Sinzig/Ahrtal. Zurück bei Karl-Heinz Krappitz. Das Haus des Sinzigers war stark von der Flut betroffen, ebenso das seiner Tante nebenan (wir berichteten mehrfach). „Mir geht es soweit gut“, entgegnet Karl-Heinz Krappitz auf entsprechende Nachfrage dieser Zeitung. „Aber fertig bin ich im Erdgeschoss noch nicht“, gibt er einen Sanierungsstand seines Hauses durch.
Karl-Heinz Krappitz gehört zu den Betroffenen, der keine Elementarschadenversicherung hatte. Heißt: Für ihn gibt es kein Versicherungsgeld. Er bemüht sich weiter um Geld der Landesbank, für die er jedoch Endrechnungen von Handwerkern braucht, die ihm jedoch noch fehlen. Zudem stemmt viel in Eigenleistung, auch, weil eben Handwerker Mangelware sind. Er habe Wohnzimmer, Küche, Gäste-WC und Flur fertig. Als Nächstes ist das Treppenhaus mit der Holztreppe an der Reihe. Da das Abschleifen mit viel Staub verbunden sein wird, „ist mein Wohnzimmer noch immer ohne Möbel und Gardinen“. Er habe auch noch keine Zeit gehabt, um nach Möbeln zu schauen. „Im Keller, auf der Terrasse und im Außenbereich gibt es natürlich auch noch viel zu tun. Das geht erst später nach und nach.“
Trotz der vielen Arbeit sei seine Stimmung gut: „Ich bin zuversichtlich.“ Ende dieses Jahres würde er gern soweit sein, dass das Erdgeschoss wieder gemütlich bewohnbar ist.
Fluthilfe im Ahrtal: Starkregen und seine Folgen
Allerdings hat er auch gerade wieder einen Schreckmoment hinter sich: „Am Donnerstag, 22. Juni, hatten wir gegen 13 Uhr ein Gewitter mit Starkregen. Es dauerte nur 15 bis 20 Minuten, reichte aber, dass bei mir vor der Haustür die Straße bis über die Bordsteinkante komplett überschwemmt war, weil der Kanal zurückstaute und überlief. Meine Garage stand wieder 20 Zentimeter unter Wasser. Ich hab sofort bei der Stadtverwaltung und den Stadtwerken Sinzig angerufen. Ohne Erfolg, da war laut Bandansage Mittagspause. Da blieb mir nur, die 112 anzurufen. Die Feuerwehr pumpte die Garage leer. Zum Glück hat meine neue Rückstauklappe im Keller in der Abwasserleitung funktioniert. Lediglich das Waschbecken im Keller war halbvoll mit Schmutzwasser.“
Das Wasser auf der Straße sei dann auch abgelaufen, dennoch macht sich Karl-Heinz Krappitz Gedanken, ob dieser nicht unterdimensioniert sei: „In diesem Moment denkt man natürlich gleich wieder an die Hochwasserkatastrophe vom 15. Juli 2021!“
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