Kundenservice - Bianca Oberhausen und Jochen Kühnle erzählen aus ihrem Alltag in der ersten Reihe / Bei ihnen laufen die Fäden unseres Verlages zusammen

Hilfe für Leser in (fast) allen Lebenslagen - die SZ wird 140

Von 
Jürgen Gruler
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„Sage se mol, habt ihr een neue Zusteller bei uns in de Strooß?“ – so oder so ähnlich fangen Telefonate gleich morgens früh im Kundenservice und im Sekretariat unserer Zeitung an. Dann ist unseren Leserinnen und Lesern, die die Zeitungslektüre am Frühstückstisch vermissen, weil ein Zusteller einen Fehler gemacht hat oder ein Nachbar „ganz aus Versehen“ die Zeitung an sich genommen hat, schnell geholfen. Denn dank modernster Technik ist die Reklamation prompt erfasst und die fehlende Zeitung schon bald in den Briefkasten beim Kunden zu Hause nachgeliefert.

Ob es nun die Jahrgangsmeldung ist, die unbedingt noch am nächsten Tag in die Zeitung muss, der Verein seine Versammlung wegen Corona absagen muss oder die Volkshochschule noch Plätze in einem Kurs frei hat, Bianca Oberhausen und Jochen Kühnle sind fast immer die ersten Ansprechpartner am Telefon für unsere Kunden und die beiden nehmen sie auch in Empfang, wenn sie persönlich zu uns kommen.

Aber es bleibt ja längst nicht bei Dingen, die unsere Zeitung betreffen. Bei der SZ/HTZ wird eigentlich in jeder Lebenslage angerufen. Der eine hat mit dem anderen gewettet, wann der OB in Schwetzingen abgewählt wurde, der nächste will wissen, wie lange es die Kollerfähre schon gibt. Und derzeit dreht sich natürlich alles um Corona. Verzweifelte Menschen, die versuchen, einen Termin für eine Impfung zu ergattern, wenden sich an uns. „Am Freitag hatte ich ein Gespräch mit einer Leserin, die in Ketsch wohnt und in der Zeitung gelesen hat, dass es für Ü70-Jährige einen Impftermin gibt. Da ihr aber an dem Tag die Zeitung erst später geliefert wurde, weil ein Zusteller ausgefallen war, war sie natürlich später dran mit ihrem Anruf und konnte keinen Termin mehr ergattern. Jetzt wollte sie von uns wissen, ob wir ihr nicht einen Termin organisieren können, sie kurzfristig in einem anderen Ort mit unterbringen würden. So was ist natürlich bitter – aber wir können eben nicht bei jedem Problem helfen. Auch wenn wir das zu gern möchten“, erzählt Bianca Oberhausen, seit vielen Jahren Assistentin der Geschäftsleitung.

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Wenn es Ungerechtigkeiten bei Behörden gibt oder jemand mit einem berechtigten Anliegen abblitzt, dann konnten wir aber schon oft vermittelnd eingreifen und da hilft dann manchmal doch der Anruf der Zeitung, die sich für ein Thema interessiert und es öffentlich machen will, dass es zu einer Lösung kommt, die beide Seiten ihr Gesicht wahren lässt. Das reicht vom abgelaufenen Schwimmbadgutschein bis zur Straßenlaterne, die einfach seit Monaten nicht repariert wird.

Anlaufstelle Schwetzinger Zeitung

Hinweise von Leserinnen und Lesern aufnehmen, die etwas gesehen haben und es der Zeitung mitteilen möchten, damit man mal was draus macht, alte Zeitungsartikel und Fotos heraussuchen, den Abfallkalender oder den Busfahrplan ausdrucken. Die Schwetzinger Zeitung ist für viele Mesnchen aus der Region die erste Anlaufstelle, wenn sie ein Anliegen haben. Dann landen sie meist zuerst im Redaktionssekretariat: „Könnten Sie mir bitte helfen, ich brauche die Telefonnummer vom Krankenhaus“, oder vom Rathaus oder von der Schlossverwaltung. Schnell helfen zu können, eine Auskunft zu geben, das sind für uns meist ein paar Klicks im Internet, aber vor allem für ältere Leser oft große Hürden. „Da liegt der Anruf bei der Zeitung doch nahe, die wissen schließlich (fast) alles. Wenn die Telefonnummer auf der Titelseite der Zeitung steht, wie bei uns, dann bekommt man viele Anrufe und das persönliche Gespräch mit den Leserinnen und Lesern bereichert ungemein. Man ist nah dran an den Problemen und Belangen, an den Sorgen und Nöten der Menschen, erzählt Oberhausen.

Oft geht es einfach auch drum, mal zuzuhören und einen Ratschlag zu geben. Längst nicht immer steckt eine gute Zeitungsgeschichte dahinter. Aber: „Wir haben immer ein offenes Ohr, nehmen Kritik und Anregungen auf und geben sie an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen weiter“, sagt Jochen Kühnle aus dem Redaktionssekretariat. Da bekommt man auch mal Geschichten von früher erzählt. Oder wird gefragt, wie es den Kindern geht, weil man die Anrufer schon viele Jahre kennt und sie jeden Monat ihr Jahrgangstreffen in der Zeitung ankündigen.

Viele Arbeiten, die hier in der Schaltzentrale der Zeitung laufen, sehen die Menschen draußen gar nicht. Hier werden sämtliche Veranstaltungen organisiert – vom Talk im Schloss bis zur Spargelwanderung, vom Tag der offenen Tür bis zum Jazz-Frühschoppen. Und die Leseraktionen managen die beiden Mitarbeiter auch: Vom Bambinilauf beim Spargellauf mit Aktionsstand, Fred Fuchs und Kinderprogramm, über den Produkteinkauf und Sonderaktionen der Marke Kurpälzer bis hin zu den aufwendigen Projekten mit Schulen und Kindergärten zur Leseförderung. So sind bei Klasse Kids seit 2008 jährlich rund 800 bis 1000 Viertklässler aus unserem Verbreitungsgebiet dabei. Die Schüler bekommen zwei Wochen lang täglich Zeitungen geliefert, die Lehrer erhalten umfangreiches Unterrichtsmaterial und Redakteure besuchen die Klassen und stehen vor Ort Rede und Antwort. „Wir leisten damit einen Beitrag zur Leseförderung und Entwicklung von Medienkompetenz. Wer liest, kann mitreden und sich seine eigene Meinung bilden. Um die Informationsflut zu bewältigen, kann man nicht früh genug erklären, was seriöse, gut recherchierte Nachrichten sind“, sagt Bianca Oberhausen, die das Projekt federführend leitet. Mit zum Sekretariatsteam gehört Martina Lederer. Sie kommt nachmittags und liest mit den Kollegen zusammen die fertigen Zeitungsseiten Korrektur und bewahrt uns vor manch einem Fehler.

Presse-Café folgt bald noch

Erster Anlaufpunkt für den persönlichen Besuch ist unser neues Kundenforum in der Carl-Theodor-Straße 2. Leider verhindert Corona bisher, dass auch das Lese-Café geöffnet werden kann. Aber Maria Brantl hält hier die Stellung, verkauft Kurpälzer Produkte, Tickets, Zeitungen oder Zeitschriften, sie nimmt Reklamationen entgegen und vermittelt Familienanzeigen an die Kollegen. Sie sorgt auch dafür, dass unsere regionalen Produkthersteller immer rechtzeitig nachliefern, wenn Kupälzer Leckereien auszugehen drohen. Da der Ticketverkauf derzeit mangels Veranstaltungen nur sehr eingeschränkt läuft, befinden sich die Mitarbeiterinnen des Kundenforums leider noch in Kurzarbeit, die Öffnungszeit ist auf 8 bis 12 Uhr eingeschränkt und die beiden Kolleginnen Uschi Schmitt und Birgit Hückel sorgen für ein Backup bei Urlaub und Krankheit.

Hoffen wir, dass Corona bald vorbei ist und wir unsere Leser wieder öfter persönlich vor Ort begrüßen können.

Hier finden Sie unsere Jubiläumsbeilage zum Durchblättern!

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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