Mitmachen und Überraschungen entdecken - Mitarbeiter der evangelischen und katholischen Kirche haben den Kreuzweg in der Kirche St. Maria in Schwetzingen nachgestellt. Er ist für Interessierte der Region.

Hier lässt sich Geschichte aktiv erleben

Mitarbeiter der evangelischen und katholischen Kirche haben den Kreuzweg in der Kirche St. Maria in Schwetzingen nachgestellt. Er ist für Interessierte der Region.

Von 
Sabine Zeuner
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In der Kirche St. Maria in der Schwetzinger Uhlandstraße leuchten farbenfrohe Bilder vor dem Altar am Boden liegend dem Besucher entgegen. Sie sind Teil des interaktiven ökumenischen Osterweges, den Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden am Tag vor Palmsonntag gestalten. Das „ökumenische Deko-Team“ mit Beate Günther und Diakonin Margit Rothe von der evangelischen Kirchengemeinde, Pastoralassistent Sebastian Binder und Isabel Hawranke von der Seelsorgeeinheit Schwetzingen hat sehr viel Material in die Kirche St. Maria mitgebracht.

Auf den vorderen Bankreihen stapeln sich Bilder, Beschreibungen, Rezepte, kleine Zweige, Baumrindenstücke, Seifenblasen und Blumensamen. „Das sind unsere Zutaten für den Osterweg“, schildert Margit Rothe und arrangiert braune Tücher als Weg auf den Altarstufen. Gemeinsam mit Beate Günther und Isabel Hawranke verteilt sie Rindenmulch darauf.

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Sebastian Binder erklärt, was hier gerade passiert: „Die Ökumene hier lebt, wir haben gemeinsam mit den Pfarrgemeinden in Oftersheim und Plankstadt ein Konzept entwickelt, den Osterweg für alle erlebbar zu machen.“ Als Ort sei die recht große Kirche St. Maria in der Uhlandstraße dafür wie geschaffen mit verschiedenen Ein- und Ausgängen und einer erlaubten Besucherzahl von 88, beschreibt Isabel Hawranke die Ortswahl. „Zudem liegt sie ziemlich mittig zwischen den Gemeinden, deshalb bauen wir den Osterweg in diesem Gotteshaus, das alle Gläubigen besuchen können“, so Hawranke, „es gibt hier genügend Raum, sich zu verteilen, sollten einmal mehr Personen zeitgleich den Osterweg erleben wollen.“

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Aus Holzbausteinen errichten Hawranke und Binder das Stadttor von Jerusalem, durch das Jesus auf einem Esel sitzend in die Stadt geritten ist. Das war an Palmsonntag, der als Beginn der stillen Tage vor Ostern gefeiert wurde. Direkt vor dem Altar kniet Margit Rothe und baut das Grab Jesu aus einem Blumentopf, der die Höhle darstellt, Moos und einem besonderen Stein dessen Weg in die Schwetzinger Kirche sie erzählt: „Ich hatte das Bild im Kopf, einen richtig schönen, alten Stein vor die Höhle legen zu können.“ In Hockenheim unterwegs kam sie an einer Baustelle vorbei, wo kurz zuvor eine historische Mauer eingestürzt war (wir berichteten in der Ausgabe vom 9. März 2021). „Da lagen die perfekten Steine für mein Vorhaben“, erinnert sich Rothe, dass sie einen Bauarbeiter angesprochen hat, ob sie ein Exemplar haben könnte. Der habe sie erkannt und direkt gefragt, ob sie „die Frau Rothe“ sei. Überrascht davon, aber auch ermutigt, schilderte sie lebhaft ihr Anliegen und fand Gehör sowie den gewünschten Stein. „Dieser flache Sandstein ist der perfekte Verschluss für die Grabhöhle“, freut sie sich über die nette Begegnung.

Kreuze selbst binden

Während Ästchen platziert werden, schaut Seelsorgeeinheitsleiter Pfarrer Uwe Lüttinger kurz herein und lobt die bis dahin schon sehr aussagekräftige Gemeinschaftsaktion. Die Ästchen befinden sich an der Stelle, an der der Karfreitag bildhaft mit dem Kreuz gezeigt wird, und sollen zum Basteln animieren: „Damit die Kinder mit einem Stück Kordel selbst ein Kreuz binden können“, erklärt Binder.

Entlang des Weges liegen Bilder aus dem Erzähltheater Kamishibai von Don Bosco, die in einfacher Darstellungsweise die Stationen von Begegnungen, Anfeindungen, Verrat, Festnahme, Verurteilung, Kreuzlast, Stürzen und immer wieder Aufrichten bis zum Annageln ans Kreuz, der Abnahme vom Kreuz und dem Grab zeigen. Diese bieten in Verbindung mit Suchbildern und kleinen Rätseln viel Potenzial für Erwachsene, den Kindern den Kreuzweg anschaulich zu erklären.

Übrigens sind überall dort, wo es Aktionen für Kinder gibt, besinnliche Texte zum Thema für die Erwachsenen platziert oder auch das Rezept fürs Fladenbrot sowie Blumensamen am Wegende als Sinnbild für die Freude der Auferstehung. Für Kinder gibt es Seifenblasenspender. Und wenn die Blumen dann blühen und die Kinder die schillernden Seifenblasen in die Welt schicken, ist die Osterbotschaft angekommen. Die Kirche St. Maria ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Weitere Fotos gibt es hier.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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