Schwetzingen. Ende gut, alles gut: Die Heiligen Drei Könige sind wieder zu Hause bei der evangelischen Kirchengemeinde in Schwetzingen! Die handgefertigten Strohfiguren – allesamt Unikate – waren um den Jahreswechsel aus der Krippe in der Stadtkirche entwendet worden und tauchten dann nach einigen Tagen unter mysteriösen Umständen in der Kapelle der GRN-Klinik auf (wir berichteten mehrfach).
Anonyme Schreiben mit Beweisfotos erreichten dazu die Kirchengemeinde, die Redaktion sowie Sibylle Holzwarth-Weiss, die Klinikseelsorgerin. Diese sollte den Schreiben zufolge die Krippenfiguren in der Kapelle aufgestellt haben, was jedoch nicht der Fall war. Recherchen und Ermittlungen von Kirche und Redaktion ergaben, dass Holzwarth-Weiss ein wasserdichtes Alibi hatte: Zum Zeitpunkt des Verschwindens der Könige weilte sie in Südtirol.
Heilige Drei Könige in Schwetzingen gestohlen: Spatel als eindeutiges Indiz
Jens Stolpmann, Kirchendiener und gute Seele der Gemeinde, erwies sich nun auch in Sachen kriminalanalytischer Untersuchungen als exquisite Kraft und bestätigte, dass es sich bei den Figuren in der Kapelle um die Heiligen Drei Könige aus der Krippe handelt. „Der Spatel ist ein eindeutiges Indiz“, zeigt der 55-Jährige auf das Holz, auf den einer der Könige fixiert wurde, damit dieser nicht umkippt. Die geflochtenen Details von Gürtel und Kopfbedeckungen sind weitere Hinweise darauf, dass es sich um die Strohfiguren aus der Stadtkirche handelt. Er kennt die Figuren sehr gut: „Schon als ich Konfirmand war, begleiteten sie das Weihnachtsfest in der Kirche.“
Ob die Weisen wirklich ihr magisches Talent auslebten und sich in die Klinikkapelle zauberten oder doch ein geheimes Taxi nutzten, bleibt deren Geheimnis. Defacto ist die evangelische Kirchengemeinde glücklich, die Krippenfamilie wieder komplett zu haben. Pfarrer Steffen Groß gibt noch mit: „Wer nach geistlicher Wegbeleitung und Orientierung sucht, der kann sich auch gern direkt ans Pfarramt wenden“, animiert er, lieber den Kontakt zu den leibhaftigen Seelsorgern zu suchen, damit die Krippenfiguren an ihren angestammten Plätzen weiter die Kirchenbesucher erfreuen können. Und damit das ungestört passieren kann, werde die Kirche künftig Vorrichtungen treffen.
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