Jugendzentrum „Go in“

Jugendarbeit in Schwetzingen sucht Nähe zu Vereinen

Das Jugendzentrum "Go In" in Schwetzingen stellt sich in Sachen Kooperation neu auf, damit jeder partizipiert – allen voran die jungen Menschen in der Stadt.

Von 
Marco Montalbano
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Hier stimmt die Chemie: Jeremy Dietmann (Friedrichstift, v. l.), Karlheinz Seitz (Stadt Schwetzingen) und Patrick Uhrig (Friedrichstift). © Montalbano

Schwetzingen. Nach der allgemein schwierigen Zeit in der Pandemie wurde die Jugendarbeit in Schwetzingen im April diesen Jahres neu aufgestellt (wir berichteten). Dank der neuen Kooperation mit dem evangelischen Kinder- und Jugendhilfeträger Friedrichstift mit Sitz in Leimen haben zwei Mitarbeiter das hiesige Team der offenen Jugendarbeit verstärkt, nachdem im Januar mit Markus Liu-Wallenwein schon ein neuer Jugendreferent sein Amt angetreten hatte. Nun soll die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen intensiviert werden.

Als erstes Projekt steht dazu ein Basketball-Turnier in Zusammenarbeit mit dem TV Schwetzingen auf dem Programm. Dies hätte eigentlich am vergangenen Freitag auf dem Außengelände des Jugendzentrums „Go in“ stattfinden sollen, musste allerdings wetterbedingt abgesagt werden. Unsere Zeitung traf das neue Team, das sich in nächster Zeit noch vergrößern könnte.

Im Schwetzinger Jugendzentrum ist das Team perfekt eingespielt

Pädagoge Karlheinz Seitz steht für die Kontinuität im „Go in“. Jugendliche laufen vorbei und grüßen ihn freundlich mit „Hey, Kalle“, denn der Ton zwischen Mitarbeitern und Besuchern des Jugendzentrums ist angenehm locker. Seitz ist erfahrener Pädagoge. Und der über 50-Jährige ist schon lange dabei, der als einziger Festangestellter der Stadt noch von der alten Besetzung übrig geblieben war. Sein Vorgesetzter, Markus Liu-Wallenwein, ist ebenfalls schon eine Weile für die Stadt tätig, zuvor jedoch in anderer Position, in der er schon regelmäßig Kontakt mit der Jugendarbeit hatte. Seit Januar ist der ehemalige Integrationsbeauftragte Sachgebietsleiter für Jugend, Vereine und Sport.

Neu mit an Bord sind der 34-jährige Jeremy Dietmann und der 28-jährige Patrick Uhrig. Beide sind ausgebildete Erzieher und Angestellte des Friedrichstifts, genau wie Bereichsleiterin Melanie Raut-Kästel. „Sie ist einmal pro Woche im ‚Go in‘“, teilt Seitz mit, der ergänzt: „Unterstützt werden wir außerdem von unserem FSJ-ler Marvin Müller und ehrenamtlich tätigen Jugendlichen“. Man sei wieder gut aufgestellt und die Chemie im Team stimme, das den Ausfall des Basketball-Turniers gelassen nahm, genau wie die Jugendlichen: „Wir hatten den Grill, Bierbänke und einen Pavillon ja schon aufgebaut. Das Angebot, zu grillen und gemeinsam gemütlich etwas zu essen wurde gern angenommen.“

Das Turnier werde natürlich zum nächstmöglichen Zeitpunkt nachgeholt, wetterunabhängig, vermutlich in der Sporthalle des Hebelgymnasiums. „Die Zusammenarbeit bei dem Turnier ist eine Premiere und ein Probelauf. Wir schauen mal, wie es läuft, aber es sieht gut aus. Ich bin guter Dinge“, so Seitz. Wichtig sei ihm zu betonen: „Wir verstehen uns zu den Vereinen nicht als Kontrahenten, sondern ziehen im Sinne der Jugendarbeit am selben Strang.“

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Eine glückliche Fügung sei auch, dass Patrick Uhrig nicht nur in Schwetzinger aufgewachsen sei und sich entsprechend auskenne, sondern auch schon lange ‚aktiver TV-ler‘ und Basketball-Trainer sei, der meinte: „Markus Liu-Wallenwein schlug vor, dass die Kooperation mit den Vereinen verstärkt wird. Dass sie mit ins Boot geholt werden, ist besonders nach der Corona-Zeit eine wichtige Sache. Wir alle fanden, es sei eine gute Idee.“

Jeremy Dietmann teilte mit: „Schon mein erster Eindruck von der Aufstellung und Organisation der Jugendarbeit in Schwetzingen war gut. Und der positive Eindruck hat sich bestätigt.“ Jeden Donnerstag und Freitag ginge er mit seinem Kollegen zwischen 19 und 21 Uhr an die Orte in der Stadt, die Jugendliche gerne aufsuchten. Auch eine Erweiterung des Teams sei angedacht, am besten durch eine Mitarbeiterin, an der man „dran sei“.

Liu-Wallenwein meinte auf Anfrage: „Deutschland ist Basketball-Weltmeister. Da passt so ein Turnier gut. Unser Ziel ist neben dem, die offene Jugendarbeit zu präsentieren, auch die Vereinsarbeit zu stärken.“ Neben Basketball sei man natürlich offen für alle anderen Sportarten. „Es ist toll, dass wir durch Kooperationen auch Sportfachleute aus den Vereinen dazu holen können.“ Dass die Chemie im neuen Team stimmt, kann er nur bestätigen. Das wirke sich auch entsprechend positiv auf die Jugendlichen aus.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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