Bürgermeister zu Gast bei der AG 60 plus

Die Schwetzinger Höfe – ein Quartier mit Qualität

Bürgermeister Matthias Steffan erläutert den Senioren der Sozialdemokraten in Schwetzingen das größte städtebauliche Vorhaben seit den 1990er Jahren anhand von Plänen.

Von 
Norbert Theobald
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Bürgermeister Matthias Steffan erklärt bei der AG 60 plus, wie der neue Stadtteil Schwetzinger Höfe aussehen soll. © Theobald

Auf Anregung von Neza Yildirim haben die Senioren der SPD den Schwetzinger Bürgermeister Matt-hias Steffan eingeladen, um mit ihm über die aktuellen Bauvorhaben zu sprechen. Horst Ueltzhöffer eröffnete die Sitzung, auf der es wieder reichlich Kaffee und selbst gemachten Kuchen gab. „Es freut mich sehr, dass unsere Diskussionsrunde gut angenommen und über große und kleine Politik gesprochen wird.“

Matthias Steffan hatte große Lagepläne dabei und sich auf Fragen vorbereitet. „Die Entwicklung des Quartiers Schwetzinger Höfe auf dem ehemaligen Pfaudler-Areal ist die größte städtebauliche Entwicklung seit den 1990er Jahren in Schwetzingen“, betonte er. Seit dem Projektauftakt 2017 hätte es einen intensiven Verhandlungsprozess zwischen dem Investor aus Heidelberg und der Stadt Schwetzingen gegeben, heißt es in der Pressemitteilung der AG 60 plus.

Nachdem Steffan seine Pläne ausbreitete, entstand eine rege Antwort- und Fragestunde. Dabei wollten die Sozialdemokraten wissen, ob nun auch an den geforderten „bezahlbaren Wohnraum“ gedacht werde und wie viel denn ein Quadratmeter zur Miete kosten solle. „Es handelt sich um Neubauten mit urbanem Charakter“, beschreibt der Bürgermeister die sieben Teilquartiere mit begrüntem Zentralplatz. Eine Miete für sechs bis acht Euro pro Quadratmeter sei mit den entsprechenden Erstellungskosten nicht zu realisieren. Insgesamt sollen bis 2030 rund 650 Wohneinheiten im neuen Stadtquartier entstehen. Steffan rechnet mit rund 1400 neuen Einwohnern in Schwetzingen. Trotzdem will der Gemeinderat in den Schwetzinger Höfen 20 Prozent „bezahlbaren Wohnraum“ realisieren, machte Steffan deutlich. In einem intensiven Verhandlungsprozess mit dem Investor konnte entsprechend eine Infrastrukturabgabe der Firma Epple von 7,7 Millionen Euro ausgehandelt werden, berichtete er weiter. Damit würde die Stadt für 5,8 Millionen Euro Wohnungen im Quartier kaufen und anschließend „bezahlbar“ vermieten.

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Ebenso werden aus städtischer Hand Eigentumswohnungen mit 1,9 Millionen Euro subventioniert, ein entsprechendes Fördermodell der Stadt wurde auf den Weg gebracht (wir berichteten). „Mit diesem Angebot soll vor allem jungen Familien die Chance eröffnet werden, angesichts einer weiter ansteigenden Entwicklung der Immobilienpreise, Eigentum erwerben zu können.“

Für Gleisquerspange einsetzen

Horst Ueltzhöffer fragte nach dem Energieversorgungskonzept sowie der Verkehrsanbindung des Areals. Die Höfe würden ans Fernwärmenetz angeschlossen und große Verkehrsflächen für den motorisierten Verkehr sollten zugunsten von Grün- und Freiflächen eine untergeordnete Rolle spielen, betonte Steffan. An zentralen Orten sollen alternative Mobilitätsangebote (Mobility Hubs) geschaffen werden. Für 650 Wohnungen sind mit einer Quote von 1,5 elektrifizierten Autostellplätze unterirdisch und in einem Parkhaus vorgesehen. Alle nutzbaren Dachflächen würden der Gewinnung solarer Energie, in Verbindung mit Dachbegrünung dienen. „Schon jetzt kommen die Verkehrswege an ihre Grenze“, wusste der Bürgermeister und kündigte ein Mobilitätskonzept für die Höfe an.

Der Übergang zwischen der Stadt Schwetzingen und anderen Gemeinden sei fließend, deshalb brauche es gute Fahrradwege und ÖPNV-Angebote. Er versprach, sich für eine Gleisquerspange in Friedrichsfeld einzusetzen, damit mehr Pendler mit der S-Bahn schneller und direkter, ohne Umstieg, nach Heidelberg fahren könnten. „Das, was nach Mannheim möglich ist, sollte auch nach Heidelberg möglich werden.“ Das Quartier würde zusätzlich über eine Fahrrad- und Fußgängerbrücke mit der Innenstadt und Bahnhof verbunden, „damit sich Verkehrswege verkürzen und Schülerströme am Morgen und Nachmittag verkehrssicherer werden“. 80 Prozent der Erstellungskosten von ungefähr elf Millionen Euro für die Brücke würden dabei aus Fördermitteln des Bundes finanziert.

Wichtig war dem Bürgermeister der städtebauliche Vertrag und das Quartiershandbuch. „Für die Bevölkerung ist das der wesentliche Leitfaden für das tiefere Verständnis für das Quartier mit seiner Qualität und seinen Elementen sowie die vorgesehene weitere Entwicklung in den nächsten Jahren“, betonte Steffan und ließ zwei Exemplare für die SPD-AG da. nt

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