Schwetzingen. Da ist Unterhaltung garantiert. Wenn Ina Müller von ihrer Kinderheit, ihrer Zeit als Apothekerin, von ihren Tourneen als Sängerin und von ihren prominenten Gästen bei „Inas Nacht“ erzählt, dann ist da immer ein gutes Maß an Selbstironie mit dabei. Jetzt kommt die 59-jährige Entertainerin, die heute in Hamburg lebt und auf dem Dorf bei Bremerhaven aufgewachsen ist, ins Schwetzinger Rokokotheater. Den Organisatoren von Talk im Schloss - Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz, Stadtwerke und Schwetzinger Zeitung - ist es gelungen, sie zu verpflichten. Und das hat durchaus Seltenheitswert, denn Ina Müller interviewt lieber selbst, als über sich zu sprechen. Da können sich die Moderatoren Till Meßmer und Jürgen Gruler also warm anziehen.
Im Vorfeld der Veranstaltung am Montag, 4. November, um 19.30 Uhr, für die der Vorverkauf am Mittwoch, 16. Oktober, im Kundenforum unserer Zeitung am Schwetzinger Schlossplatz (geöffnet von 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr) beginnt, haben wir mit Ina mal kurz geplaudert. Titel des Abends wird übrigens „Frei Schnauze“ sein.
Kannst Du Dich noch an Dein Konzert im Schwetzinger Schlossgarten erinnern. Ich sag nur August 2018 und Gipsfuß?
Ina Müller: Natürlich kann ich das. Ich brauchte die Hilfe eines sehr netten Security-Mannes, um von der Bühne zu kommen - und vor allem wieder rauf. Das vergisst man nicht so schnell.
Was ist denn wichtiger für Dich? Singen oder Sabbeln?
Müller: Wenn ich viel gesungen habe, brauch ich dann bald wieder das Sabbeln. Am besten ist für mich die Bühne. Da findet beides an einem Abend statt.
Suchst Du die Gäste und die Leute, die Musik machen selbst aus oder gibt es da ein großes Team?
Müller: Wir bekommen sehr viel Musik zugeschickt. Und ich bin viel auf Musikplattformen unterwegs. Wir sind zu zweit, mein Kollege Mathias Wallerang und ich. Wir hören uns durch alles durch und entscheiden gemeinsam, wen wir in die Sendung einladen wollen.
Hattest Du mal einen Gast oder eine Gesprächspartnerin, die echt schwer zu knacken war, also nicht so richtig erzählen wollte?
Müller: Eigentlich nicht, wer in meine Sendung kommt, der weiß doch mittlerweile, was da passiert. Ein „darüber möchte ich nicht sprechen“ gibt es da eher selten.
Wer kam denn auf die Idee mit den Shantys?
Müller: Ich. Das war für mich direkt gesetzt. Ich habe im Vorfeld sogar ein Shanty-Casting gemacht.
Du bist ja ein echtes Nordlicht. Aufgewachsen auf dem Bauernhof mit vier Schwestern. Wie war das zu Hause?
Müller: Laut, wild, aber auch frei . . . und natürlich mussten wir Kinder damals auf dem Hof mit anpacken. Zäune ziehen, Kühe melken, Stroh pressen - das war eigentlich meine erste Ausbildung.
Bist Du noch immer eng mit Deinen Schwestern? Wie oft könnt Ihr Euch sehen?
Müller: Wir wohnen leider nicht so ganz nah beieinander. Drei meiner Schwestern leben im Rheinland. Da trifft man sich nicht mal eben schnell. Wir fünf besuchen jetzt im November aber gemeinsam einen Kochkurs - da bin ich mal gespannt.
Ist es schwieriger für Dich, in Süddeutschland aufzutreten?
Müller: Nein, im Gegenteil. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber der Süden und ich - ich würde fast sagen, es ist Liebe.
Deine Lieder sind ja total aus dem Leben gegriffen. Ist da viel selbst Erlebtes dabei - ich sag nur „Maxi Cosy auf dem Beifahrersitz“?
Müller: Ja schon, denn nur so funktioniert das bei mir. Liedtexte müssen immer nah an mir dran sein, sonst habe ich schon gleich gar keine Lust, überhaupt mit dem Song anzufangen.
Bei Deinen Konzerten suchst Du Dir ja gern mal ein männliches „Opfer“ in der ersten Reihe. Siehst Du den Kerlen an, wer mitspielt und wer nicht?
Müller: Ja. Ich mache das jetzt seit 30 Jahren - und die Trefferquote ist sehr hoch. Wahrscheinlich läuft das sogar eher unterbewusst ab, denn so viel Zeit zum Überlegen habe ich da meistens nicht, wenn ich auf die Bühne komme und runterschaue.
Gibt es neue Projekte in Sachen Musik?
Müller: Ja, im November 2025 kommt ein neues Album raus. Ich bin grad wieder mittendrin im Texteschreiben und Themenfinden.
Welchen Gast hättest Du wahnsinnig gern mal bei „Inas Nacht“ und warum?
Müller: Jürgen Klopp! Weil ich weiß, dass das ein ganz großartiger Abend werden würde.
Tickets für Talk im Schloss sind oft schnell vergriffen. Verkauf ab Mittwoch, 16. Oktober, um 8 Uhr im Kundenforum der Schwetzinger Zeitung.
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