Speyer. Die Speyerer Feuerwehr legte mit einer weiteren Veranstaltung im Jahr des 175. Bestehens nach und zeigte damit, dass sie „Feuer und Flamme“ für ihre Heimatstadt ist.
Die Vorarbeit war immens gewesen. Das Ergebnis ist es auch: eine spannende Fachmesse, die nicht nur für Angehörige von Feuerwehren etliches Interessantes bietet, ist entstanden. Ein Highlight: das erste elektrobetriebene Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF). Unsere Reporterin schaute sich am Samstag im Technik Museum Speyer um.
Futuristisch wirkte der Einsatzwagen in seiner quadratischen Form an der Front mit katzenaugenähnlich leuchtenden Strahlern. Der Speyerer Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Peter G. Eymann wies nicht ohne Stolz auf den Prototypen hin, der von der Fachfirma Rosenbauer mit Hauptsitz in Österreich entwickelt wurde. „Das ist ein HLF der neuesten Generation“, sagte er und sprach in dem Zusammenhang von einer permanenten Entwicklung.
Feuerwehrausstellung im Technik Museum Speyer
„Der technische Fortschritt ist wie Schwarz und Weiß“, stellte er frühere Einsatzfahrzeuge und heutige gegenüber. In Gebrauch sei das E-HLF derzeit schon in Berlin. Selbst Los Angeles habe an die 40 Stück geordert. In Speyer sei daran aktuell nicht zu denken. „Wir sind aber gespannt, welche Erfahrungen die Berliner Kollegen machen“, betonte Eymann in Bezug auf die deutsche Testphase.
Wie im Fuhrpark geht die Entwicklung auch in der Ausstattung der Feuerwehrleute weiter. Das ganze Portfolio des Angebots hatte die Firma Haix mit auf das Außengelände des Technik Museums gebracht, von den Badelatschen über Trinkflaschen bis zu den neuesten Einsatzschuhen. „Die haben einen extremen Wiedererkennungswert“, unterstrich Anna-Lena Nocker-Sprenger aus der Assistenz des Direktvertriebs. Deutschlandweit, aber auch in die USA, liefert Haix seine Produkte. Das deutsche Unternehmen hat eine Filiale in Hockenheim.
Rettungsarbeit im Kleinformat bei der Feuerwehrausstellung in Speyer
Eymann war stolz, im Jubiläumsjahr eine Fachmesse mit vielen verschiedenen Sektoren nach Speyer geholt zu haben: „Normalerweise müssen wir immer zu den großen Messen weiter wegfahren, diesmal nutzen die Kollegen aus den Wehren in der Region die Chance, sich vor der Haustür zu informieren.“ Doch auch nicht fachliches, aber technisch interessiertes Publikum kam auf seine Kosten am Wochenende.
Oldtimer zogen die Blicke von Alt und Jung auf sich, beispielsweise ein Löschfahrzeug der Marke Daimler-Benz von der Feuerwehr Wiesloch aus dem Jahr 1963 oder der Rüstkranwagen Magirus namens „Pluto 200 AK“ von 1965, den der Kurpfälzer Verein für Feuerwehrgeschichte in Mannheim 2018 übernommen hat. Ebenfalls eine hohe Verweildauer herrschte bei der Playmobil-Ausstellung, die in der Raumfahrthalle vom THW Dillingen aufgebaut worden war. Eine riesige Feuerwache in Miniatur war zu sehen und knapp daneben ein brennendes Haus, aus dessen Fenstern schwarz eingefärbter Watterauch waberte. Das Tolle: Vieles, was die Besucher im Kleinen entdeckten, war auch auf dem Gelände zu sehen, unter anderem der Fuhrpark des Technischen Hilfswerks.
Praktische Übungen in Speyer inbegriffen
Führungen für alle Gäste sorgten für tiefere Einblicke in die Arbeit der Blaulichtfamilie. Gleiches gilt für die Nachwuchswerbung der Polizei oder die Botschaft der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) Speyer, dass ein Erste-Hilfe-Kurs nicht nur einmal im Leben absolviert werden sollte. SEG-Chef Martin Bracker stellte fest: „Die meisten sagen, den letzten Kurs für den Führerschein gemacht zu haben.“
Die Angst vor der Reanimation nehmen wollte das SEG-Team durch praktische Übungen. Diese konnten am Sonntag Freiwillige auch bei einem Gaudiwettbewerb mitmachen, bei dem es tolle Preise gab. Die Ehrenabteilung der Feuerwehr betrieb Aufklärungsarbeit, was Vorratshaltung für Notfälle angeht.
Am Rande der Veranstaltung wurde für die Speyerer Partnerstadt Ravenna gesammelt, die beim schweren Unwetter in Italien zu Schaden gekommen war.
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