Initiative „Babyfreundich“

Geburtshilfe in Schwetzingen: GRN-Klinik ausgezeichnet

Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe legt großen Wert auf eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind, fördert das Stillen und bietet umfassende Betreuung und Unterstützung für junge Familien.

Von 
Marcus Oehler
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Die Bindung zwischen Eltern und Baby von Anfang an fördern. © Jacqueline Wardeski

Schwetzingen. Eine enge Bindung zwischen Eltern und Kind, die Entwicklung des Kindes und das Stillen – das sind die Grundpfeiler der WHO- und Unicef-Initiative „Babyfreundlich“. Nach deren Richtlinien ist die Geburtshilfe der GRN-Klinik Schwetzingen seit 2015 zertifiziert, in diesem Frühling wurde die Abteilung unter Chefärztin Dr. Annette Maleika erneut ausgezeichnet.

„Durch Stillstatistiken und externe Überprüfung der Zufriedenheit der Mütter können wir die Erfolge unserer hohen Qualitätsstandards in den Zertifizierungen alle drei Jahre belegen“, erläutert die Chefärztin: „Auf die diesjährige Rezertifizierung sind wir besonders stolz, weil wir für die Umsetzung des Konzeptes ausschließlich Lob und Wertschätzung bekommen haben.“

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Mit der Zertifizierung verpflichtet sich die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe einer hohen Betreuungsqualität, um die Bindung zwischen Eltern und Baby von der ersten Minute an zu festigen. Schon in der Schwangerschaft führen die Hebammen Gespräche mit den werdenden Eltern zum Thema Stillen.

Bedeutung von Betreuungsqualität und Stillberatung in Schwetzingen

„Nach der Geburt gibt es auf Station durch uns Pflegekräfte alle wichtigen Informationen zum Stillen und Aufenthalt bei uns sowie zu den Neugeborenenscreenings“, berichtet Janina Avemarie, Leiterin der Mutter-Kind-Station. „Einen Tag vor Entlassung führen wir ein Gespräch, um die Zeit zu Hause mit einem Neugeborenen zu besprechen und Tipps zu geben, wo sich die Eltern Unterstützung holen können. Für unser Team ist es das Wichtigste, dass die Eltern glücklich, gut informiert und mit einem sicheren Gefühl nach Hause gehen.“

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Doch nicht nur die engmaschige Begleitung der jungen Familien spielen eine besondere Rolle in der Zertifizierung. Auch das Bonding, der ausgiebige Hautkontakt direkt nach der natürlichen Geburt oder dem Kaiserschnitt, wird gefördert, um eine enge emotionale Beziehung zwischen Neugeborenem und Eltern zu stärken. Zudem begünstigt dieses erste Kuscheln die Milchbildung und somit das Stillen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit für Babyfreundlichkeit

„Durch das lange ungestörte Bonding bei uns im Kreißsaal klappt das erste Anlegen viel intuitiver und einfacher“, sagt Hebamme Anna Lörch: „Mein Hebammen-Herz schlägt höher, wenn ich sehe wie ein gutes Still-Management in der Praxis auch wirklich zu spürbaren Verbesserungen beim Stillen führen.“ Dr. Maleika fügt hinzu: „Mehr als 92 Prozent aller Mütter stillen ihr Baby bei uns erfolgreich. Auch jenen, die ihr Kind lieber mit der Flasche füttern, zeigen wir, wie das Füttern zum Bindungsaufbau wirksam umgesetzt werden kann.“

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Um das Konzept in dieser Art umsetzen zu können, ziehen alle Professionen an einem Strang. „Ärztliche Geburtshelfer, Hebammen, Kinderkrankenschwestern, Anästhesisten und Kinderärzte. Wir sind gemeinsam geschult, zertifiziert und bilden uns ständig gemeinsam weiter“, sagt Maleika. Für Stationsleiterin Janina Avemarie bedeutet die Zertifizierung: „Babyfreundlich ist für mich nicht nur ein Konzept, sondern eine Mentalität. Es geht um die Rückkehr zum Natürlichen und so wenig Intervention wie möglich. Man hat Zeit, sich dem Rhythmus von Mutter und Kind anzupassen und beide auf dem selbstbestimmten Weg zu begleiten.“

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