Es war ein Anblick, der Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und dem Theatermacher Joerg Steve Mohr gefehlt hat. Versammelten sich doch nach zwei Jahren Pause endlich wieder alle Viertklässler der kurfürstlichen Residenz – immerhin 186 Schüler aus sechs Schulen – im Rokokotheater des Schlosses Schwetzingen und feierten auf Einladung der Stadt mit dem grandiosen Quintett „Spark“ das Ende ihrer Grundschulzeit. Und das mit dem Feiern war hier ernst gemeint.
Es ist nicht sicher, ob das Rokokotheater in den vergangenen Monaten je solche Begeisterungsstürme erlebte – selbst wähernd der gerade zu Ende gegangenen SWR Festspiele. Das 1752 erbaute Rokokotheater und „Spark“ 2022 erwiesen sich als einzigartige Mischung, die die Augen von allen hier im Saal zum Leuchten und den Saal zum Beben brachten.
Kurz begrüßten der Oberbürgermeister Pöltl, der Intendant des Theaters am Puls Mohr und Annemieke Wagner von der Schlossverwaltung die Kinder, für die schon das Rokokotheater an sich ein Ereignis war. Romina, Felix, Khean oder Louis – alle zeigten sich hingerissen von diesem festlichen Saal. „Einfach super schön und toll“, so der Tenor quer durch die Reihen.
Noch etwas weiter nach oben ging die Begeisterungskurve mit den Musikern Andrea Ritter (Blockflöte), Daniel Koschitzki (Blockflöte), Stefan Balazsovics (Bratsche und Geige), Victor Plumettaz (Cello) und Christian Fritz (Klavier). Von Johann Sebastian Bach über die Beatles bis zu eigenen Kompositionen veranstalten die fünf eine Art musikalisches Brillantfeuerwerk. „Spark“ heißt ja Funke – und der Name ist dabei durchaus Programm. Denn die Funken sprangen. Von der Bühne in den Zuschauerraum und von da wieder zurück zu den Musikern. Das, so war es zu hören, habe in den vergangenen beiden Jahren schon gefehlt.
Sicher seit 15 Jahren schenkt die Stadt den Schwetzinger Grundschülern zum Ende ihrer Grundschule dieses Theatererlebnis. Und wenn man sieht, wie hier zugehört und gejubelt wurde, scheint klar, dass sich das Geschenk in der Kategorie, mehr als gelungen, bewegt. Diese eineinhalb Stunden werden die Schüler wahrscheinlich nicht vergessen. Die zehnjährige Romy spricht von dem Erlebnis, wie eigentlich alle Schüler, von genial bis toll, ausschließlich im Superlativ.
Neben wirklich großartiger Musik erläuterten die fünf dann auch noch ihre Instrumente und beantworteten Fragen. Ob einem beim Geige spielen die Finger weh täten, konnte Balazsovics verneinen. Erstaunt wurde aufgenommen, dass es eine ganze Blockflötenfamilie gebe, die größte misst locker fast zwei Meter.
Am Ende galt: Egal wie die Grundschulzeit im Gesamten war, dieser erste musikalische Schlusspunkt am Übergang zu den weiterführenden Schulen war grandios. Nicht nur für die Schüler.
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