Lutherhaus

Evangelischer Basar in Schwetzingen: Ein Fest für alle!

Die evangelische Kirchengemeinde hat zu einem Gemeindefest, dem Basar im Lutherhaus in Schwetzingen, eingeladen. Was es dabei zu erleben gab.

Von 
Rita Weis
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Gut besuchtes Lutherhaus in Schwetzingen beim Gemeindefest. © Rita Weis

Schwetzingen. Wie jedes Jahr am dritten Oktoberwochenende lud die evangelische Kirchengemeinde zu einem Gemeindefest, dem Basar in Schwetzingen, ein. Geselligkeit und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm in der Stadtkirche, im Lutherhaus und davor boten Besinnliches, Kultur und Spaß für Groß und Klein.

Am Vorabend des Gemeindefests fand in der Kirche ein original irischer Pub-Quiz statt, vorbereitet und moderiert von Daniela Unmüßig, die von 2014 bis 2017 in Schwetzingen als Diakonin wirkte. Die Quizfragen drehten sich um Film, Musik, Geografie und die Bibel. Zehn Teams wurden gebildet. Bezirkskantor Paul Hafner und Pfarrer Steffen Groß gaben dem Abend einen musikalischen Rahmen, und man entschied sich spontan für ein Wunschkonzert.

Caller Rolf Krayer gibt der Square-Dance-Gruppe „SpargelSpinners“ die Anweisungen („calls“) für Tanzfiguren - natürlich auf Englisch! © Rita Weis

Gespielt wurde „Country Roads“ von John Denver, begleitet von Hafner am Piano, und „The Winner Takes It All“ von ABBA, diesmal mit Pfarrer Groß am Klavier, Hafner am Schlagzeug, und Anne Kleibs sang die Solostimme. Die Sieger des Quiz erhielten einen Koffer voller Bier. Die Bewirtung mit Snacks und Getränken übernahm das Fundraising-Team. „Es kamen Menschen, die ich noch nie in der Kirche gesehen habe,“ freute sich Pfarrer Groß und hoffte, dass sie wiederkommen.

Gemeindefest in Schwetzingen startet mit Gottesdienst in der Stadtkirche

Offiziell startete das Gemeindefest mit einem festlichen Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Stadtkirche unter Mitwirkung von Pfarrer Groß und Gemeindediakonin Margit Rothe. Schwetzinger Jugendliche, die im nächsten Jahr zur Konfirmation gehen wollen, stellten sich vor, nannten ihre Namen und die Schule, in die sie gehen.

Sie sollten überlegen, was sie Gott fragen würden, wenn er am nächsten Tag nach Schwetzingen käme. Einige der Antworten waren frappierend: Ist es anstrengend, Gott zu sein? Habe ich bisher ein gutes Leben geführt? Ein Jugendlicher wollte wissen, ob sein Opa jetzt im Himmel sei.

Chor d’Accord (Sängerbund) unter der Leitung von Elena Spitzner (nicht im Bild) bildet den Abschluss des Gemeindefests. © Rita Weis

Die Musik des Gottesdienstes kam von den „Soul Savers“, einer Gruppe ehemaliger Konfirmanden und Konfi-Mitarbeitenden. Der musikalische Höhepunkt war, als der junge William Corbett das Biblische Lied Nr. 7 „An den Wassern zu Babylon“ von Antonín Dvořák sang, ein Lied, das auf dem 137. Psalm basiert. „Qualität, die ich selten so erlebt habe,“ kommentierte Pfarrer Groß, selbst Musiker von Herzen, die Darbietung des jungen Mannes, der sich für ein Musikstudium bewirbt.

Froh war Pfarrer Groß auch über das nun folgende Gemeindefest, denn 60 ehrenamtliche Mitarbeitende hatten sich engagiert, die jüngsten waren 13, die ältesten über 70 Jahre alt. „Dass so viele Menschen aus unterschiedlichen Generationen mitarbeiten, das ist nicht selbstverständlich,“ sagte er und schlussfolgerte: „Dies zeigt, welche verbindende Kraft eine Kirchengemeinde haben kann.“ Eine zuversichtliche Aussage, die sich im Laufe des Tages bestätigte. Die Stimmung während des Fests war durchweg aufmerksam und herzlich.

Basar in Schwetzingen: Viele Angebote für Kinder

Früh schon war vor dem Lutherhaus eine Bude für frische Waffeln aufgebaut. Die Kinder konnten ihre Geschicklichkeit im Ringwerfen und Turmbauen unter Beweis stellen. Eine besondere Herausforderung war ein Enten-Rennen, „die andere Basar-Tombola“. Kleine bunte Spielzeug-Enten, die sich die Kinder aussuchen konnten, schwammen auf dem künstlichen Wasserlauf vor dem Lutherhaus um die Wette. Für die Gewinner standen zahlreiche hochwertige Geschenke bereit, die viele Schwetzinger Firmen, Institutionen und Banken großzügig gespendet hatten. Auch diejenigen, deren Enten nicht als erste ankamen, erhielten einen kleinen Trostpreis.

Beim Enten-Rennen beim Gemeindefest in Schwetzingen konnte man wertvolle Preise gewinnen. © Rita Weis

Bunt und vielseitig war das Programm im gut besuchten Lutherhaus. Die „SpargelSpinners“ zeigten einen Square-Dance auf der Bühne, wobei der Caller Rolf Krayer Ansagen machte, auf die die Tänzer reagieren mussten. Mit Tanz und Leistungssport wurde das Programm durch die Gardetanzgruppe der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft (SCG) fortgeführt. Einen erstaunlichen Beitrag leisteten die Kinder der Luther-Kita und der Arche Noah, indem sie die biblische Schöpfungsgeschichte lebendig werden ließen.

Dann folgten drei Darbietungen von Tanzgruppen der Tanzschule Kiefer. Zuerst kamen die Kleinen, die Minis & Maxis und tanzten zu dem Thema „Die Sprache der Musik“ mit der Botschaft egal welche Sprache du sprichst, woher du kommst, welche Religion du hast – gemeinsam tanzen und spielen ist einfach toll. Die Größeren feierten eine Sommerparty „Ces soirée-là“, und die noch Größeren präsentierten Hip-Hop mit den Titeln „Escapism“ und „Takedown“.

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Den Abschluss des Bühnenprogramms bildete der Chor d’Accord unter der Leitung von Elena Spitzner mit bekannten internationalen Schlagern und Popsongs. Als der Chor „Gute Nacht, Freunde“ von Reinhard Mey sang, konnte man denken, dass dies der Ausklang war, aber der Chor hatte noch ein Schmankerl auf Lager und interpretierte auf Bayerisch „Schad is, dass scho zum Hoamgeh‘ is“. Das war der Abschluss des Bühnenprogramms. Zum Schluss spendete Pfarrer Groß noch den Segen. Natürlich war während des Fests auch für kleine Speisen, selbstgebackenen Kuchen und Getränke gesorgt. Als das Gemeindefest zu Ende ging, halfen viele beim Aufräumen. Wie hatte Pfarrer Groß gesagt? Die verbindende Kraft einer Kirchengemeinde wirkte tatsächlich bis zum Heimgehen.

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