Schwetzingen. Der Gutachterausschuss Südwestlicher Rhein-Neckar-Kreis hat die durchschnittliche Miete für Schwetzingen und die Umgebung berechnet. Demnach ist die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter in nur einem Jahr von 9,58 Euro (2023) auf 12,01 Euro (2024) gestiegen. Und das, obwohl die Durschnittsmiete 2022 noch 8,68 Euro pro Quadratmeter lag.
„Im Frühjahr 2023 kündigte der Gutachterausschuss Südwestlicher Rhein-Neckar-Kreis erstmals öffentlich an, eine Mietübersicht zu erstellen. Mieter sowie Vermieter waren aufgerufen, einen Fragebogen zu laufenden und neu abgeschlossenen Mietverhältnissen auszufüllen“, schreibt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung zu den Ergebnissen. Der Gutachterausschuss sei für insgesamt zehn Kommunen zuständig: Altlußheim, Brühl, Eppelheim, Hockenheim, Ketsch, Neulußheim, Oftersheim, Plankstadt, Reilingen und Schwetzingen. „Seine gesetzliche Aufgabe ist es, den Immobilienmarkt auszuwerten und die Daten transparent aufzubereiten – insbesondere durch die Veröffentlichung von Bodenrichtwerten und Grundstücksmarktberichten“, heißt es weiter. Grundlage dafür seien Kopien aller in diesem Gebiet abgeschlossenen Kaufverträge. Ergänzend kommen bei Bedarf Fragebögen von Käufern und Verkäufern zum Einsatz (wir berichteten).
Bis zum 30. September des vergangenen Jahres analysierten die Gutachter Mietverträge der vergangenen sechs Jahre. Ziel war es, ortsübliche Vergleichsmieten herausfiltern zu können. „Da bislang kein qualifizierter Mietspiegel für das Gebiet vorliegt, ist es schwierig, ortsübliche Vergleichsmieten zu ermitteln. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) definiert ortsübliche Mieten als die durchschnittlichen Mieten, die für vergleichbaren Wohnraum in einer Gemeinde innerhalb der letzten sechs Jahre vereinbart wurden – sei es durch Neuvermietung oder Mieterhöhung“, erklärt die Stadt und schließt ab: „Es wurden deshalb Vertragsabschlüsse aus sechs Jahren bis zum 30. September 2024 ausgewertet.“
Mietrechner ermöglicht Berechnung ortsüblicher Vergleichsmiete in Schwetzingen
„Der Gutachterausschuss legt besonderen Wert auf Transparenz: Die breite Beteiligung – unabhängig von Lage, Größe oder Qualität des Wohnraums – sowie die große Zahl an ausgefüllten Fragebögen erlaubten eine fundierte Auswertung nach wissenschaftlichen Standards“, schreibt die Stadt zur gegebenen Aussagekraft der Ergebnisse. So hat der Gutachterausschuss nicht nur die Mietübersicht und den darin enthaltenen Mietrechner der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, sondern die Ergebnisse in einem öffentlichen Dokument begründet und erklärt. „Ein transparenter Überblick über den Mietmarkt bietet Mietern wie auch Vermietern eine faire Grundlage für Verhandlungen von Neuvermietungen und zur Prüfung von laufenden Mietverhältnissen“, schreibt die Stadt.

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Und die Ergebnisse sind erschreckend: Mit einem Anstieg von über 45 Prozent in den vergangenen sechs Jahren ist die Miete in Schwetzingen deutlich stärker angestiegen, als in Vergleichregionen, die einen Anstieg von ungefähr 25 bis 30 Prozent verzeichnen. Besonders der Anstieg von 2023 zu 2024 ist erschreckend: In diesem kurzem Zeitraum ist die Durchschnittsmiete um ein Viertel, also um 25 Prozent angestiegen, was ungefähr zehn Prozent über dem Bundestrend liegt. Im Vergleich zu Heidelberg ist die Miete allerdings noch durchschnittlich: Auch hier liegt sie zwischen zwölf und 14 Euro pro Quadratmeter.
Bei der Aktualisierung ist wieder die Mithilfe von (Ver-)Mietern gefragt
Die nächste Aktualisierung der Mietübersicht ist in etwa zwei Jahren geplant. Dafür ist die Einsendung von Fragebögen notwendig zu Mietverhältnissen, die ab 2020 neu vereinbart wurden oder bei denen eine Mieterhöhung stattfand. Die Mietübersicht mit dem darin enthaltenen Mietrechner sowie der Fragebogen stehen ab sofort als PDF-Dateien auf der Website des Gutachterausschusses bei der Stadt Schwetzingen unter https://www.schwetzingen.de/startseite/leben/gutachterausschuss.html zum Download zur Verfügung. Der ausgefüllte Fragebogen kann per E-Mail oder Post eingereicht werden.“
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Hohe Mieten in Schwetzingen: Achtung Gleichgültigkeit!