Sänger überzeugt

Konzert in Schwetzingen: Jörg Schreiner begeistert Frauen im Danzi-Saal

Rund 30 Frauen genießen ein persönliches Konzert von Jörg Schreiner im Danzi-Saal, wo er bekannte Lieder in seinem eigenen Stil interpretiert und für eine emotionale Atmosphäre sorgt.

Von 
Sabine Zeuner
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Etwas mehr als 30 Zuhörerinnen kommen zum ersten Konzert für Frauen mit Jörg Schreiner. © © Sabine Zeuner

Schwetzingen. Mädels im besten Alter „gönnen“ sich eine musikalische Auszeit mit Jörg Schreiner, bevor es auf den Schloßplatz zum Höhenfeuerwerk-Schauen von „Schloss in Flammen“ geht. Petra aus Plankstadt kennt den Barden schon, seit der ein Junge war: „Er wohnte in der Nachbarschaft und übte immer Gitarrespielen“, erzählte sie und natürlich habe er auch gesungen.

Die Motivation der rund 30 Frauen beim ersten „Konzert für Frauen“ dabei zu sein ist völlig unterschiedlich. Im Danzi-Saal des Kulturzentrums wird jede einzelne herzlich und persönlich von Jörg Schreiner begrüßt und im Programmlauf öfter angesprochen. Bei einem Gläschen Sekt – mit und ohne Alkohol – geraten die weiblichen Fans schon vorm leicht verspäteten Beginn der Song-reise durch Leben, Liebe, Leid, Leidenschaft und Lob ins Schwärmen: „Er hat so eine tolle Stimme, ist sympathisch und versteht uns“, erzählen die Damen.

Viele bekannte Covers bei Jörg Schreiner in Schwetzingen

Klar, nimmt Schreiner wahr, dass der Danzi-Saal nicht überfüllt ist, doch seiner Laune tut das keinen Abbruch: „Klasse, dass ihr da seid, trotz der Aktivitäten außenherum“, sagt er und stimmt an: „Wie konnte ich ohne Dich sein.“ Die Frauen sind text- und melodiefest den ganzen Abend lang, was Schreiner mit: „Es irritiert mich etwas, dass es sich besser anhört, wenn ich nicht mitsinge“ kommentiert – Selbsterkenntnis oder charmantes Kompliment an den Chor?

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Auf sein Publikum kann er sich verlassen, auch bei Covers einiger im Original äußerst erfolgreicher Lieder wie „Wenn ein Lied meine Lippen verlässt“ (Söhne Mannheims), „Über den Wolken“ (Reinhard Mey) oder „80 Millionen“ (Max Giesinger) deren emotionsgeladene Worte er borgt, mit den Schreiner-typischen „O,O,O“-Sequenzen versorgt, deren Melodie er „verschreinert“, also seinem Stil anpasst. Das kommt an. Nach jedem Lied bedankt sich der Liedermacher und Entertainer artig und erhält seinen Applaus.

Ohrwürmer und Erinnerungen beim Frauen-Konzert von Jörg Schreiner

„Bilder von Dir“ (Laith Al-Deen) oder „Halt mich“ (Herbert Grönemeyer) und „Über sieben Brücken musst Du gehen“ (Karat), „Auf uns“ (Andreas Bourani), die Ohrwürmer vergangener Jahre nehmen die Mittvierziger bis Endsechziger sowie die wenigen Jüngeren im Saal locker mit. In der Pause tummeln sich alle im Foyer der Musikschule bei Laugengebäck und Kaltgetränken, plaudern über das Gehörte und, dass man „den Jörg“ schon ewig kennt, sich immer freut, wenn er Konzerte gibt.

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Ein Damen-Quartett ist extra dafür aus Mannheim gekommen und hat wegen der Großveranstaltung im Schloss Probleme gehabt, einen Parkplatz zu finden. Also gab es einen Fußmarsch quer durch Schwetzingen, um zum Konzert zu gelangen. Selbstredend dankt Jörg Schreiner im zweiten Konzertteil für jeden Gast und motiviert gegen Ende dazu, dass man das Konzept „Konzert für Frauen“ weiterführt. Zuerst rettet er aber à la Tim Bendzko die Welt und stellt mit Adel Tawil fest: „So soll es bleiben.“ Sanfter, leise werden die Klänge bei „Nessaja“ (Peter Maffay/Tabaluga), dem Lied über das Erwachsenwerden. Erwachsen – rein äußerlich – sind sie alle, die ihm zuhören an diesem Abend, ihre Lebensgeschichten haben sie auch.

Emotionale Momente und Erinnerungen im Danzi-Saal

Ganz still ist es als „Ich seh’ Dich im Himmel“ („See you in Heaven“, Eric Clapton) bei dem ein oder anderen Erinnerungen an verlorene, liebe Menschen weckt. „In jedem von uns steckt ein Held“, eigentlich ein Lied, das an Kinder gerichtet ist, aber auch auf die Mitt-Agerinnen gut passt, denn so ein Quäntchen Held sein schadet nie, leitet langsam das Konzertende ein, das mit der Zugabe „Flugzeuge im Bauch“ (Herbert Grönemeyer) endet.

Die Ladies gönnen sich noch ein letztes Schlückchen Prickelndes mit „ihrem“ Jörg, der emotional, mimik- und gestenreich für zwei Stunden Unterhaltung, Nachdenken und Mitsingspaß gesorgt hat.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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