.“ Henriette Freidhof bekräftigte: „Der Mangel hat nicht das letzte Wort. Gott ist bei uns. Einfach mal die Blickrichtung wechseln. Am Ende war es genug für alle.“

Verbandsgeschäftsführer Konnerth blickte zurück. Ursula Igel hat im internen Leitungsstrukturprozess wesentlich zur neuen Leitungsstruktur beigetragen und die Verantwortung in der Geschäftsführung abgegeben, um sich mehr den regionalen und lokalen Aufgaben im Kirchenbezirk zu widmen.

„Es ist schade, dass du gehst“, sagte Dekanin Annemarie Steinebrunner. Ursula Igel zeichne ein großes Engagement aus. Sie habe viele Kontakte und Netzwerke geknüpft und über die ganze Zeit viel bewirken können. Sie habe Hochachtung und Respekt vor ihr, sprach die Dekanin die vielen Projekte an: „Dir fällt immer etwas ein. Dein Herz schlägt für soziale Gerechtigkeit. Es ging dir immer um die Menschen. Du bist Diakonin von ganzem Herzen.“ Die Zusammenarbeit mit ihr habe viel Freude gemacht, die gemeindenahe Diakonie sei ihr sehr wichtig gewesen“, schenkte Steinebrunner ihr für den weiteren behüteten Weg einen kleinen Engel.

„Care-Paket“ für Harmonie

Auch die Mitarbeiterinnen und die Kollegen der Fachberatungen dankten ihr in persönlichen Worten für die Fürsorglichkeit und das Engagement. Dem Lied „Vertraut den neuen Wegen“ folgten die Fürbitten für die Menschen, die ins Diakonische Werk kommen und das gemeinsam gesprochen Vaterunser. Möge Ursula Igel auch in ihrem neuen Lebensabschnitt immer von Gott begleitet werden.

Pfarrer Steffen Haselbach vom Aufsichtsrat beschrieb das Bild vom Mauern einreißen in der Diakonie. Er überreichte eine vom Vorstandsvorsitzenden der Diakonie Baden, Oberkirchenrat Urs Keller, unterschriebene Urkunde. Konnerth sagte ein Dankeschön des Leitungsteams für die gemeinsamen Jahre und den unermüdlichen Einsatz „mit deinem Brennen für soziale Gerechtigkeit“. Er überreichte ein „Care-Paket“ und wünschte Ursula Igel Harmonie, Gelassenheit und Reisen.

Das gemeinsame Lied „Geh aus mein Herz“ und der Segen beschlossen den Gottesdienst. Den Gästen im Melanchthonhaus blieb noch viel Zeit für gute Wünsche und Gespräche untereinander.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung