Schwetzingen. Bei schönstem Sommerwetter zeigten zahlreiche Kinder und Jugendliche von sieben Schulen aus Baden-Württemberg und vom Sporttheater Heidenheim in einem fünfstündigen Programm ihr Können in den Bereichen Musik, Tanz und Zirkusakrobatik im Schwetzinger Schlossgarten. Es war schon zum zweiten Mal, dass die landesweit ausgeschriebene Schulmusikveranstaltung „Klingendes Schwetzingen“ stattfand. Angesprochen waren alle Schularten; sieben Schulen waren der Einladung gefolgt und hatten mehrere Big Bands, Bläserkapellen, Popbands, Chöre sowie Akrobaten mitgebracht.
Schon die Begrüßung war ein echter Hingucker: Zehn fantasievoll bunt gekleidete Stelzenläufer standen direkt am Eingang zum Schlossgarten und hießen die Besucher willkommen; es waren Kinder und Jugendliche des Sporttheaters Heidenheim. Zunächst versammelten sich alle – Teilnehmer und Gäste – auf der Schlossterrasse. Nach kurzen Ansprachen durch Matthias von Schierstaedt und Marita Frank vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie durch Kalo Lejeune vom Karlsruher Regierungspräsidium, dem Schwetzingen verwaltungstechnisch zugeordnet ist, wurden die Gruppen einzeln durch gemeinsames rhythmisches Klatschen begrüßt. Musiklehrer Matthias von Schierstaedt aus Ludwigsburg hatte sogar ein kleines Lied geschrieben, das dann alle zusammen sangen.
Musik, Tanz und Zirkusakrobatik im Schwetzinger Schlossgarten
Danach verteilten sich die Gruppen an verschiedene Stellen im Schlossgarten. Die Big Bands und Bläserkapellen standen gleich links am Gartenkunstsaal. Den Auftakt machte die Bläserklasse der Maria-Sibylla-Merian-Grundschule Wiesloch. Sie hat seit mehreren Jahren eine Bläserklasse eingerichtet, bei der Orchesterstunden und Instrumentalunterricht kombiniert werden. Nach dem 20-minütigen Auftritt war schon die nächste Gruppe dran: Die Bläserklasse des Ludwig-Frank-Gymnasiums Mannheim. Aus Schwetzingen kam die Juniorband des Hebel-Gymnasiums zum Zug – aber ohne die Großen, denn die hatten am Vorabend ihre Abifeier. Schon richtig professionell war das Programm der Big Band des Ludwig-Frank-Gymnasiums Mannheim mit einem bunten Repertoire aus Musik der 1960er, mit Abba-Hits und lateinamerikanischer Big-Band-Musik.
Gegenüber dem Gartenkunstsaal hatten Akrobaten des Sporttheaters Heidenheim ihre Matten ausgelegt. Mit einem „Cyr Wheel“, einem Sport- oder Akrobatikgerät, zeigten sie eine die Musik begleitete Mischung aus Akrobatik und Tanz. Ein weiterer Hotspot war die Gartenmoschee. Dort luden Kinder der Comeniusschule zu einer bunten Reise mit klassischer und Popmusik ein, einem musikalischen Allerlei mit rhythmischem Klatschen und Body Percussion. Danach sang der Schulchor, bestehend aus Schülern der Klassen 5c, 6c, 7c sowie des Pop-und Klassikchors des Hebel-Gymnasiums Volkslieder und Popsongs. Erstaunlich professionell waren die gesanglichen Darbietungen der Aurelius Sängerknaben aus Calw. Sie sangen nicht nur Lieder in mehreren Sprachen, sondern unterstrichen sie mit einstudierten Gesten. Popsongs standen auf dem Programm der „Wilden Fünfer“ der Konrad-Adenauer-Realschule Phillipsburg.
Rock und Popmusik am Naturtheater beim Apollotempel
Am Naturtheater beim Apollotempel spielte auch die Musik. Richtigen Rock präsentierten die „Fly G’s“ vom Ludwig-Frank-Gymnasium und die Mädchenband „Girls on Fire“ der Realschule Neureut. Etwas ruhiger zu ging’s, als Schulchor und Vocaltrio des Hebel-Gymnasiums auftraten.
Kunststücke aller Art, Jonglagen, Diabolo-Spiele oder Einrad-Fahrerinnen sah man verteilt an verschiedenen Stellen des Schlossgartens. Hervorzuheben sind die Akrobatinnen am Trapez; wenn sie in den Lüften schwebten, stellte das Schloss eine sehr edle Kulisse dar.
Schirmherrin war Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Theresa Schopper. Engagiert repräsentiert wurde sie durch Matthias von Schierstaedt und Marita Frank, die Referenten für Schulmusik. Zugegen war Kalo Lejeune vom Regierungspräsidiums. Er freute sich über die wunderbare Atmosphäre im Schlossgarten, wo die musikalische Tradition schon auf seine Anfänge zurückzuführen sei. Dabei verwies er auf die Besuche Mozarts und Aufführungen der „Mannheimer Schule“ aus den Zeiten von Kurfürst Carl Theodor. Ziel sei heute, dass junge Leute Kultur für sich neu erschließen können. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Staatlichen Schlösser und Gärten mit Geschäftsführerin Patricia Alberth und die hiesige Verantwortliche Sandra Moritz.
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